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Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Titel: Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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den holzgetäfelten Raum. Francesca hatte nach Robert Miller gefragt und darauf hingewiesen, dass sie im Auftrag von Mr Hart gekommen war, und man hatte sie gebeten, in dem kleinen Besucherraum zu warten, der von den Kassierern und dem Tresorraum abgetrennt war.
    Sie gönnte sich einen Moment der Ruhe und ließ sich erleichtert in die Kissen des blauen Samtsofas fallen. So müde hatte sie sich lange nicht gefühlt. Die Wahrheit war, dass die Trennung von Hart fast unerträglich an ihr zehrte. Bis jetzt hatte sie sich auf den Fall konzentriert und jeden Gedanken an die Zukunft vermieden. Doch nun konnte sie sich solcher Überlegungen nicht mehr erwehren. Sie konnte sich gegenüber Robert Miller nicht als Harts Verlobte vorstellen. Angst und Panik stiegen in ihr auf. Wenn sie Hart nun tatsächlich verloren hatte? Wenn er niemals zu ihr zurückkehrte?
    Wenn dies alles vorüber war, musste es einen Weg geben,ihn zu überzeugen, dass ihre Trennung niemandem nützte und dass sie nicht das Beste für sie war. Doch sie kannte ihn mittlerweile gut. Auch wenn Daisys Mörder gefasst war, gab es da immer noch die Sache mit dem gestohlenen Porträt. Francesca wusste, dass er sich Vorwürfe machte, das Bild überhaupt in Auftrag gegeben zu haben. Und obwohl sie eingewilligt hatte, nackt Modell zu stehen, gab er ausschließlich sich die Schuld dafür.
    Sie vermisste ihn. Niemals hatte sie jemanden mehr vermisst.
    „Miss Cahill?“ Ein kleiner schlanker Mann mit einem Spitzbart tauchte vor ihr auf und lächelte. Er war untadelig gekleidet und hatte das selbstsichere Auftreten einer Respektsperson. „Ich bin Robert Miller“, sagte er und reichte ihr die Hand. „Ich bin sehr erfreut, Sie kennen zu lernen.“
    Damit machte er auf sehr diskrete Art und Weise klar, dass er wusste, wer sie war. „Danke. Calder hat mich zu Ihnen geschickt, Mr Miller. Es geht um den Fall, an dem ich gerade arbeite.“
    Er nickte. „Kommen Sie in mein Büro“, bat er und führte sie durch die große Halle, wo einige Kunden an dem langen, glänzenden Tresen standen und ihren Bankgeschäften nachgingen. „Darf ich fragen, wie es Mr Hart geht?“
    „Den Umständen entsprechend gut, wenn man berücksichtigt, was geschehen ist“, erwiderte Francesca, als er die Tür hinter ihnen schloss. Sein Büro war eine kleinere Ausgabe des Besucherraums. „Und er ist natürlich unschuldig.“
    Miller lächelte. „Daran habe ich keinen Zweifel. Wie kann ich Ihnen helfen?“, fragte er, als sie sich setzten.
    „Miss Jones hat im Mai zwei ungewöhnlich hohe Einzahlungen auf ihr Konto vorgenommen, einmal achttausend und einmal zwölftausend Dollar. Wir müssen wissen, woher das Geld kam“, sagte Francesca.
    „Um Mr Hart einen Gefallen zu tun, werde ich sehen, was ich herausfinden kann. Machen Sie es sich bequem. Ich bin gleich zu rück.“
    Fünf Minuten später kam er mit einer Akte in der Hand wieder zurück. „Ich denke, wir haben hier einige nützliche Informationen für Sie, Miss Cahill.“
    „Wissen Sie, woher das Geld stammt?“
    „Ja, das wissen wir. Miss Jones hat zwei Schecks von der First Federal of Albany eingezahlt.“
    Das Geld war aus Albany gekommen. „Gibt es denn eine Möglichkeit zu erfahren, wem diese Schecks ursprünglich gehörten?“
    „Ja, aber das wird etwas dauern. Und Sie müssten sich direkt an die First Federal wenden. Ich denke, dort brauchen Sie die Einwilligung der Polizei, Miss Cahill.“
    „Gehen Sie davon aus, dass sie vorliegt.“ Ihre Aufregung wuchs. „Wie lange würde es dauern?“
    „Einige Tage, denke ich. Sie müssten jemanden nach Albany schicken, der dort die Bücher der Bank durchgeht.“
    „Können wir denn ein Telegramm mit Instruktionen dorthin senden, Mr Miller?“
    „Ich denke, ja.“ Er zögerte. „Miss Cahill, worum geht es hier?“
    „Hier geht es darum, die Identität eines Mörders aufzudecken, Mr Miller.“ Als sie sein Büro verließ, wäre sie fast vor Freude gehüpft. Offensichtlich hatte Richter Gillespie Daisy das Geld gegeben. Stellte sich nur noch die Frage, warum.
    Vor der Bank hielt sie inne und konnte ihr Lächeln nicht unterdrücken. Daisy hatte weiterhin an ihrem Vater gehangen, das bewiesen die Zeitungsausschnitte. Soweit bekannt war, hatte Gillespie sie zweimal im Mai besucht. Und im Mai hatte sie Geld von ihm erhalten. Francesca war bereit, daraus zu schließen, dass er bis dahin den Aufenthaltsort seiner Tochternicht gekannt hatte. Hatte er seiner lange vermissten Tochter das Geld

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