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Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Titel: Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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über seine Gefühle sprechen und schon gar nicht über seine Ängste.
    Hinter all dem hatte sie seine Schuldgefühle und seine tiefe Trauer gesehen und wusste, dass er Angst vor der Zukunft hatte. Darüber wollte sie mit ihm sprechen, und sie würde nicht aufgeben, auch wenn sich seine Zurückweisung so endgültig anfühlte. Wenn dieser Fall gelöst und der wahre Täter gefunden war, würde Hart bestimmt wieder zu ihr zurückkehren.
    Doch Francesca konnte ihre Gefühle nicht unterdrücken. Zweifel erfüllten sie. Sie hatte Angst. Eines der Probleme mit Hart bestand darin, dass er so unberechenbar war. Erst letztenMonat hatte er ihr gestanden, dass er dabei war, sich in sie zu verlieben. Francesca war überglücklich gewesen. Nun erkannte sie, dass ihre Freude verfrüht gewesen war. Wenn er dabei gewesen war, sich in sie zu verlieben – hatte er jetzt seine Meinung einfach geändert und seinen Gefühlen Einhalt geboten? Niemand war sturer und zielstrebiger als Hart. Das war ein Zug an ihm, den sie immer bewundert hatte. Nun war es ein Zug, den sie fürchtete.
    Heute Morgen hatte sie die Qual in seinen Augen gesehen, sie wusste, dass es ihm nicht leichtgefallen war.
    Für sie war dies nur eine vorübergehende Trennung. Hatte er das verstanden? Und falls ja, wo genau standen sie nun?
    Schon jetzt vermisste sie ihn. Durfte sie ihn noch immer besuchen? Warum sollte sie darauf warten, dass sich ihre Wege kreuzten, wenn sie ihn unbedingt sehen wollte? Wenn sie ihn unbedingt sehen musste? Was noch wichtiger war: Wenn sie ihn sah, konnte sie seine Stimmung besser einschätzen. Vielleicht bedauerte er seine Entscheidung und sehnte sich nach ihr.
    Ihr Entschluss stand fest. Sie würde zu Hause kurz die Kleider wechseln – sie wollte schön für ihn aussehen und seine männlichen Instinkte ansprechen – und direkt zu Hart fahren. Der Zug kam um halb sieben an, also konnte sie um kurz nach acht bei ihm sein.
    So beschäftigt mit ihrer Entscheidung, Hart zu besuchen, dachte Francesca nicht mehr an die Morgenzeitungen. Doch kaum betrat sie die große Eingangshalle, da kam ihr ihre Mutter aus dem Esszimmer entgegen. Julia war bleich wie ein Gespenst, ihre Verzweiflung war nicht zu übersehen. Sofort erinnerte sich Francesca wieder an die schrecklichen Schlagzeilen, und sie hielt inne, einen Fuß bereits auf der untersten Stufe und die Hand am Geländer.
    „Francesca“, sagte Julia mit heiserer Stimme. „Dein Vater möchte mit dir sprechen.“
    Es gab keinen Zweifel, dass ihre Eltern zumindest die Sun gesehen hatten. Im Haus war es sehr still, was bedeutete, dass sie keine Gäste zum Abendessen hatten. Das war ungewöhnlich. Außer sonntags und montags empfing Julia jeden Abend Gäste, oder sie und Andrew gingen aus.
    Offenbar erriet Julia ihre Gedanken. „Wir wollten heute Abend ausgehen, haben aber abgesagt. Keiner von uns ist in der Stimmung für Gesellschaft.“
    „Mama, wir haben bereits darüber gesprochen. Hart ist unschuldig. Glaube nichts von dem, was du liest.“ Damit Andrew nicht auf ihr Gespräch aufmerksam wurde, sprach sie leise. Bestimmt konnte sie Julia auf ihre Seite ziehen!
    „Francesca, du weißt, wie sehr ich Hart mag. Du weißt, wie sehr ich mich über eure Verlobung gefreut habe. Und ich glaube nicht, dass er jemanden ermordet hat.“
    Aus irgendeinem Grund verspürte Francesca keine Erleichterung. „Danke für dein Vertrauen und deine Loyalität.“
    Julia hob die Hand. „Halt! Es spielt keine Rolle, ob Hart schuldig oder unschuldig ist. Dieser ganze Skandal ist inakzeptabel, und du darfst da nicht mit hineingezogen werden.“
    Das war das Ende! Julia war ihre wichtigste Verbündete gewesen, ihre wirksamste Unterstützung. „Wie kannst du sagen, dass seine Unschuld keine Rolle spielt? Natürlich tut sie das! Mama, ich liebe Hart. Ich werde jetzt nicht klein beigeben. Seine Unschuld wird bewiesen werden, und dieser schreckliche Skandal geht vorbei. Eines Tages wird er völlig vergessen sein.“
    „Vielleicht hast du recht. Auf der anderen Seite kann dieser Skandal Hart den Rest seines Lebens anhängen – außer er zieht nach Paris. Doch selbst bis dorthin kann er ihn verfolgen!“
    Francesca verschlug es fast den Atem. „Was willst du damit sagen? Dass du einer Heirat mit Calder nicht länger zustimmst?“
    Voller Kummer sah Julia sie an. „Ich muss dich beschützen, Francesca. Du bist mein Kind.“
    „Ich bin eine erwachsene Frau“, protestierte Francesca zornig. „Mama, ich bitte dich,

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