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Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Titel: Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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sie ruhig. „Wird es andere Frauen geben?“ Sie spürte einen furchtbaren Stich der Eifersucht.
    „Ich will niemand anders!“, erklärte er.
    „Also wirst du ein Mönch?“ Warum wurden sie kein Liebespaar, wenn eine Heirat schon nicht möglich war? Sie war noch nie wie die anderen jungen Damen der Stadt gewesen. Sie brauchte keine herkömmliche Beziehung.
    „So scheint es. Ich weiß, woran du denkst, Francesca, doch eine Liebesaffäre mit einem vermeintlichen Mörder wäre noch skandalöser als eine Heirat mit ihm.“ Er errötete. „Erinnere dich, ich will deinen Ruf schützen und ihn nicht noch mehr ruinieren.“
    „Aber du hast mich eben geküsst“, erinnerte sie ihn.
    Das Rot in seinem Gesicht wurde noch tiefer. „Wie du inzwischen doch weißt, bin ich nicht perfekt. Aber ich habe vor, mein Verlangen nach dir unter Kontrolle zu halten, wenn ich das unbedingt tun muss.“
    „Du bist so stur“, flüsterte sie. Doch sie umfasste sein Gesicht, und ohne nachzudenken wandte er leicht den Kopf und küsste ihre Handfläche.
    „Ich habe dich nie mehr geliebt, als ich es jetzt tue.“
    Ihr Herz machte einen solchen Satz, dass sie fast Angst bekam. Sie würde niemals aufhören, diesen Mann zu lieben und zu begehren. Vor ihnen lag ein beängstigend unsicheres Gelände, doch wann war Hart je vorhersehbar gewesen? Wann war die Landkarte ihrer Zukunft je lesbar gewesen? „In diesem Moment weißt du ganz genau, dass ich mich danach sehne, in deinen Armen zu liegen“, sagte sie.
    „Ja, das weiß ich schon, doch ich versuche, mich zurückzuhalten.“
    Pure, heiße Elektrizität setzte ihren Körper in Flammen – Francesca glaubte fast die Funken zu sehen. Das wird eine große Herausforderung, dachte sie.
    Zu ihrer Erleichterung stürmte in diesem Moment Joel in den Raum und hüpfte aufgeregt von einem Bein auf das andere. „Miz Cahill!“
    „Joel! Was ist los?“ Sie eilte zu ihm.
    „Ich bitte um Verzeihung“, rief er. „Ich wollte hier nicht hereinplatzen.“
    „Das ist schon in Ordnung“, erwiderte sie. „Was möchtest du mir sagen?“
    Er grinste. „Ich habe mich an Chief Farr gehängt. Und ich habe ihn auch gefunden, so wie ich Sie und Mr Hart gefunden habe!“
    „Joel! Ich habe dir gesagt, du sollst ihn nicht verfolgen. Hat er dich erwischt?“, rief sie erschrocken.
    „Nein, Ma’am. Er hat mich nicht gesehen, nicht einmal.“
    „Und was hast du entdeckt?“, fragte sie erleichtert.
    Joels Wangen röteten sich. Er warf Hart einen kurzen Blick zu. „Er war mit Rose zusammen, Miz Cahill, genau wie Sie und Mr Hart.“
    Sie brauchte eine Sekunde, um seine Worte zu begreifen. „Farr und Rose sind ein Liebespaar?“
    Joel nickte.

18. KAPITEL
    Freitag, 6. Juni 1902
10.00 Uhr
    Das Klopfen an der Tür weckte ihn. Evan brummte, in seinem Kopf schien ein Amboss zu hämmern. Wer auch immer an der Tür war, er sollte fortgehen. Dann erinnerte er sich an die vorangegangene Nacht und fühlte sich noch schlechter.
    „Evan! Das Dienstmädchen sagte mir, dass du noch nicht gegangen bist. Bitte öffne die Tür und lass mich herein“, rief Bartolla Benevente, die ziemlich verärgert klang.
    Doch er hörte nicht richtig hin, sondern lag ganz still da und rief sich jede gesetzte Wette in Erinnerung, jeden Wurf des Würfelpaars, das Drehen des Roulette-Rades und schließlich das viel zu ernste Pokerspiel.
    Wie viel hatte er letzte Nacht verloren? Er glaubte sich an eine Summe von achtzehntausend Dollar erinnern zu können, alles auf Kredit. Dabei schuldete er Hart bereits fünfzigtausend, ganz zu schweigen davon musste er einem anderen Kreditgeber mehr als das zurückzahlen. Völlig aufgewühlt nach dem Besuch bei Maggie, war er gestern Abend nach drei Drinks zu einem Club gefahren, auch wenn er sich gesagt hatte, dass er ihn nicht betreten würde. Doch er hatte es getan, sich aber fest vorgenommen, nur zu trinken und zuzuschauen. Was er auch getan hatte – für ein paar Stunden. Nur eine Wette hatte er platzieren wollen – eine einzige Wette. Aber schon zu diesem Zeitpunkt hatte er gewusst, dass er sich belog. Die Wette hatte den vertrauten Rausch wiederaufleben lassen, und er hatte alles vergessen – Bartolla, das Kind, das angeblich von ihm war, und sogar Maggie. Spielen machte ihn viel süchtiger als jedes Opium.
    Verdammt.
    Wegen seiner Spielsucht hatte sein Vater ihn enterbt. Er stand tief in der Kreide – und Andrew lehnte es ab, seine Gläubiger zu bezahlen. Wegen seines zügellosen Wesens, seines

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