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Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Titel: Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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schwachen, verdorbenen Charakters wohnte er nun in diesem gottverdammten Hotel und stand kurz vor der Hochzeit mit einer Frau, die er nicht mehr mochte und kaum noch ertragen konnte. Nun würde er niemals die Chance haben, Maggie Kennedy etwas näherzukommen, um zu erfahren, ob seine Gefühle überhaupt erwidert wurden.
    Der Schlüssel drehte sich in der Tür. Evan war zu sehr Gentleman, um laut zu fluchen, doch im Stillen entfuhren ihm einige Kraftausdrücke. Eine unverkennbar wütende Bartolla trat ein.
    Da Evan im Adamskostüm schlief, blieb er unter der Bettdecke. Nun fiel ihm auf einmal ein, warum sie so zornig war. Er hatte sie gestern bei ihrer Verlobung versetzt.
    „Nun, immerhin bist du mit keiner anderen Frau zusammen“, sagte sie und trat ans Bett. Irgendetwas in ihm zerbrach. Er betrachtete sie in ihrem burgunderfarbenen Kleid mit dem obszön tiefen Ausschnitt und den allzu betonten Hüften. Früher hatte ihn dieser Stil erregt; nun ekelte er ihn an. Plötzlich schien ihm ihr Körper, der ihm einst so gefallen hatte, überreif zu sein. Ihm ging auf, dass auch ihr Haar, dessen rubinrote Farbe offensichtlich unnatürlich war, abscheulich wirkte. Er dachte an Maggies sanfte blaue Augen mit ihrem zärtlichen, besorgten und suchenden Blick.
    Im Gegensatz zu Bartolla stellte sie sich immer hintan, nie würde sie ihre eigenen Bedürfnisse über die anderer stellen.
    Notdürftig zügelte er seinen aufwallenden Zorn, schlug langsam die Bettdecke zurück und stand auf. Dabei ignorierte er Bartolla, war sich aber ihres scharfen Blickes bewusst, als er zu dem Hocker am Fußende des Bettes ging, wo seine Hosen lagen. Schnell zog er sie an, wobei er ihr den Rücken zuwandte.
    „Was ist letzte Nacht passiert? Wir hatten Pläne zum Abendessen“, fauchte sie.
    Er brauchte ein Glas Wasser, auch wenn es weder seinen pochenden Kopfschmerz lindern konnte noch den Ekel vor ihr – und vor sich selbst.
    „Evan? Was ist los mit dir? Ich dachte, du würdest mich abholen, und als du nicht gekommen bist, bin ich allein ins Farley gegangen, weil ich dachte, wir würden uns dort treffen. Wo warst du?“
    Mit zitternder Hand schenkte er sich ein Glas Wasser ein. Bartolla ging zu ihm, um ihm ins Gesicht zu sehen, und nahm ihm das Glas aus der Hand. „Du hast mich gedemütigt.“
    Er sah sie an. „Es tut mir leid …“
    „Das hoffe ich!“, unterbrach sie ihn.
    „Es tut mir leid, aber ich kann dich nicht heiraten, Bartolla“, vollendete er den Satz.
    „Ich weiß, dass du nicht meinst, was du da sagst“, erwiderte sie mit unbewegter Miene, aber plötzlich sehr blass.
    „Was die letzte Nacht angeht: Ich habe gespielt.“ Er wandte sich von ihr ab und fühlte sich wieder schlecht. Was stimmte nur nicht mit ihm? Wie ein Trinker, der am nächsten Tag unter den Folgen des Alkohols litt, bereute er jede Wette und jedes Spiel.
    Sie griff nach seinem Arm. „Ich dachte, diese Zeiten wären vorüber!“
    Er befreite sich sanft. „Das dachte ich auch.“
    Offensichtlich etwas beruhigt, wurde ihre Miene weicher. „Evan, ich sehe ja, dass du eine schlimme Nacht hattest. Es tut mir leid. Wir wissen beide, dass Spielen eine Krankheit für dich ist. Ich habe überreagiert. Wie kann ich dir helfen? Oh, ich glaube, ich kenne eine Kur für deine Beschwerden“, sagte sie, und ihre Stimme wurde heiser. Aufreizend zog sie an dem Gürtel seiner Hose, wobei sich ihre Finger an seine Haut pressten.
    Etwas regte sich bei ihm, doch nur leicht. „Ich hatte eine sehr schlechte Nacht“, sagte er und entzog sich ihr. Es gab nur eine Frau, deren Trost er sich wünschte – deren Berührung er sich wünschte –, und auch wenn sie ihn vielleicht trösten würde, war er doch ziemlich sicher, dass sie ihn nicht berühren würde. „Du sollst wissen, dass ich mich um dich und das Kind kümmern werde. Ich werde sehr großzügig sein.“
    Bartolla schrie auf. Alle Farbe war nun aus ihrem Gesicht gewichen.
    Hoffentlich war es damit beendet. Er konnte jetzt keine Szene gebrauchen. „Ich gehe mich anziehen.“
    Doch sie folgte ihm ins Ankleidezimmer. „Natürlich heiraten wir – wir brennen so schnell wie möglich durch. Ich trage dein Kind in mir!“
    „Und ich sagte, dass ich mich um dich kümmere.“
    Sie zitterte vor Zorn. „Wie denn?“, rief sie verächtlich. „Du bist enterbt und arbeitest für einen Rechtsanwalt. Du kannst dir nicht einmal einen anständigen Ring leisten! Und offenbar hast du deine Spielsucht noch nicht überwunden. Das dürfte

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