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Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Titel: Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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das geschieht, dann weißt du so gut wie ich, dass seine Versprechen bedeutungslos werden.“
    Daisy hatte recht, in jedem Punkt. Sie wusste das längst,und es war auch der Grund, warum sie seinen Heiratsantrag anfangs nicht hatte annehmen können. Und nachdem sie ihn dann doch angenommen hatte, war sie für einen ganzen Monat aus der Stadt geflohen, weil sie mit ihren Gefühlen und ihren Ängsten gekämpft hatte, um sie in den Griff zu bekommen. Es war der Grund, warum sie manchmal mitten in der Nacht schweißgebadet aufwachte, voller Panik vor der Verlobung, vor der anstehenden Hochzeit und vor Calder Hart. Daisy hatte so recht. Es war undenkbar, dass ein Mann wie er sich auf Dauer damit zufrieden geben konnte, mit einer Frau verheiratet zu sein und ihr treu zu bleiben – erst recht, wenn es sie anging. Der Tag, an dem er sie verlassen würde, war schon jetzt für sie der Tag, an dem der Sonnenschein für immer aus ihrem Leben verschwinden würde.
    Doch sie musste etwas sagen. „Ich weiß“, erwiderte sie so ruhig, dass Daisy erschrak.
    Francesca brachte ein Lächeln zustande und erklärte mit hocherhobenem Kopf: „Du erzählst mir nicht wirklich etwas Neues, Daisy. Vergiss eines nicht: Als ich Hart zum ersten Mal begegnet bin, war ich in Rick Bragg verliebt. Wir waren zunächst Freunde, keine Liebenden, und ich weiß mehr über Hart als sonst jemand.“ Das war zwar ein wenig übertrieben, doch sie fuhr ruhig fort: „Wir sind auch weiterhin Freunde. Wir teilen das gleiche Verlangen. Er bewundert mich, ich respektiere ihn. Es ist eigentlich ganz einfach – wir sind ein gutes Paar, nur eben nicht unbedingt ein Liebespaar.“ Sie lächelte beharrlich weiter.
    „Das heißt, du heiratest ihn, weil du nicht den Mann bekommen kannst, den du eigentlich willst?“, fragte Daisy, während sie ihr Gegenüber aufmerksam beobachtete.
    Die Frage war nicht ungefährlich. Für den Bruchteil einer Sekunde zögerte Francesca, dann schickte sie ein Stoßgebet zum Himmel und hoffte, sich mit ihrer Antwort nicht nochnachträglich in Schwierigkeiten zu bringen. „Ja“, log sie und dachte an das, was Hart am Abend zuvor gesagt hatte. „Ich heirate ihn, weil er reich und mächtig ist. Als seine Frau kann ich meine Geschäfte so regeln, wie es mir gefällt. Wir wissen beide, wie eigenständig ich bin. Ich werde mehr Freiheiten haben, als es sich eine Frau träumen lassen könnte. Hart hat es mir zugesichert.“
    Daisy starrte sie sekundenlang nur an, dann sagte sie mit einer Spur von Bewunderung in der Stimme: „Du bist wirklich sehr klug, Francesca. Ich bin tatsächlich auf dich hereingefallen, weil ich dachte, du seist naiv genug, um dich in Hart zu verlieben und zu glauben, er sei dein strahlender Ritter. Ich muss mich bei dir entschuldigen. Rose und ich müssen uns keine Sorgen machen. Ihr beide werdet wirklich ein gutes Paar abgeben.“
    „Dieser Meinung sind wir auch“, erwiderte Francesca und hoffte, Daisy bemerkte nicht, wie erleichtert sie war, dass sie sie auf die falsche Fährte gelockt hatte. Sie begann zu zittern.
    Daisy seufzte und küsste sie auf die Wange. Ein Hauch von Blumenduft umgab sie. „Besuch uns doch mal. Wir würden dich gern bei uns empfangen“, erklärte sie.
    „Ich werde es versuchen“, antwortete Francesca, wusste aber, dass sie genau das nicht machen würde.
    Wieder griff Daisy nach ihren Händen. „Hoffentlich macht es dir nichts aus, wenn ich so deutlich gesagt habe, was mir auf der Seele brannte. Du sprichst es immer offen aus, wenn dir etwas nicht gefällt. Daher nahm ich an, du würdest meine Ehrlichkeit genauso zu schätzen wissen.“
    „Aber natürlich tue ich das“, ließ sie die nächste Lüge folgen.
    „Hart ist ein glücklicher Mann“, sagte Daisy, warf Francesca einen merkwürdigen Blick zu und ging dann fort.
    Die letzte Bemerkung und Daisys Blick sorgten dafür, dassFrancesca die Beine wegknickten. Sie sank gegen den Tresen und konnte sich gerade noch festhalten. Ihr Atem stockte, und Tränen stiegen ihr in die Augen.
    Sie war naiv, und sie war ein Dummkopf. Sie hatte geglaubt – oder es sich zumindest eingeredet –, Hart würde ihr für alle Zeit treu sein. Doch Daisy hatte recht. Sie war nur die Frau, die ihn im Moment faszinierte, weiter nichts. Auch wenn sie heirateten, würde sich sein Interesse eines Tages auf eine andere richten, und sie würde am Boden zerstört zurückbleiben.
    „Ma’am? Fühlen Sie sich nicht wohl?“
    Francesca drehte sich zur Seite und sah

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