Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben
Tür.
Mit sanfter Gewalt hielt sie ihn an der Schulter zurück und spürte, wie er bebte. „Bitte geh nicht.“
Als er antwortete, war seine Stimme heiser. „Du möchtest mich in diesem Zustand nicht sehen.“
„In welchem Zustand?“ Sie zog an ihm, doch er wollte sich nicht umdrehen. „Dein Kind verdient deinen Kummer.“
Er lehnte den Kopf gegen die Tür.
Plötzlich begriff Francesca, dass er weinte. Da sie keinen klaren Gedanken fassen konnte, zögerte sie. Es gab nur ihre eigene Trauer und das Mitgefühl, das sie für ihn empfand. Also schlang sie von hinten die Arme um ihn und hielt ihn fest.
Einige Minuten schüttelte das Schluchzen seinen Körper. Dann war es vorbei. „Es geht mir gut.“
Sie entschied, ihm nicht zu widersprechen. „Komm her“, flüsterte sie an seinen Rücken gepresst.
Er drehte sich um, und Francesca umfasste sein Gesicht. „Es ist völlig in Ordnung, den Tod deines Kindes zu betrauern, Cal der.“
„Ich habe gelogen. Ich hätte mich um das Kind gekümmert. Ich hätte ihn oder sie niemals verlassen und ungeliebt und einsam aufwachsen lassen.“
„Das weiß ich.“
„Hättest du mir wirklich geholfen? Du hättest mich nicht verlassen?“
„Natürlich hätte ich dir geholfen“, sagte sie mit einem leichten Lächeln. „Es ist mir egal, wer die Mutter ist, ich würde jedes Kind von dir lieben“, sagte sie aufrichtig.
„Womit habe ich dich nur verdient?“ Er hob ihr Kinn. „Francesca, letzten Dienstag habe ich Daisy angeschrien. Ich war wütend. Ich erinnere mich wirklich nicht mehr daran, was ich zu ihr gesagt habe, doch als sie mir von der Schwangerschafterzählt hat, wollte ich das Kind nicht. Und nun bezahle ich da für.“
„Du bezahlst für gar nichts.“ Dies war der richtige Moment, um ehrlich zu sein. „Ich habe dir einmal gesagt, wenn ich mein Herz verschenke, dann für immer.“
„Das hast du gesagt, als du in Rick verliebt warst!“
„Aber ich war nicht in ihn verliebt. Ich denke, ich habe meine Bewunderung und meinen Respekt mit Liebe verwechselt. Er wird mir immer wichtig sein. Doch du bist derjenige, dem ich mein Herz geschenkt habe. Und mein Vertrauen und meine Treue. Für immer.“
Wortlos sah er sie an. Dann griff er in die Innentasche seiner Jacke und holte ein gefaltetes Stück Papier hervor. „Das habe ich gelesen, bevor ich zu dir gekommen bin“, sagte er ernst.
Francesca beschlich ein banges Gefühl. „Was ist das?“
„Ein Brief von Daisy. Ich habe ihn erst heute erhalten. Sie hat ihn am Dienstag nach unserem Streit geschrieben. Glücklicherweise hat Rick bewiesen, dass ich reingelegt wurde, denn dieser Brief ist verhängnisvoll.“
Nun zitterte Francesca. „Darf ich?“, fragte sie atemlos und streckte die Hand aus.
„Bitte.“ Er gab ihr den Brief.
Während Francesca ihn las, sah sie Daisy vor sich, wie sie in dem Arbeitszimmer, in dem sie ermordet worden war, am Schreibtisch saß. Jedes Wort, das sie geschrieben hatte, war ein Mordmotiv für Hart. Langsam wandte sie sich ihm zu. „Die Polizei darf das nicht sehen.“
„Willst du Beweismaterial zurückhalten?“
Genau das würde sie tun. „Wir beide wissen, dass du unschuldig bist. Und du bist nicht mehr die Nummer eins auf der Liste der Verdächtigen. Ich werde den Brief bei mir behalten.“
„Du brauchst mich nicht zu beschützen, indem du ein weiteres Mal gegen deine eigenen moralischen Grundsätze verstößt.“
„Ich verstoße gegen gar nichts“, gab sie zurück. „Ich kämpfe um den Mann, den ich liebe!“
Hart zog sie an sich. Trotz des leichten Pochens in ihrem Kopf reagierte ihr Körper auf ihn, als er sie stürmisch küsste. Dann gab er sie abrupt frei, behielt jedoch eine Hand hinter ihrem Nacken. Die Angelegenheit mit dem Brief war offenbar erledigt, denn er sagte: „Ich möchte, dass du verstehst, warum ich dich verlassen habe, Francesca.“ Er war jetzt todernst.
„Ich verstehe es“, erwiderte sie ebenso ernst.
„Tust du das?“ Sein schmales Lächeln wirkte zerbrechlich. „Du bist mein Ein und Alles geworden. Niemand und nichts ist wichtiger als du. Kannst du das verstehen?“
Erregung erfasste ihren Körper. „Wirklich?“
„Warum sonst sollte ich um deine Hand angehalten haben, Francesca?“
„Du hast mir erzählt, dass du deinen unsteten Lebenswandel satt hättest und wir gut zusammenpassen würden.“
Seine Augen lächelten. „Ich wollte mich nicht offenbaren, Francesca.“ Er wurde wieder ernst. „Doch nun muss ich mich
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