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Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Titel: Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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dass die übliche Animosität zwischen ihnen in diesem Moment seltsamerweise verschwunden schien.
    „Das Messer ist zu klein für die Tatwaffe“, erklärte Bragg. „Und nicht nur das. Heinreich ist ziemlich sicher, dass das Blut noch nicht einmal von einem Menschen stammt.“
    „Ist es Tierblut?“
    „Das glaubt er zumindest. Ich kann den Unterschied auf den Klingen nicht sehen, doch offensichtlich ist er dazu in der Lage.“
    „Und was denkst du darüber?“, fragte Hart und setzte sich in einen Sessel.
    Bragg tat es ihm nach. „Du wurdest absichtlich hereingelegt, Calder. So viel ist klar. Vielleicht hat sich der Mörder der Tatwaffe entledigt und erst nach dem Mord entschieden, dich zu beschuldigen. Als er nämlich erfahren hat, dass du in jener Nacht bei Daisy warst.“
    „Das ist eine Theorie, der ich zustimmen könnte“, sagte Hart nachdenklich. „Doch das bedeutet, dass es eher ein Zufall war.“
    „Ja, das tut es. Es gibt noch eine andere Möglichkeit.“
    „Und die wäre?“
    „Vielleicht hat dich nicht der Mörder reingelegt, sondern jemand anders.“
    Hart erwog den Gedanken. „Deine erste Theorie gefällt mir besser. Doch ich habe viele Feinde, und jeder von ihnen hätte die Gelegenheit ergreifen können, nachdem sich die Nachricht von dem Mord am nächsten Morgen verbreitet hat.“
    „Auch ich bevorzuge meine erste Theorie“, sagte Bragg. „Auf jeden Fall bist du von der Liste der Verdächtigen gestrichen.“
    Nach einem weiteren Schluck sah Hart ihn an. „Ist das nicht eine sehr kurze Liste?“
    „Das ist sie“, räumte Bragg ein. „Ich kann Rose nicht ausschließen. Und auch wenn ich mit Francesca nicht übereinstimme, habe ich doch Respekt vor ihrem Instinkt. Sie ist überzeugt, dass Richter Gillespie gelogen hat, als er behauptete, Daisy nicht gekannt zu haben. Einen Beweis dafür haben wir allerdings nicht.“
    Hart verzog das Gesicht. „Ihr scheint keine Fortschritte gemacht zu haben, soweit ich das sehe.“
    „Es ist erst ein paar Tage her.“ Bragg stand auf und zögerte.
    Sicher, dass Bragg noch etwas sagen wollte, erhob sichHart ebenfalls langsam. „Was ist?“
    „Es geht nicht um den Fall“, sagte Bragg und errötete.
    Hart begriff sofort. Bragg war gekommen, um ihn um das Geld zu bitten. Der Teufel in ihm wollte warten und den Moment genießen, in dem sein Bruder um seine Hilfe bat. Doch ein einfühlsamerer und vernünftigerer Teil seines Ichs ließ ihn anders reagieren. „Ich sagte ja schon, dass ich dir die benötigte Summe gebe. Ich tue es gern.“
    „Ich brauche fünfzehntausend Dollar“, sagte Bragg gequält.
    Ohne mit der Wimper zu zucken, ging Hart quer durch den Raum und stoppte vor einem großen Landschaftsgemälde. „Hilf mir hier mal“, forderte er seinen Bruder auf.
    Bragg kam zu ihm. „Ich werde dir so bald wie möglich jeden Penny zurückzahlen.“
    „Dann willst du O’Donnell nicht verhaften?“
    „Leigh Anne ist völlig verschreckt. Sie ist nervös bis zur Erschöpfung. Ich habe mich entschlossen, diesen Schuft ein für alle Mal aus unserem Leben zu entfernen.“
    „Das geht schneller“, stimmte Hart zu. Es überraschte ihn, dass sein Bruder sich erpressen ließ, doch er verstand es. Wenn ein solcher Kerl in seinem und Francescas Leben auftauchte, würde er ihn ebenfalls in kürzester Zeit loswerden wollen. „Du musst es mir nicht zurückzahlen“, sagte Hart, als sie zu zweit das große Gemälde abnahmen. „Ich brauche das Geld nicht und möchte es nicht zurück.“
    Er öffnete den Safe hinter dem Gemälde und nahm einige Bündel Banknoten heraus.
    „Ich werde es dir zurückzahlen“, beharrte Bragg.
    Hart zuckte die Schultern, und sie hängten das Bild zurück. „Ich habe hier einen kleinen Koffer, um das Geld zu transportieren.“
    „Danke“, sagte Bragg knapp.
    Hart bemerkte, wie Rick schwitzte und mit den Zähnen knirschte. „Warum ist das so schwer für dich? Ich erinnere mich an eine Kindheit, in der du immer auf mich aufgepasst hast. Warum kann ich dir nicht etwas davon zurückgeben?“
    Bragg sah ihn an. „Es ist ein Frage des Stolzes“, sagte er schließlich. „Und ich bin dein älterer Bruder. Es gehörte immer zu meinen Aufgaben, auf dich aufzupassen.“
    „Eigentlich hätte Lily das tun sollen“, erwiderte Hart, den ein alter Schmerz durchzuckte.
    „Sie hat viel gearbeitet, und dann war sie krank“, gab Bragg zurück. „Sie hat getan, was sie konnte.“
    Mit dem Geld in der Hand ging Hart zum Schreibtisch. Sein

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