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Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Titel: Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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zitterte.
    In Sekundenschnelle sprang Francesca auf sie zu und riss sie zu Boden. Als Lydia hintenüberfiel, löste sich ein Schuss, der aber sein Ziel weit verfehlte. Falls die Waffe richtig geladen war, steckte noch eine weitere Kugel darin, aber Francesca war sich nicht sicher, ob das wirklich so war und ob Lydia das überhaupt wusste. Fest umklammerte sie Lydias Hand, in der diese den Revolver hielt, und ihre Blicke trafen sich.
    „Bitte“, rief Lydia und ließ die Waffe los.
    Francesca nahm sie, ließ von Lydia ab und sank auf die Knie. Zitternd richtete sie den Revolver auf die junge Frau. „Eine Kugel ist noch drin.“ Zumindest hoffte sie das.
    Hilflos sah Lydia zu ihr hoch.
    Mühsam kam Francesca wieder auf die Beine und richtete die Waffe auf Martha. „Keine Bewegung, Mrs Gillespie. Ich möchte Sie nicht erschießen, doch ich tue es, wenn ich muss.“ Das war eine schlechte Lüge, denn sie hatte nicht die Absicht, eine der beiden Frauen zu erschießen.
    Aber zu ihrer großen Erleichterung sank Martha, augenscheinlich völlig gebrochen, auf den Stuhl vor Daisys Schreibtisch. „Bitte tun Sie meiner Tochter nichts“, flüsterte sie.
    Als Bragg mit zwei Beamten und Inspektor Newman in Daisys Haus eintraf, empfing Francesca ihn in der Eingangshalle. Sie hatte beiden Frauen die Hände hinter dem Rücken gefesselt und sie im Arbeitszimmer zurückgelassen. Lydias Revolver war nicht richtig geladen gewesen, es hatte keine zweite Kugel gegeben. „Gott sei Dank bist du hier!“, rief sie und griff nach seinem Arm, als er ins Haus stürmte.
    „Wer ist es, Francesca?“, wollte er wissen. Ein Streifenpolizist hatte ihre Nachricht überbracht, dass sie Daisys Mörder festhielt.
    „Martha Gillespie hat Daisy ermordet“, sagte Francesca und hielt ihn zurück. „Bragg, das ist eine furchtbare Tragödie. Offensichtlich hat Martha Daisy für das Geschehene gehasst. Sie beschuldigt sie, den Richter verführt zu haben. Sie wusste, dass Gillespie Daisy wiedergefunden hatte, und begriff rasch, dass Daisy ihn erpresste.“
    „Hat sie das alles gestanden?“
    Mit bekümmerter Miene nickte Francesca. „Da ist aber noch et was.“
    „Das dachte ich mir schon“, sagte er und blickte sie erwartungsvoll an.
    Ein Schauer lief ihr über den Rücken. „Lydia war Zeugin des Mordes und hat ihrer Mutter geholfen, zu fliehen.“
    „Das macht sie zur Komplizin, Francesca.“
    „Rick, sie war nicht an dem Verbrechen beteiligt! Sie liebte ihre Schwester, und sie ist ebenso sehr ein Opfer wie Daisy! Sie hat ihren Vater gehasst, seit er Daisy zum ersten Mal belästigt hat. Rick, sie wollte doch nur ihre Mutter beschützen.“
    „Und was soll ich deiner Meinung nach tun? Bittest du mich ernsthaft darum, die Einzelheiten von Lydias Beteiligungzu verschweigen? Soll ich den Staatsanwalt bitten, keine Anklage gegen sie zu erheben?“
    Francesca, die gar nicht bemerkt hatte, dass sie ihn noch immer am Ärmel hielt, gab ihn frei. Verzweifelt rang sie die Hände. „Ich fürchte, es ist unfair von mir, dich um einen solchen Gefallen zu bitten.“
    Er war offensichtlich bedrückt. „Ich habe heute beinahe O’Donnell umgebracht, Francesca. Ich war so dicht daran, ihn mit meinen eigenen Händen umzubringen und in den Fluss zu werfen. Doch ich habe es nicht getan. Und ich habe ihn auch nicht ausgezahlt – ich habe ihn und seine Tante verhaftet. Ich versuche mein ganzes Leben, der aufrichtigste Mensch zu sein, der ich sein kann. Es tut mir sehr leid wegen Lydia. Wir können empfehlen, ihre Strafe auszusetzen. Es ist sehr wahrscheinlich, dass ein Richter dieses Gesuch in einem solchen Fall wohlwollend beurteilt.“ Er warf ihr einen düsteren Blick zu. „Oder du kannst Hart bitten, dir zu helfen. Ich bin sicher, dass er ohne Schwierigkeiten eine Aussetzung der Strafe erreichen kann.“
    „Was soll das heißen?“
    „Ich denke, das weißt du.“ Er gab seinen Männern ein Zeichen, und sie schritten durch die Halle.
    Doch sie blieb ihm auf den Fersen. „Geht es um seine Kaution?“
    „Wie ich schon sagte, frag Hart, um sicherzugehen, dass Lydia nichts mehr zu erdulden hat.“
    Als Bragg und seine Männer das Arbeitszimmer betraten, stoppte Francesca ihre Verfolgung. Noch immer schmerzte ihr Kopf von dem Schlag, den sie gestern abbekommen hatte. Einst – es schien ein halbes Leben her zu sein – war Richtig und Falsch so leicht zu unterscheiden gewesen, und es hatte Schwarz und Weiß gegeben. Aber inzwischen bestand die Welt aus den

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