Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben
eine Presseerklärung herausgeben lassen.“
„Was für eine Erklärung?“, fragte sie voll dunkler Ahnung.
„Ich habe erklärt, dass unsere Verlobung aufgelöst wurde“, sagte er. Sanft fügte er hinzu: „Es tut mir leid, Francesca.“
Er würde seine Meinung nicht ändern – zumindest nicht jetzt, nicht mitten in den Ermittlungen, und vielleicht auch niemals. Tief unglücklich versuchte sie sich eine Zukunft vorzustellen, in der sie einfach nur gute Freunde waren. Aber es gelang ihr nicht. „Liege ich dir immer noch am Herzen?“, hörte sie sich selbst fragen. „Oder ist dieser Fall ein willkommener Vorwand, um eine Affäre zu beenden, die dich nicht länger interes siert?“
„Du wirst mir immer am Herzen liegen“, antwortete er. Ganz offensichtlich fiel es ihm schwer, ruhig zu bleiben. Langsam erhob sie sich. „Dann tu das nicht.“
„Nicht“, warnte er.
Doch sie konnte nicht anders. Entschlossen ging sie auf ihn zu und berührte seine Schultern.
„Nicht, Francesca“, wiederholte er, und so etwas wie Verzweiflung flackerte in seinen nachtblauen Augen mit den goldenen Sprenkeln.
Wieder ignorierte sie ihn, stellte sich auf die Zehenspitzen und presste ihren Mund auf den seinen.
Stocksteif stand er da, seine Lippen blieben fest und geschlossen. Aber Francesca küsste ihn wieder und wieder und immer beharrlicher, und obwohl er sich dagegen wehrte, wuchs sein Verlangen so sehr, dass er sie schließlich in seine Arme riss und ihren Kuss erwiderte.
Wellen berauschender Erleichterung durchfluteten sie, und ihr Geist kam endlich zur Ruhe. Sein Kuss war fordernd, drängend, fast besinnungslos. Er nahm ihren Mund mit einer Leidenschaft in Besitz, als ob dies ihr letzter Kuss wäre, undsie wusste, dass er die Kontrolle verloren hatte. Francesca griff nach seinem Hemd, knöpfte es auf und zog es auseinander, sodass ihre Hände über seine breite, harte Brust und seinen starken Oberkörper streichen konnten. Warm und seidig war seine Haut. Keuchend unterbrach er den Kuss und schob sie von sich.
Vor Verlangen war Francesca wie benommen. Er machte keine Anstalten, sein offenes Hemd zuzuknöpfen, das ihm aus der Hose hing und einen muskulösen Körper entblößte, der besser zu einem Sportler als zu einem Geschäftsmann passte.
„Das hilft auch nicht“, sagte er heiser, während sich seine Brust hob und senkte.
„Ich musste mich einer Sache vergewissern“, brachte sie ebenso atemlos hervor.
„Ich habe es dir gesagt – du wirst mir immer am Herzen liegen, und ich werde dich immer begehren.“ Er knöpfte sein Hemd zu. „Welchen Unterschied macht das? Du hast meine selbstlose Seite zum Vorschein gebracht, Francesca, und ich werde meine Meinung nicht ändern. Was auch immer zwischen uns bleiben wird, in dieser Situation schütze ich dich.“
„Gut“, erwiderte sie langsam. Doch sie erbebte innerlich vor Freude, weil ihm noch immer etwas an ihr lag und er sie so leidenschaftlich begehrte. Das gab ihr Hoffnung. „Die Verlobung ist gelöst, aber wir bleiben Freunde, und du beschützt mich weiter vor deinem großen bösen Ich.“
Er warf ihr einen schwer zu deutenden Blick zu.
„Und weißt du was, Calder?“ Sie lächelte ihn so lieblich wie möglich an. „Es steht zwar in deiner Macht, mit mir Schluss zu machen, doch es steht nicht in deiner Macht, mich von den Ermittlungen abzuhalten.“
„Oh, Francesca. Bitte bedränge mich jetzt nicht weiter, Darling.“
„Warum nicht? Weil du wütend auf dich selbst bist unddich, was uns beide betrifft, idiotisch verhältst?“
In seinem Lächeln lag Gefahr. „Ich bin wütend auf das Leben. Wie ich schon sagte, bedränge mich jetzt lieber nicht.“
Sie entschloss sich, es gut sein zu lassen. „Möchtest du alles über Gillespie erfahren?“
Er ging zum Barwagen und schenkte zwei große Gläser Scotch ein. Mit einer gewissen Befriedigung registrierte sie, dass seine Hände zitterten. Anschließend brachte er ihr den Drink. Francesca nahm ihn entgegen und bemerkte, dass er es sorgfältig vermied, ihre Hand zu berühren. „Ja“, antwortete er schließlich.
Nun war sie noch zufriedener. Wenn ihre Fortschritte ihn interessierten, würden sie in Kontakt bleiben. Sie setzte sich und nahm einen langen Schluck von dem Scotch. Nie hatte sie einen Drink nötiger gehabt. Sofort breitete sich Wärme in ihr aus, und sie genoss die beruhigende und entspannende Wirkung des Alkohols.
Offensichtlich hatte Hart den Drink ebenso nötig, denn er drängte sie
Weitere Kostenlose Bücher