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Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Titel: Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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erwiderte sie und fragte sich gleichzeitig, wie sie den Aufenthalt bei ihrer Schwester zu einer Dauereinrichtung machen konnte.
    Andrew lächelte. „Ich bin so froh, dass wir uns ausgesprochen ha ben.“
    „Das bin ich auch, Papa“, strahlte Francesca und erwiderte sein Lächeln. Dann entdeckte sie Bragg im Türrahmen, der sagte: „Gillespie kommt.“
    Francesca drückte die Hand ihres Vaters. „Ich muss gehen. Wir verhören einen Verdächtigen.“ Rasch küsste sie ihn auf die Wange und lief Bragg hinterher. Im Gang sah sie, wie Gillespie mit zwei Beamten in Uniform aus dem Fahrstuhl trat. Im Gegensatz zu sonst wirkte er verärgert und zornig.
    „Was soll das, Commissioner?“, wollte er wissen. „Ihre Männer haben mir befohlen, hierherzukommen.“
    „Wir haben einige Fragen an Sie“, antwortete Bragg und winkte ihn in sein Büro. Die jungen Beamten entließ er mit einem Nicken.
    „Ich wüsste nicht, was Sie mich noch fragen könnten“, sagte Gillespie, der sich nicht hinsetzte. „Sie haben gestern Calder Hart verhaftet.“
    „Hart wurde auf Kaution freigelassen. Was noch wichtiger ist: Wir haben entdeckt, dass ihm eine Falle gestellt wurde. Er wurde zu Unrecht verhaftet, Euer Ehren“, sagte Francesca.
    „Die Anklage wurde fallen gelassen“, fügte Bragg hinzu.
    Das hatte Francesca noch nicht gewusst. Sie dachte an Daisys Brief, den sie Bragg nicht zeigen würde, egal wie schuldig sie sich fühlte, weil sie Beweismaterial zurückhielt. Hart hatte genug durchgemacht. „Euer Ehren, Sir, wussten Sie, dass Ihre Tochter letzten Monat eine beträchtliche Summe Geld erhalten hat?“, eröffnete sie das Verhör.
    Weder ihr noch Bragg entging sein kurzes Zusammenzucken. „Nein, das wusste ich nicht. Wie auch? Ich habe Ihnen doch gesagt, dass ich keine Ahnung hatte, was aus Honora geworden war, bis Sie mir ihr Bild in der Zeitung gezeigt haben.“
    Francesca und Bragg tauschten einen bedeutungsvollen Blick. Sanft sagte sie: „Sir, wir haben einen Zeugen, der bestätigt, dass Sie letzten Monat bei Daisy waren.“
    Er wurde bleich.
    „Und wir haben außerdem Beweise, dass das Geld, das sie bekommen hat, von der First Federal Bank of Albany stammt“, fügte Bragg hinzu.
    „Was in Gottes Namen hat das mit ihrer Ermordung zu tun?“, rief Gillespie.
    „Euer Ehren!“ Francescas Miene war streng. „Sie haben mich und die Polizei angelogen. Sie wussten, dass Ihre Tochter hier in der Stadt lebte und den Namen Daisy Jones trug. Trotzdem haben Sie das mehrfach bestritten. Warum, Sir?“
    Nun sank Gillespie doch auf einen Stuhl. „Was glauben Sie denn?“ Er schlug die Hände vors Gesicht und war offenbar den Tränen nahe. „Ich bin ein gewählter Richter. Und meine Tochter hat sich in eine Hure verwandelt. Was glauben Sie, warum ich sie und ihr neues Leben immer verleugnet habe?“
    Francesca ging zu ihm und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Es tut mir leid“, sagte sie. „Und ich verstehe das. Wann haben Sie erfahren, dass sie hier lebte?“
    „Ich bin ihr zufällig begegnet, vor einem Restaurant. Nach acht endlosen Jahren ohne Lebenszeichen. Wir hatten sogar Privatdetektive beauftragt, Miss Cahill. Zwei Jahre haben sie für mich ermittelt, ohne Erfolg. Danach habe ich aufgegeben!“, rief er. „Aber am 3. Mai sah ich auf der Straße, wie sie aus einer prächtigen Kutsche stieg. So elegant, wie eine Lady nur sein kann. Vom ersten Moment an wusste ich, dass es meine schöne Tochter war.“
    „Und sie hat Sie zu sich nach Hause eingeladen?“, fragte Francesca.
    Er nickte und wischte die Tränen fort.
    „Haben Sie es Ihrer Frau und Ihrer Tochter gesagt?“, fragte Bragg.
    „Nein! Sie wissen nichts! Sie wussten nichts – bis zu ihrer Ermordung.“
    Da er sie nicht ansehen konnte, log er vermutlich. War er nach Albany zurückgekehrt und hatte beiden von seiner Entdeckung berichtet? Oder hatte er es nur Martha anvertraut? Vielleicht hatte Lydia das Gespräch irgendwie belauscht. Was auch immer geschehen war, Francesca war ziemlich sicher, dass alle drei über Honoras Leben als Daisy Bescheid gewusst hatten. „Und das Geld?“
    „Ich bin ihr Vater“, sagte er. „Es war ein Geschenk. Ich hoffte, sie würde ihr Leben ändern. Wir wollten, dass sie zurück nach Hause kam.“
    „Wir?“, hakte Bragg nach.
    „Das war nur so dahingesagt. Martha und Lydia trauerten seit Jahren um sie, Commissioner.“
    „Ich habe noch eine Frage. Wann hat sie Ihnen gesagt, was aus ihr geworden war?“, schaltete

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