Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben
Sorge. „Hat dich ein Arzt untersucht? Connie, sagt sie mir die Wahrheit?“
Connie stand neben ihrer Mutter. „Es war mehr als ein kleiner Schlag auf den Kopf, Mama. Doch Rourke war da, und es scheint ihr gut zu gehen.“
Julia setzte sich, wobei sie Francescas Hand noch immer ganz fest hielt. „Du weißt, wie sehr ich mich bei deinen Ermittlungen um dich sorge. Warum nur muss jeder Fall irgendwann gewalttätig werden?“
„Mama, es geht mir gut“, betonte Francesca. „Du brauchst dich nicht zu beunruhigen.“
„Wie könnte ich nicht beunruhigt sein? Du bist meine kostbare Tochter, mein jüngstes Kind. Ich mache mir Tag und Nacht Sorgen! Es ist meine Pflicht, für deine Sicherheit zu sorgen – und es ist meine Pflicht, mich um dich zu sorgen! Wann kommst du wieder nach Hause, Francesca? Dein Vater und ich sind sehr traurig. Wir vermissen dich so sehr.“
„Ich kann nicht zurückkommen“, sagte Francesca betrübt. „Es tut mir so leid, doch es hat sich nichts geändert. Ich liebeCalder, und ich will ihn heiraten. Wenn Papa meine Entscheidung nicht unterstützen kann, habe ich keine andere Wahl. Mama, es tut mir schrecklich weh, ausziehen zu müssen.“
„Weißt du, wie sehr er dich vergöttert? Weißt du, dass du sein ganzes Glück und seine Freude bist? Weißt du, wie stolz er auf dich ist und wie er auf jeder Party mit dir prahlt?“
„Ich liebe ihn auch“, erwiderte Francesca sanft. „Und ich fühle mich schon schuldig genug, du brauchst das nicht noch zu verstärken.“
„Deswegen sage ich das nicht. Doch es schmerzt mich, Andrew in einem solchen Zustand zu sehen, genauso, wie es mich schmerzt, dich verloren zu haben.“
„Mama, du hast mich nicht verloren! Ich bin nur ausgezogen. Und auch wenn ich vielleicht gegen euren Willen heirate, heißt das nicht, dass wir keine Familie mehr sind.“ Plötzlich brach Francescas geheime Angst aus ihr heraus. „Bitte lass nicht zu, dass Papa mich verstößt, wie er es mit Evan getan hat.“
„Liebling, so etwas würde er niemals tun!“, rief Julia.
Francesca nickte. „Ich liebe euch beide so sehr“, sagte sie bebend.
„Dann komm nach Hause“, flüsterte Julia flehend. „Bitte.“
Das war so ein verführerischer Gedanke, vor allem jetzt, da ihr Kopf pochte und die Trennung von Hart sie so schmerzte. „Ich kann nicht.“
Über Julias Gesicht legte sich ein dunkler Schatten. „Ich verstehe wirklich nicht, warum du das tust. Ich habe die Nachricht in der Zeitung gelesen. Wir haben sie beide gelesen. Deine Verlobung ist gelöst. Warum also kommst du nicht nach Hau se?“
„Das ist nur vorübergehend“, flüsterte Francesca. „Weil er es so wollte, aber ich werde ihn zurückgewinnen.“
Daraufhin musterte Julia ihre Tochter und schwieg lange.Dann sagte sie sehr sanft: „Wenn du so entschlossen bist, wenn du Hart so sehr vertraust und ihn so sehr liebst, dann werde ich die Heirat befürworten, Francesca.“
Abrupt setzte Francesca sich auf. „Mama! Ich danke dir!“ Sie schlang die Arme um ihre Mutter und drückte sie innig an sich.
Julias Augen wurden feucht. „Ich habe den Mann sowieso immer bewundert.“
Francesca strahlte vor Erleichterung. „Ich weiß. Und er ist unschuldig.“
„Ich habe ihn nie für schuldig gehalten!“, erklärte Julia. „Darum ging es nicht. Es geht darum, dass dieser Skandal ihm immer anhängen wird. Und wenn du mit ihm zusammen bist, wirst auch du davon betroffen sein. Bist du wirklich bereit, von der Gesellschaft geächtet zu werden?“
Francesca konnte ihr nicht sagen, dass Harts Lösung der Verlobung mehr schmerzte als jedes abscheuliche Gerücht. „Es ist mir nicht egal, was die Leute hinter unserem Rücken tuscheln, doch Calder ist mir wichtiger. Ich weiß, dass wir vielleicht nie wieder eingeladen werden. Wenn das so ist, werden wir auch damit fertig werden.“
„Du bist sehr tapfer. Du sollst dir nur sicher sein, dass dies das Leben ist, das du dir wünschst.“
„Ich bin sicher.“
„Dann werde ich alles tun, um dir zu helfen.“
„Hilfst du mir, Papa zu überzeugen?“
„Ja, ich werde mich darum kümmern, dass dein Vater seine Meinung ändert. Und wenn ich mein ganzes Leben damit verbringen muss, dich wieder in die Gesellschaft zu integrieren, dann werde ich das eben tun.“ Offensichtlich hatte ihre Mutter eine neue Aufgabe. Sie war eine der wichtigsten Größen der Gesellschaft, und in der Vergangenheit war es niemandem gelungen, Julia Van Wyck Cahill
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