Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Titel: Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
Vom Netzwerk:
Sie können sich nicht an seine Worte erinnern.“
    Francis sah sie an, während Tränen über ihre Wangen liefen.
    „Es tut mir leid, wenn ich Sie aufrege“, versuchte Francesca sie zu beruhigen. „Aber ich möchte verhindern, dass er noch eine Frau verletzt oder sogar tötet.“
    „Letzte Nacht habe ich von ihm geträumt.“
    „Und was haben Sie geträumt?“, fragte Francesca überrascht und wartete gespannt.
    „Es ergibt keinen Sinn, aber ich träumte, er hätte mich als treulos bezeichnet.“ Sie senkte ihren Blick und betrachtete die Auslage unter dem gläsernen Tresen. Im Flüsterton fuhr sie fort: „Ich glaube … ich bin fast sicher, er nannte mich ein treuloses … Weibsbild.“
    Francesca beugte sich vor. „Glauben Sie das, weil Sie es geträumt haben oder weil Sie sich noch an seine Worte erinnern können?“
    „Es kam mir so real vor. Es war so, als würde ich mich an etwas erinnern, das ich nie hätte vergessen dürfen.“
    Wenn der Schlitzer sie als treulos bezeichnet hatte, dann deutete es darauf hin, dass er Mrs O’Leary kannte. „Würden Sie seine Stimme wiedererkennen, wenn Sie sie noch einmal hören würden?“
    „Oh ja!“, antwortete sie entschieden. „Das würde ich ganz bestimmt.“
    Francesca dachte einen Moment lang nach, dann griff sie nach Francis’ linker Hand. „Ist das ein Verlobungsring?“
    Die junge Frau errötete und begann zu lächeln. „Ja, ich bekam ihn von meinem Freund. Am letzten Samstag. Der Überfall hat ihn erkennen lassen, wie sehr er mich liebt.“
    „Ihr Freund?“
    „Sam Wilson. Mein … Ehemann … er starb vor zwei Jahren. Seitdem gab es niemanden mehr. Es ist so lange her … und dann begegnete ich Sam.“ Es war nicht zu übersehen, dass sie diesen Mann liebte. „Wir lernten uns im März kennen. Am dritten März, um genau zu sein.“
    „Ich freue mich für Sie“, sagte Francesca und überspielte ihr Erstaunen. Von Bragg wusste sie, dass Francis’ Ehemann vor über zwei Jahren spurlos verschwunden war, da er offensichtlich seine Frau hatte verlassen wollen. Sie aber behauptete nun, er sei tot, und war im Begriff, einen anderen Mann zu heiraten. Kannte ihr Verlobter Sam Wilson die Wahrheit? Und war es Zufall, dass Francis diesen Sam einen Monat vor dem ersten Anschlag des Schlitzers kennen gelernt hatte?
    „Mrs O’Leary, der Commissioner hat mir gesagt, Ihr Mann habe Sie vor zwei Jahren verlassen. Er sei gegangen und nie zurückgekommen.“ Francesca sah die Frau an und wartete ab.
    Francis lief sofort hochrot an. „Oh“, brachte sie nur heraus und setzte sich auf einen Hocker hinter dem Tresen. „Oh.“Wieder stiegen ihr Tränen in die Augen.
    „Dann ist er also nicht tot?“, fragte Francesca sanft.
    „Für mich ist er tot, Miss Cahill. Bitte, sagen Sie das nicht meinem Verlobten! Sam macht mich so glücklich?“, flehte sie sie an.
    „Ich werde kein Wort sagen“, versprach sie, da die junge Frau ihr nun leid tat. „Können Sie sich erklären, warum jemand Sie als treulos bezeichnen sollte?“
    „Ich habe keine Ahnung. Ich habe meinen Ehemann geliebt, Miss Cahill, bis zu dem Tag, an dem er mich verließ. Er war ein guter, anständiger und hart arbeitender Mann – jedenfalls hatte ich das bis dahin geglaubt! Und ich war Thomas nie untreu.“
    Bis jetzt, ergänzte Francesca im Geiste. Sie würde Bragg fragen, ob die Polizei versuchen konnte, Francis’ Ehemann ausfindig zu machen. „Und wie steht es mit Ihrer Treue gegenüber Sam?“
    „Miss Cahill, seit Thomas fortgegangen ist, habe ich mich außer mit Sam mit keinem anderen Mann getroffen. Ich verschenke mein Herz nicht wahllos.“
    Francesca sah der Frau in die Augen, doch die wandte nicht den Blick ab, wie es Lügner gewöhnlich taten. Auch wurde sie weder blass noch lief ihr Gesicht rot an. Es gab keinen Zweifel, dass Francis ihren Mann im übertragenen Sinn vor langer Zeit beerdigt hatte. Für sie war er gestorben. Francis als treuloses Weibsbild zu bezeichnen, war vermutlich nichts weiter als die kranke Projektion eines Mörders. „Mrs O’Leary, haben Sie eine Ahnung, wo Ihr Ehemann sein könnte? Haben Sie irgendwann noch einmal von ihm gehört?“
    „Nicht einen Brief habe ich bekommen“, antwortete sie. „Nicht ein Wort habe ich von ihm gehört. Aber ich vermute, er ist nach Westen gegangen. Er sprach oft vom weiten Landin Texas und Kalifornien. Wenn er wirklich nach Westen ging, Miss Cahill, dann wäre es doch möglich, dass er tatsächlich tot ist, nicht wahr? Es

Weitere Kostenlose Bücher