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Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Titel: Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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in ihre Beziehung einzumischen, saßsie in der Falle. Francesca beschlich das Gefühl, als hätte sich die ganze Stadt gegen ihre gemeinsame Zukunft verschworen. „Ist sonst jemand zu Hause?“
    „Um diese Zeit? Nein“, antwortete Alfred. „Ich erwarte Mr Rourke erst viel später zurück. Bei Mr D’Archand ist es schwer einzuschätzen, doch meist kommt auch er spät. Und Mr und Mrs Bragg werden nicht vor nächster Woche zurückkommen.“
    Francesca zögerte und überlegte, was sie tun sollte, als Alfred sich an sie wandte. „Miss Cahill? Ich habe der Polizei gesagt, was wir beide besprochen haben. Doch ich habe die Zeitungen gesehen. Wir alle haben das. Wie groß sind die Schwierigkeiten, in denen Mr Hart steckt?“
    Auf der Stelle vergaß Francesca ihre eigenen Sorgen und Ängste. „Alfred“, beruhigte sie ihn nachdrücklich, „Hart ist unschuldig. Ich werde seine Unschuld beweisen. Doch es berührt mich sehr, dass Sie sich solche Sorgen um ihn machen. Und vielen Dank für Ihre Loyalität“, fügte sie hinzu.
    Er verstand die Botschaft. „Wir sind alle sehr besorgt“, sagte er. „Er ist ein guter Herr, auch wenn er seine Launen hat.“
    Was Francesca wieder auf ihr eigenes Dilemma brachte. „Alfred, könnten Sie Hart sagen, dass ich in der Bibliothek bin und dringend mit ihm sprechen muss? Ich verstehe natürlich, wenn Sie nicht gern hinaufgehen.“
    Doch Alfred lächelte grimmig. „Ich musste mich in den letzten sechs Jahren schon öfter in die Höhle des Löwen wagen“, sagte er. „Ich werde ihm ausrichten, dass Sie hier sind.“
    Francescas Herz schlug so schnell, dass es fast schmerzte. Als Alfred die Treppe hinaufging, eilte sie in die Bibliothek und versuchte, ihre Nervosität im Zaum zu halten. In wenigen Minuten würde sie Hart gegenüberstehen. Vermutlich hatte er seine Meinung nicht geändert. Sie ging alle Argumente durch,die sie ihm vorhalten würde. Dann ermahnte sie sich, nicht über ihre Beziehung zu sprechen – stattdessen würde sie ihm nur über den Fall berichten.
    Francesca stand in der Mitte des großen Raumes und versuchte, ruhig zu bleiben, als sie spürte, dass er das Zimmer betrat. Langsam wandte sie sich um.
    Hart lehnte im Türrahmen und wirkte zerzaust. Er hatte einen dunklen Bartschatten, und kurze schwarze Locken fielen ihm wirr in die Stirn. Sein weißes Hemd war bis zur Brust aufgeknöpft und völlig zerknittert.
    Mit klopfendem Herzen rang sie sich ein Lächeln ab. „Ich bin gerade aus Albany zurückgekommen“, sagte sie fröhlich. „Ich habe Richter Gillespie gefunden.“
    Seine Miene blieb ausdruckslos und undurchdringlich.
    Sie stockte. „Er ist Daisys Vater, Calder. Ihr richtiger Name ist Honora Gillespie.“
    „Was machst du hier?“
    Sie erstarrte vor Angst. „Hart, willst du nicht hören, was ich herausgefunden habe?“
    „Eigentlich nicht.“ Damit stieß er sich vom Türrahmen ab und kam in die Bibliothek. Seine langen, lässigen Schritte standen im Widerspruch zu der Anspannung, die er ausstrahlte. Statt auf sie zuzugehen, wandte er sich der geöffneten Terrassentür zu. „Ich habe dir schon etliche Male gesagt, dass ich nicht möchte, dass du diesen Fall übernimmst.“
    Sein Verhalten machte ihr Angst. Angst, dass es zu spät war, dass er sie nicht länger liebte und dass sie ihn schon verloren hatte. „Ich verlasse dich nicht in einer Zeit, in der du mich brauchst“, beharrte sie.
    Nun sah er ihr direkt ins Gesicht, wo er vermutlich all ihren Schmerz und ihre Verwirrung lesen konnte. „Aber ich brauche dich nicht, Francesca. Habe ich mich da nicht klar ausgedrückt?“Sie war wie vor den Kopf geschlagen. „Wir wissen beide, dass du mich brauchst – oder zumindest meine kriminalistischen Dienste. Auch wenn du nicht möchtest, dass ich diesen Fall übernehme, ist es dazu zu spät. Ich bin in diesen Fall verwickelt – nicht weil ich Rose versprochen habe, den Täter zu finden, sondern weil ich dich nicht im Stich lasse. Nicht jetzt“, sagte sie und schluckte schwer, als sie sich eine Zukunft ohne ihn vorstellte, „und überhaupt niemals.“
    „Du bist zum Verzweifeln“, sagte er.
    Sie schüttelte den Kopf. „Nein, Hart. Du bist derjenige, der auf dümmste Weise zum Verzweifeln ist.“
    Überrascht hob er die Brauen. „Jetzt bin ich also dumm?“
    Zu ihrem Entsetzen bemerkte sie, dass sie die Kontrolle über ihre Gefühle verlor. „Versuch nicht, mir die Worte im Mund umzudrehen. Du bist ein schwieriger Mann. In Momenten wie diesen ist

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