Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben
Rourke: „Dann werde ich heute Abend versuchen, dich bei Lord Montrose zu erreichen. Viel Glück, Francesca.“
Er lächelte Sarah zu, die Francescas Hand drückte, bevor sie ging.
Anschließend lächelte Francesca tapfer Bartolla an, die das Lächeln erwiderte. „Worüber möchtest du mit mir sprechen, Francesca?“ Sie schlenderte zu einem Sessel und wollte sich setzen.
„Über meinen Bruder“, sagte Francesca.
Statt sich zu setzen, wandte sich Bartolla langsam zu ihr um.
„Ich habe ihn gestern Abend bei Connie getroffen.“
„Tatsächlich?“ Bartolla lächelte noch immer, doch ihr Blick war wach sam.
„Ich habe ihn noch nie so bedrückt erlebt“, sagte Francesca. „Ich glaube, er ist sehr unglücklich.“
„Da irrst du ich. Ich kenne ihn besser als irgendjemand sonst, Francesca. Natürlich war es schwer für ihn, von seiner eigenen Familie enterbt zu werden. Doch ich habe ihn beruhigt, dass euer Vater irgendwann seine Meinung ändern wird. Wenn Evan irgendetwas belastet, dann seine Beziehung zu Andrew Cahill.“
Wie aalglatt und raffiniert diese Frau doch war! „Und wann wollt ihr zwei durchbrennen?“, fragte Francesca zuckersüß.
Bartolla sah aus, als hätte man sie gerade getreten. „Er hat es dir gesagt?“
„Ich bin Kriminalistin, erinnerst du dich? Ich decke mitBegeisterung Geheimnisse auf – und Lügen.“
„Was soll das heißen?“, fragte Bartolla mit kalt funkelnden Augen.
„Das heißt, dass er mir auch gesagt hat, warum ihr euch so eilig davonmachen wollt“, erwiderte Francesca ebenso kühl.
„Ich weiß wirklich nicht, was du meinst“, entgegnete Bartolla abweisend.
Francesca beugte sich zu ihr. „Evan sagte mir, dass du ein Kind bekommst. Ist es überhaupt seins?“
Empört schlug Bartolla ihr ins Gesicht. „Wie kannst du es wagen.“
Francesca zuckte erschrocken zusammen, doch selbst sie musste zugeben, dass sie die Ohrfeige verdient hatte. Sie rieb sich die schmerzende Wange. „Ich bin einfach misstrauisch, Bartolla. Und ich bin nicht überzeugt, dass das Kind von Evan ist. Schlimmer noch, ich bin nicht einmal überzeugt, dass du überhaupt schwanger bist.“ Bedeutungsvoll blickte sie auf Bartollas fast flachen Bauch.
„Ich bin keine Dirne! Ich liebe deinen Bruder! Seit ich in die Stadt gekommen bin, hat es niemanden außer Evan gegeben“, erklärte Bartolla mit geröteten Wangen. „Außerdem dachte ich, wir wären Freundinnen!“
„Das dachte ich auch – bis du mich mit dem Brief an Leigh Anne verraten hast“, gab Francesca zurück.
„Ach, komm! Du warst drauf und dran, eine Affäre mit Rick Bragg anzufangen, und sie ist seine Frau, auch wenn sie getrennt waren. Wenn man bedenkt, dass du jetzt in Hart verknallt bist, hast du keinen Grund, mir etwas nachzutragen. Ich finde sogar, du solltest ein bisschen dankbar sein.“ Ihre Augen funkelten viel sagend. „Denn Hart würde sich niemals mit Braggs Ex-Affäre abgeben.“
„Mein Privatleben steht hier nicht zur Debatte. Wenn du ein Kind erwartest, dann beweise es. Sonst werde ich meinemBruder raten, abzuwarten, bevor er etwas tut, was er sein ganzes Leben lang bereuen wird.“
„Du willst dich in unsere Beziehung einmischen?“, fragte Bartolla betroffen.
„Evan möchte dich nicht heiraten. Zufällig weiß ich, dass er jemand anders liebt“, entgegnete Francesca. „Ich schlage vor, dass du einen Termin mit deinem Arzt machst, für dich und Evan. Und denk nicht einmal daran, den Arzt zu einer falschen Aussage zu überreden, denn das werde ich herausbekommen.“
Bartolla fing an zu zittern, und es dauerte einen Augenblick, bevor sie antworten konnte. „Ich trage Evans Kind, und es ist seine Pflicht, mich zu heiraten. Diese Sache geht dich gar nichts an!“
„Doch, das tut sie“, entgegnete Francesca.
Drohend machte Bartolla einen Schritt auf sie zu, sodass sie fast Nase an Nase standen. „Meine Liebe, wenn du dich einmischst, werde ich dafür sorgen, dass deine Beziehung mit Hart scheitert.“
„Was soll das heißen?“
„Das heißt, dass ich Hart ziemlich gut kenne. Ich weiß, dass er eifersüchtig ist – geradezu krankhaft. Ich weiß, dass er zum ersten Mal in seinem Leben verliebt ist. Und ich weiß, dass er ein Mann ist, der einen Verrat niemals vergibt.“ Sie lächelte kalt.
„Was meinst du damit? Dass du ihn irgendwie gegen mich aufbringen willst?“
„Ja, genau das meine ich.“ Bartolla lachte. „Ich werde dafür sorgen, dass er dich verachtet, Francesca. Und glaube
Weitere Kostenlose Bücher