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Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Titel: Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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nicht, das stünde nicht in meiner Macht. Du bist so naiv! Du kannst es mit mir nicht aufnehmen, meine Liebe. Ich bin eine Frau von Welt. Ich weiß, was einen Mann wie Hart atmen lässt. Und ich weiß, was einen Mann wie Hart hassen lässt.“
    Offenbar war Bartolla viel arglistiger und bösartiger, als Francesca es sich je ausgemalt hatte. Doch sie würde nicht klein beigeben, dafür liebte sie ihren Bruder zu sehr. Geradeheraus sah sie der Countess in die Augen. „Sarah hat keine Ahnung, dass du so rücksichtslos bist, nicht wahr?“
    „Du hast diesen Krieg angefangen, meine Liebe. Und du kannst ihn ganz leicht beenden, indem du dich um deine eigenen Angelegenheiten kümmerst.“
    Francesca wusste, wann sie sich zurückziehen sollte. Also drehte sie sich einfach um und ging hinaus. Bartolla konnte Hart nicht gegen sie aufbringen, oder? Wie die andere Frau dieses Kunststück vollbringen wollte, war Francesca unbegreiflich.
    Aber eines stand nun sicher fest: Sie waren keine Freundinnen mehr, oh nein. Sie waren erbitterte Gegnerinnen, ja sogar Feindinnen.
    Als Francesca beim Polizeipräsidium eintraf, war sie ganz aufgeregt angesichts der Aussicht, gleich Hart gegenüberzustehen. Wie er ihren Besuch wohl aufnehmen würde? Hoffentlich reagierte er nicht kalt und distanziert. Sie eilte die Treppe zum Eingang hinauf.
    „Miss Cahill! Miss Cahill! Bitte, wir hätten gern Ihre Stellungnahme!“, riefen etliche Reporter, die hinter den beiden Gaslaternen hervordrängten.
    Drei Reporter standen plötzlich um sie herum, darunter auch Arthur Kurland. Sie war bestürzt, rang sich jedoch ein Lächeln ab. „Aber gern gebe ich Ihnen eine Stellungnahme“, sagte sie und atmete tief durch. So könnte sie Harts Unschuld versichern.
    Kurland trat einen Schritt vor. „Wie fühlen Sie sich nach Ihrer gelösten Verlobung, Miss Cahill? Und würden Sie mir ein Zitat für die morgige Ausgabe geben?“
    Diese Frage hatte sie nicht erwartet, auch wenn sie vielleicht darauf hätte vorbereitet sein sollen. Irgendwie brachte sie heraus: „Ich fürchte, ich kann nicht zu persönlichen Dingen Stellung nehmen.“
    „Tatsächlich?“, lachte Kurland. „Können Sie denn eine Stellungnahme zu Harts Festnahme gestern Abend abgeben? Oder ist das auch persönlich?“
    „Mr Hart ist unschuldig. Er wurde auf raffinierte Weise hereingelegt“, entgegnete Francesca zornig.
    Mit offenem Mund wurde diese Erklärung aufgenommen, und dann kritzelten die Bleistifte.
    „Miss Cahill! Werden Sie in diesem Fall weiter ermitteln? Arbeiten Sie trotz Ihrer gelösten Verlobung weiterhin für Hart?“ Diese Frage kam von Walter Isaacson von der Tribune, ein Reporter, den Francesca für ehrlich und fair hielt.
    Erleichtert wandte sie sich von Kurland ab. „Rose Cooper hat mich beauftragt, Miss Jones’ Mörder zu finden“, sagte sie und hob die Hand, bevor irgendjemand etwas sagen konnte. „Es hat einen Durchbruch in dem Fall gegeben, und es freut mich, Ihnen davon berichten zu können.“ Hier legte sie eine Kunstpause ein, damit sie auch jedermanns vollständige Aufmerksamkeit hatte. „Daisy Jones’ wirklicher Name lautete Honora Gillespie. Sie war die Tochter von Richter Gillespie in Albany, New York.“
    „Was sagen Sie da?“, rief Kurland. Die anderen Reporter waren ebenso überrascht. Die Bleistifte rasten nur so über die Notizblöcke.
    „Ich denke, Sie haben mich gehört. Wenn Sie mich jetzt bitte entschuldigen?“ Mit einem freundlichen Lächeln ließ sie die verblüfften Reporter hinter sich. Niemand machte Anstalten, ihr zu folgen, da alle so beschäftigt waren mit ihren Notizen. Innerlich seufzte sie vor Erleichterung. Gerade hatte sie die ganze Geschichte von Hart abgelenkt. Sie hegte keinerleiZweifel, dass die morgigen Schlagzeilen ziemlich reißerisch ausfallen würden. Natürlich tat ihr das für die Gillespies leid, doch die Neuigkeit wäre in ein oder zwei Tagen sowieso bekannt geworden. Es war Hart, an den sie denken musste.
    In der Lobby herrschte ein Chaos. Mehrere Gentlemen stritten sich am Empfangstresen mit zwei gelangweilten Polizisten. Telefone klingelten, Telegrafen ratterten, und ein Betrunkener grölte ein Lied. Über die Menschenmenge hinweg sah Francesca zu den Aufbewahrungszellen. Sie waren alle besetzt – doch Hart war nicht da. Hatte man ihn freigelassen? Bei dem Gedanken machte ihr Herz einen Satz.
    „Miss Cahill!“ Ein Polizist, den sie zwar nicht kannte, aber schon gesehen hatte, kam auf sie zu. „Der Commissioner

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