Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben
nicht, ihre Neuigkeiten preiszugeben, sondern nippte an seinem Drink und starrte gedankenverloren in das Glas. Wie auch immer es um ihre Beziehung stand, Francesca fühlte sich ihm genauso verbunden wie immer. Langsam sah er auf. Sein Blick sagte ihr, dass es ihm ebenso ging.
Nur seine Freundin zu sein, würde schwierig, wenn nicht gar unmöglich werden, dachte sie. Ihr kam der Gedanke, dass sie seine Entscheidung nicht akzeptieren musste, sondern ihre Reize einsetzen konnte, um ihn zu verführen. Wenn sie ihn dazu brachte, sie zu entjungfern, würde er sie heiraten, egal was er heute sagte. Dessen war sie sicher.
Der Gedanke gefiel ihr, oh ja.
„Ich spüre, dass du etwas im Schilde führst“, bemerkte er. „Erzähl mir also besser von Gillespie.“
Sofort kehrten ihre Gedanken zu dem Fall zurück. Geradeals sie anfangen wollte, von ihrer Begegnung mit Gillespie zu erzählen, erschien Alfred im Türrahmen. Obwohl sie beide aufschauten, klopfte er leicht an die geöffnete Tür.
Wie üblich reagierte Hart unwirsch. „Ich hatte darum gebeten, nicht gestört zu werden.“
Alfred warf Francesca einen besorgten Blick zu. „Sir, es ist die Polizei. Ich denke, Sie sollten besser sofort in die Empfangshalle kommen. Sie haben eine Erlaubnis, das Haus zu durchsuchen.“
Francesca eilte in die Halle, dicht gefolgt von Hart und Alfred. Unten wartete Bragg, mit den Händen in den Taschen seines dunkelbraunen Jacketts, neben sich die korpulente Gestalt Inspektor Newmans, der einen schlecht sitzenden Anzug und einen abgewetzten Filzhut trug. Hinter ihnen standen vier uniformierte Beamte, die die Aktskulptur am anderen Ende der Halle anstarrten. Kaum hatte sie den Raum mit dem Marmorboden betreten, suchte Bragg Francescas Blick. Als sich seine Miene verhärtete, begriff sie, dass er von ihrer geplatzten Verlobung wusste. Sein Blick wanderte zu Hart, den er voller Abneigung und Zorn ansah.
Mit großen Schritten durchquerte Hart die Halle und baute sich vor Bragg auf. „Du hast einen Durchsuchungsbefehl für mein Haus?“
Wieder sah Bragg zu Francesca. „Ich fürchte, ja. Mit Rücksicht auf die Indizien hatte ich keine andere Wahl.“
Hart lächelte bitter. „Es gibt immer eine andere Wahl.“ Bragg reichte ihm das Papier. „Warum liest du ihn nicht?“ „Nein, danke. Du würdest ein so wichtiges Dokument niemals fälschen, oder?“ Er wirbelte herum und machte eine einladende Handbewegung in Richtung des Hauses. „Bitte, fühl dich wie zu Hause. Ich habe nichts zu verbergen.“
Francesca wünschte, Rick hätte das nicht getan. Dochselbstverständlich würde die Polizei nichts finden, abgesehen von mehr Beweisen für Harts Beziehung zu Daisy.
„Calder“, sagte Bragg scharf. „Ich brauche den Brief von Daisy, in dem sie dich bat, sie in jener Nacht zu treffen.“
„Ich kann ihn nicht finden“, erwiderte Hart mit einem spöttischen Schulterzucken.
Bragg verzog das Gesicht und wandte sich an Francesca. „Geht es dir gut?“
„Alles in Ordnung“, log sie mit aufgesetzter Fröhlichkeit und schielte nervös zu Hart, der jedoch so tat, als bemerke er sie nicht. „Was glaubst du hier zu finden, Rick? Hart ist nicht der Mör der.“
„Francesca, Chief Farr hat mich auf die Notwendigkeit einer Hausdurchsuchung angesprochen. Und er hat recht. Es wäre nachlässig von der Polizei, wenn wir uns hier nicht umsehen würden.“
„Farr!“, rief sie voller Abscheu. „Ich glaube noch immer, dass er nichts Gutes im Schilde führt.“
Er nahm ihren Arm. „Lass uns unter vier Augen sprechen.“ Unwillkürlich blickte sie zu Hart. Bis vor kurzem war er sehr eifersüchtig auf ihre Freundschaft mit Bragg gewesen, und sie wollte ihn keinesfalls provozieren.
Ein kühles Lächeln huschte über sein Gesicht. „Um Gottes willen, nichts gegen euer kleines Tête-à-tête. Immerhin bist du jetzt eine freie, unabhängige Frau.“
„Wir können hier miteinander sprechen“, sagte Francesca zu Bragg.
Aber er nahm ihren Arm. „Das denke ich nicht. Er wird es verkraften müssen.“
Noch einmal sah Francesca zu Hart, bevor Bragg sie in einen angrenzenden Salon führte, der von der Familie oft für kleinere Zusammenkünfte genutzt wurde. Rick schloss die Mahagonitür. „Ich habe es gehört, Francesca“, sagte er sanft.„Ein Reporter hat mir von Harts Presseerklärung berichtet. Es wird morgen in den Zeitungen stehen.“
Misstrauisch suchte sie in seinem Gesicht nach Anzeichen von Befriedigung, doch es gab keine. „Willst
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