Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben
schließlich. „Heute ist ein neuer Tag. Gestern warst du aufgewühlt, weil du zu der Heirat mit einer Frau gedrängt wurdest, die du nicht liebst. Doch heute, heute kannst du von vorn anfangen. Du willst von vorn anfangen, oder?“
„Das ist genau das, was ich tun will. Als ich heute Morgen aufwachte, habe ich mich selbst gehasst … und nun fürchte ich, dass du mich auch hassen wirst.“
Sie schüttelte den Kopf. „Ich könnte dich niemals hassen! Evan, du hast mir durch schreckliche Zeiten geholfen. Vielleicht kann diesmal ich dir helfen.“
Was sie damit meinte, verstand er nicht. „Ich möchte dich nicht in etwas Schmutziges hineinziehen. Und ich möchte ganz sicher nicht deine Sorgen vergrößern.“
Sie zögerte. „Ich werde mich immer um dich sorgen.“ Dann lächelte sie kurz. „Bitte, lass mich dir helfen. Das nächste Mal, wenn du ans Spielen denkst, komm stattdessen hierher. Wir können darüber sprechen, wir können spazieren gehen, wir können zusammen lesen.“
Sein Herz machte einen Satz. „Meinst du das ernst?“, fragte er voller Hoffnung.
Aufrichtig sah sie ihn an und nickte. „Vielleicht ist es jetztan mir, stark zu sein und Hoffnung zu bieten.“
Wie gern er sich auf sie verlassen wollte, wenn er es durfte. „Ich dachte, du würdest mir eine Standpauke halten, weil ich Bartolla nicht heiraten will und die Nacht im Club verbracht habe. Aber nichts dergleichen. Wie kannst du so großzügig und verständnisvoll sein?“
Noch immer sah sie ihn unverwandt an, und ihre Wangen erröteten jetzt stärker. „Wie kannst du mich das nur fragen? Ich wollte immer, dass du glücklich bist. Evan, du verdienst ein gutes Leben. Ich weiß, dass du mit dem Teufel ringst, wenn es ums Spielen geht, doch ich weiß auch, dass du den Kampf gewinnen wirst, weil du ein guter Mann bist, ein starker Mann. Ich habe das gesehen, immer wieder. Was die Countess angeht, möchte ich einfach nicht, dass du einen schrecklichen Fehler begehst. Du bist so wundervoll im Umgang mit Kindern. Wenn es dein Kind ist, wirst du es lieben wie nichts und niemanden je zuvor.“ Sie wandte den Blick ab. „Ich dachte, dass du in sie verliebt bist.“
„Ich war nie verliebt in sie!“ Allmählich gewann er seine Fassung wieder. „Als ich ihr sagte, dass ich sie und ihr Kind großzügig versorgen würde, bis das Kind volljährig ist, war sie ganz zufrieden. Hab kein Mitleid mit Bartolla“, sagte er. „Ich glaube, dass sie von Anfang an hinter meinem Erbe her war.“
Das verschlug Maggie den Atem. „Sie war bestimmt verliebt in dich! Oh, da bin ich sicher!“
„Warum bist du dir so sicher, Maggie?“, flüsterte er, und sein Herz schlug bis zum Hals.
„Ich bin es einfach“, wich sie aus.
Zögernd musterte er ihr schönes Gesicht. „Sie ist eifersüchtig auf dich, Maggie.“
„Eifersüchtig auf mich?“, fragte sie ungläubig. „Da gibt es keinen Grund, eifersüchtig zu sein!“
„Wirklich nicht?“
Verlegen blickte sie zur Seite. „Wir sind nur Freunde“, murmelte sie so leise, dass er sie kaum verstehen konnte.
Das war nicht das, was er hatte hören wollen. „Wir werden immer Freunde sein“, stimmte er zu und meinte es aufrichtig, weil er sich kein Leben ohne Maggie vorstellen konnte. Doch wenn er an die Zukunft dachte, dann sah er Maggie in seinen Armen, in einer wenig platonischen Umarmung. Er wusste nicht, was er tun sollte. „Ich möchte dich niemals enttäuschen“, murmelte er mehr zu sich selbst als zu ihr.
„Das könntest du nicht! Du kannst mich nicht enttäuschen“, rief sie.
„Du kannst doch nicht so viel Vertrauen in mich haben –“
Sie unterbrach ihn. „Das habe ich! Wenn du dich entschieden hast, mit der Countess zu brechen, dann ist das die richtige Entscheidung, zumal du für sie und das Kind aufkommen willst.“
Er griff nach ihrer Hand und hielt sie fest. „Ich bin mit Abendessen gekommen, doch das war nur ein Vorwand, um dich zu besuchen. Ich musste dich sehen und dir alles erzählen. Und ich musste wissen, dass du nicht schlecht von mir denkst, weil ich das getan habe. Du hast keine Vorstellung, wie erleichtert ich bin. Deine Meinung bedeutet mir alles, Maggie.“
„Ich bin froh, dass du sie nicht heiratest“, gab sie leise zu. „Ich kann dir mit dem Kind helfen, wenn du meine Hilfe brauchen kannst.“
Sie wollte ihm helfen, obwohl es das Kind einer anderen Frau war! „Komm her“, flüsterte er. Was dann geschah, geschah fast automatisch – er legte seinen Arm um
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