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Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Titel: Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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sowie mehrere Dutzend Negligés, wobei sie verzweifelt versuchte, nicht an Daisy und Hart zu denken. Unter einem Stapel säuberlich zusammengefalteter weißer Unterhosen und dazu passender Strumpfbänder ertastete sie etwas Hartes.
    Vor Aufregung machte ihr Herz einen Sprung. Das konnte tatsächlich etwas Interessantes sein.
    Als Francesca die ganze Unterwäsche beiseiteschob, kam eine Pappschachtel zum Vorschein. Etwa zwanzig mal dreißig Zentimeter groß – eine Schachtel, wie sie normalerweise Geschäftspapiere oder andere Dokumente enthielt.
    Mit klopfendem Herzen nahm sie die Schachtel aus der Schublade, überzeugte sich, dass sie nicht versiegelt war, und nahm den Deckel ab. Ihr Blick fiel auf ein Durcheinander von gefalteten Zeitungsausschnitten. Schnell ging Francesca mit der Schachtel zum Bett und nahm den obersten Ausschnitt heraus. Sie hielt eine ganze Seite in der Hand, die man sorgfältig aus der Albany Times herausgetrennt hatte. Als Datum war der 3. Februar 1902 verzeichnet, und auf der Seite standen mehrere Artikel, alle politischer Natur.
    Gespannt griff sie nach der nächsten Seite. Sie war ebenfalls aus der Albany Times , allerdings vom letzten Jahr. DerName Richter Richard Gillespie sprang ihr entgegen. Hatte sie den Namen nicht auch auf der ersten Seite gesehen? Schnell überflog sie die erste Seite und fand einen kurzen Absatz über Gillespies letzte richterliche Entscheidung.
    Der nächste Ausschnitt stammte aus der New York Times und lag drei Jahre zurück. Dieses Mal handelte es sich um die Gesellschaftsseite. Eine Kolumne beschäftigte sich mit einem Wohltätigkeitsball bei den Astors. Richter Richard Gillespie aus Albany, New York, war unter den geschätzten Gästen gewesen.
    Da die Ausschnitte offenbar chronologisch geordnet waren, wollte Francesca sie nicht durcheinanderbringen. Vorsichtig ging sie weitere Ausschnitte durch. Die meisten stammten aus der Albany Times, einer aus der Tribune. Auf jeder Seite gab es einen Artikel über Richard Gillespie, oder zumindest wurde sein Name erwähnt.
    Sie hatte ins Schwarze getroffen.
    Francesca legte die Ausschnitte in der richtigen Reihenfolge in die Schachtel zurück, sie bebte vor Aufregung. Warum Gillespie für Daisy wichtig gewesen war, wusste sie nicht, doch sie würde es herausfinden, und zwar bald! Tatsächlich würde sie so bald wie möglich jeden einzelnen Artikel aus der Schachtel lesen. Und wenn es sein musste, würde sie den nächsten Zug nach Albany nehmen und persönlich mit Gillespie spre chen.
    Doch das war etwas voreilig. Aber immerhin gab es eine Verbindung. Sie musste nur noch herausbekommen, welcher Art diese Verbindung war. Als sie die Schachtel wieder verschloss, hörte Francesca es unten in der Halle krachen.
    Ihr Herz setzte einen Moment aus. Joel sorgte für den Tumult, um den sie ihn gebeten hatte, was bedeutete, dass jemand unten war. Hoffentlich nicht die Polizei.
    Mit der Schachtel in der Hand lief sie zurück in das Wohnzimmer, wo sie nach dem Bündel mit den Kontoauszügen griff. Rasch stopfte sie es in die Schachtel und verschloss sie mit dem roten Band. Sie öffnete das Fenster, hielt den Atem an und ließ die Schachtel fallen. Da sie in einem Gebüsch landete, wurde der Aufprall gedämpft. Wie es aussah, hatte sie sich bei ihrer Landung nicht geöffnet und schien dort sicher zu sein.
    In hektischer Eile verschloss sie das Fenster und durchquerte den Raum. Gerade wollte sie zur Tür hinaus, als Rose hereinkam und beide Frauen zusammenstießen.
    „Was tust du hier?“, rief Rose empört.
    Francesca beruhigte sich und suchte nach einer Antwort.

7. KAPITEL
    Dienstag, 3. Juni 1902
14.15 Uhr
    Francesca entschied, dass die Wahrheit reichen musste. „Was glaubst du, was ich hier tue?“ Sie versuchte so zu tun, als ob es ganz normal wäre, dass sie sich in Daisys Räumen aufhielt. „Ich suche nach Hinweisen.“
    Doch Rose reagierte wütend und ungläubig. „Ich habe dich zwar gebeten, Daisys Mörder zu finden, Francesca, doch wenn ich noch einmal darüber nachdenke, glaube ich nicht, dass du in diesem Fall ermitteln solltest.“
    Mit einem verkniffenen Lächeln ging Francesca an Rose vorbei aus dem Zimmer. „Und aus welchem Grund? Weil du Hart bereits angeklagt und verurteilt hast?“
    Rose folgte ihr. „Genau aus diesem Grund! Weiß die Polizei, dass du hier bist, um das Haus zu durchsuchen? Ist das legal? Oder hat Bragg dich hierher geschickt?“
    An der Treppe wandte Francesca sich zu ihr um. „Und weiß die

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