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Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben

Titel: Es war einmal in New York / Nie wieder sollst du lieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brenda Joyce
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dauerte einen Moment, bis er merkte, dass er ihre Hand hielt. Fast hätte er sie an seine Lippen gehoben, doch dann ließ er sie rasch los. „Ich werde sehen, ob ich Joel irgendwo finden kann“, schlug er vor.
    Maggie nickte zustimmend, ging an ihm vorbei und rief die beiden Jungs zu sich.
    „Kann ich dich zu Hause absetzen?“, fragte Bragg, als sie an seinem Automobil angekommen waren. Die Nacht war angebrochen, es war ein angenehm warmer Abend, und am Himmel funkelten Sterne rings um den leicht abnehmenden Mond.
    „Oh, ich muss noch bei Sarah vorbeischauen.“ Ihre Freundin, die Künstlerin Sarah Channing, hatte ihr am Morgen die Nachricht zukommen lassen, Francesca solle sie so bald wie möglich aufsuchen.
    „Dann kann ich dich bei ihr absetzen“, schlug Bragg vor, ging um das Fahrzeug herum und hielt ihr die Beifahrertür auf.
    Francesca stieg ein und setzte die Schutzbrille auf. Bragg warf den Motor an, und dann fuhren sie los. Das Gespräch mit Bridget hatte keine neuen Hinweise geliefert. Dem Kind war am Montagnachmittag nichts Besonderes aufgefallen – eine Tatsache, die sie beide mit Erleichterung aufgenommen hatten. Bridget wusste demnach nichts über den Mord, was ihr Leben nur in Gefahr gebracht hätte. Kurz nach der Unterhaltung mit ihr war dann auch Gwen nach Hause gekommen, und die beiden Ermittler hatten mit ihr ebenfalls ausführlich gesprochen.
    Als Bragg in die Zehnte Straße einbog, sagte Francesca zu ihm: „Gwen O’Neil tut mir leid.“
    „Wieso, Francesca? Weil sie so dumm war, sich in einen Mann zu verlieben, dem sie erst gar keinen zweiten Blick hätte zuwerfen sollen?“
    „Lord Randolph war ihr Arbeitgeber. Er hätte sich nicht hinreißen lassen dürfen. Aber jetzt ist mir klar, warum sie keine Referenzen vorweisen kann“, sagte sie. Gwens Miene und Tonfall ließen keinen Zweifel daran, dass sie sich in den irischen Aristokraten verliebt hatte und ihn noch immer liebte. Francesca war sich sicher, dass er diese Liebe nicht verdiente. Kein Wunder, dass ihr Ehemann David Hanrahan diesen Lord Randolph hatte umbringen wollen. Seit sie ihren Mann verlassen hatte, trug Gwen wieder ihren Mädchennamen.
    Die Frage war jedoch, ob er wirklich noch immer in Limerick einsaß oder ob er inzwischen in die Stadt gekommen war. Sollte es ihn tatsächlich nach New York verschlagen haben, dann stand er auf ihrer extrem kurzen Liste aller Verdächtigen.
    „Warum interessiert es dich, ob sie Referenzen vorweisen kann?“
    „Ich möchte ihr eine bessere Arbeit verschaffen“, sagte sie. „Als Dienstmädchen.“
    Bragg musste unwillkürlich lächeln. „Wirst du das bei jedem Opfer und Beinahe-Opfer machen, das uns bei unserenFällen begegnen wird?“
    Sie drehte sich zu ihm um, woraufhin er ernst wurde. „Du deutest damit an, dass es weitere Fälle für uns geben wird, Rick.“
    „Ich bezweifle, dass du deinen Beruf in nächster Zeit wieder aufgeben wirst. Und solange ich der Commissioner bin, werde ich dir niemals den Rücken kehren, wenn du meine Hilfe brauchst.“
    Francesca sah ihn lange an und fragte sich, was er damit wohl andeuten wollte. „Du hörst dich ja so an, als sei deine Zukunft ungewiss.“
    „Das ist sie auch“, erwiderte er. „Du weißt, welch große Rolle die Politik bei meinem Posten spielt. Meine Karriere könnte weit schneller beendet sein, als ich mir vorstellen kann – lange bevor ich die Veränderungen durchsetzen konnte, die diese Polizei dringend benötigt.“
    Für einen Augenblick trat die Ermittlung in den Hintergrund. Die Presse hatte von den verstärkten Aktivitäten in den Kneipen und den so genannten Hotels an Sonntagen Wind bekommen. Die Debatte, die mit am hitzigsten diskutiert wurde, seit Bragg seinen Posten angetreten hatte, betraf die Frage, ob die Vorschriften gegen den Alkoholausschank am Ruhetag durchgesetzt werden sollten oder nicht. Dieses Thema wurde vor allem von der Geistlichkeit und den Reformern immer wieder angeheizt. Kurz nach Aufnahme seiner Arbeit hatte Bragg eine Reihe von Etablissements geschlossen, die gegen diese Gesetze verstießen, aber in jüngerer Zeit schien die Polizei häufiger ein Auge zuzudrücken. „Stimmt es? Ignoriert die Polizei das Ausschankverbot inzwischen?“
    Er seufzte schwer. „Wir haben die Vorschriften nicht rigoros angewandt und nur die Lokale mit den gröbsten Verstößen geschlossen. Low hat mich gebeten, nicht ganz so streng zu sein.“
    Sie fasste ihn am Arm. „Warum das?“
    „Der Bürgermeister

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