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Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Titel: Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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stell dich nicht gegen meine Heirat. Ich brauche dich an meiner Seite.“ Sie war völlig außer sich – was ihr höchst selten passierte.
    Und auch Julia wischte sich die Tränen fort, die ihr in die Augen gestiegen waren. „Dein Vater möchte mit dir sprechen. Er ist im Esszimmer.“
    „Ich muss fort“, erwiderte Francesca knapp. „Francesca!“, rief Julia ungläubig. „Andrew möchte mit dir sprechen!“
    Francesca konnte selbst kaum glauben, dass sie so respektlos war, aus dem Haus zu gehen, ohne mit ihrem Vater zu sprechen. Doch sie wollte dieses Gespräch jetzt nicht führen.
    Aber es spielte keine Rolle, was sie wollte, denn Andrew war inzwischen in die Halle gekommen. Seine Miene war furchtbar ernst, die Augen funkelten düster.
    Weil sie wusste, was er sagen würde, eilte sie zu ihm. „Papa, du hast meine Entscheidungen immer respektiert. Du bist immer stolz auf meinen unabhängigen Geist gewesen. Bitte tu das nicht!“
    „Francesca.“ Er umarmte sie. „Du hast recht. Ich habe dir Freiheiten gelassen, die niemand, den ich kenne, seiner Tochter gestattet hat. Doch ebenso wie deine Mutter habe ich die Pflicht, dich zu beschützen. Ich war von Anfang an gegen Hart. Und genau wie deiner Mutter ist es mir gleichgültig, ob er unschuldig ist oder nicht.“
    „Das ist nicht fair“, sagte sie bitter.
    „Das Leben ist nicht fair, und das weißt du.“ Er zögerte. „Ich hatte die Verlobung bereits beendet, doch weder du nochHart schienen sich darum zu kümmern. Ich werde diese Heirat nicht erlauben, Francesca, weder jetzt noch überhaupt irgendwann.“
    In diesem Moment begriff Francesca, dass ihr Vater, der gütigste und vernünftigste aller Männer, sich für immer gegen Calder Hart verschloss, und die Entscheidung, die sie treffen musste, stand deutlich vor ihr. Eine unendliche Traurigkeit bemächtigte sich ihrer.
    „Hast du mich gehört?“, fragte er ruhig.
    Da sie nicht vorhatte, ihrer geplanten Zukunft mit Hart zu entsagen, erzählte sie ihrem Vater nicht, dass Hart ihre Verlobung bereits am Morgen gelöst hatte. „Ja, das habe ich. Ich bin sehr traurig, Papa“, erwiderte sie ebenso ruhig wie er.
    „Du wirst darüber hinwegkommen. Ich weiß, dass du das anders siehst, doch du bist erst einundzwanzig. Mit der Zeit wirst du einen anderen finden.“
    „Es wird keinen anderen geben“, erklärte sie bestimmt. Andrew brauchte eine Sekunde, um es zu begreifen. „Du wirst meine Entscheidung missachten?“
    „Ich fürchte ja“, sagte sie gleichmütig, doch ihr Herz schlug schmerzhaft in ihrer Brust.
    „Francesca, ich habe die Heirat verboten! Ich habe dir verboten, ihn zu sehen, Punkt!“
    Hinter ihnen rang Julia nach Luft.
    Francesca wusste nicht, ob sie je so verletzt gewesen war. Die Erinnerungen ihres ganzen Lebens zogen vor ihrem geistigen Auge vorbei. Sie sah sich selbst als Kind, wie sie voller Eifer und Bewunderung ihrem Vater durch das Haus oder sein Büro folgte und jedes Wort von ihm einsog. Sah sich auf seinem Schoß sitzen, während er ihr vorlas oder eine Schramme an ihrem Knie behandelte. Und später führten sie leidenschaftliche Diskussionen, wobei einer von ihnen den Advocatus Diaboli spielte, da sie in allen wesentlichen Fragen derselben Meinung waren.
    „Papa“, flüsterte sie. „Ich wünschte, du würdest mich nicht vor die Wahl stellen, doch du tust es. Ich entscheide mich für den Mann, den ich liebe, den Mann, dem ich vertraue, den Mann, an den ich glaube. Ich entscheide mich für die Zukunft, die mir beschieden ist.“
    Andrew war aschfahl geworden. „Erst Evan“, flüsterte er bestürzt und ungläubig. „Aber du, Francesca, du stellst dich jetzt gegen mich?“
    Nichts war ihr jemals schwerer gefallen, als sich von dem Mann abzuwenden, den sie ihr ganzes Leben geliebt, respektiert und bewundert hatte. Sie wischte sich die Tränen aus den Augen. „Ich kann hier nicht länger bleiben. Ich werde bei Connie einziehen.“
    Tränenüberströmt schrie Julia auf. „Francesca! Das kannst du nicht ernst meinen!“
    Francesca lächelte sie traurig an. „Ich liebe euch beide. Doch Hart macht eine schwere Zeit durch. Ich werde ihn nicht wegen einer vorübergehenden Krise im Stich lassen. Ich wünschte, ihr beide würdet mich unterstützen. Doch da ihr das nicht könnt, muss ich sagen, ja, ich meine es ernst. Ich ziehe aus.“
    Vor Trauer und Entsetzen sank Julia auf die Treppenstufen; Tränen strömten über ihre Wangen.
    Nur Andrew hatte sich nicht gerührt. „Francesca,

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