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Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Titel: Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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heißt, das Land dort sei gefährlich und es herrschten keine Gesetze.“
    Thomas O’Leary ausfindig zu machen, würde sich so schwierig gestalten wie die sprichwörtliche Suche nach einer Nadel im Heuhaufen. „Reden wir noch einmal über den Schlitzer. Sie glauben, er hat bereits in der Wohnung auf Sie gewartet, als Sie nach Hause kamen, richtig?“
    „Er muss dort gewesen sein.“ Ihr schauderte, und wieder verlor ihr Gesicht alle Farbe. „Es tut mir leid, aber ich kann ihn einfach nicht vergessen. Es war so schrecklich, und zuerst dachte ich, er wolle mich töten!“
    „Aber wie kann er in Ihre Wohnung gelangt sein, wenn Sie die Tür abgeschlossen hatten?“
    „Vielleicht stand ein Fenster auf“, gab Francis zu bedenken. „Vielleicht hat er das gesehen und ist dort eingestiegen. Die Polizei sagte zwar, alle Fenster seien geschlossen gewesen, aber das kann er auch gemacht haben, nachdem er erst eingedrungen war.“
    „Das ist durchaus möglich, zumal Sie im Erdgeschoss wohnen. Könnte er Ihnen vielleicht auch in die Wohnung gefolgt sein? Sie sagten, Sie hätten nach dem Betreten sofort die Tür hinter sich verriegelt. Angegriffen hat er Sie erst, als Sie bereits auf dem Sofa saßen.“
    „Ja.“ Mit einem Mal wirkte die Frau ein wenig verunsichert.
    „Aber was haben Sie mit der Einkaufstasche und Ihrer Handtasche gemacht? Ich nehme auch an, Sie trugen Hut und Mantel, dazu einen Schal? Würden Sie nicht erst die Taschen abstellen, den Mantel ablegen, um danach die Tür abzuschließen?“
    Francis sah sie nachdenklich an. „Sie haben recht. Oh ja,Sie haben völlig recht. Die Tür war einen Moment lang unverschlossen, vielleicht stand sie sogar einen Spaltbreit offen, während ich ablegte.“ Vor Schreck über diese Erkenntnis wurde sie schlagartig rot im Gesicht. „Ich glaube, ich kann mich sogar daran erinnern, dass die Tür offen stand, als ich hinging, um sie abzuschließen. Oh Gott! Er ist in die Wohnung gelangt, während ich meinen Hut abnahm!“
    „Ich denke auch, dass der Schlitzer Ihnen in die Wohnung folgte. Ich nehme an, Sie hatten nicht sofort eine Kerze angezündet, oder?“ Während Francesca sprach, machte sie sich Notizen.
    „Das war noch nicht nötig. Es war noch nicht richtig dunkel draußen.“
    Francesca lächelte kurz. „Sie haben mir sehr geholfen, Mrs O’Leary. Würde es Ihnen etwas ausmachen, wenn ich mich auch mit Mr Wilson unterhalte?“
    „Nein, natürlich nicht. Darf ich nur fragen, warum Sie ihn sprechen wollen?“
    „Möglicherweise haben Sie ihm etwas erzählt, was Ihnen inzwischen wieder entfallen ist“, antwortete Francesca, obwohl es nicht der wahre Grund war. Jeder Mann, der eines der Opfer kannte, war zunächst einmal verdächtig, und das galt auch für Francis’ Verlobten und für ihren untergetauchten Ehemann.
    Selbstverständlich war auch nicht auszuschließen, dass ein Verrückter es auf hübsche Frauen abgesehen hatte, deren Auswahl völlig willkürlich erfolgte.
    Aus einem unerklärlichen Grund glaubte sie aber nicht an diese Theorie. „Wir bleiben in Kontakt“, sagte sie.
    Die Anwaltskanzlei, in der Evan Cahill arbeitete, war nur einige Blocks vom Kaufhaus Lord and Taylor entfernt. Da sie ohnehin auf dem Weg nach Uptown war, um mit Kate Sullivanzu sprechen und sich dann mit Bragg zu treffen, weil sie Bridget O’Neil noch einige Fragen stellen wollten, war das für Francesca eine willkommene Gelegenheit, bei ihrem Bruder vorbeizuschauen. Die ganze letzte Woche hatte sie ihn nicht gesehen, während sie sonst täglich ein paar Worte wechselten, solange er noch zu Hause gewohnt hatte.
    Die Kanzlei Garfield and Willis hatte ihren Sitz in einem Gebäude aus dem frühen 19. Jahrhundert. Mit seiner Ziegelsteinverkleidung und der klassischen Fassade machte das Haus noch immer einen imposanten Eindruck.
    Nachdem man sie in einen kleinen Raum geführt hatte, wurde Francesca gebeten, dort auf Evan zu warten. Voller Bewunderung betrachtete sie die dunklen Holzböden, die im Lauf der Zeit arg strapaziert worden waren, die man aber erst vor kurzem frisch abgeschliffen und gewachst hatte, sodass sie entsprechend glänzten. Die untere Hälfte der Wände war ebenfalls mit Holz verkleidet, darüber erstreckte sich goldfarbener Stoff bis zur Decke, der im Schein des großen Kristallleuchters erstrahlte.
    Francesca setzte sich nicht hin, sondern ging in Gedanken wieder das Gespräch mit Francis O’Leary durch. Auch die Unterhaltung mit Maggie Kennedy am Abend zuvor wollte

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