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Es wird Dich rufen (German Edition)

Es wird Dich rufen (German Edition)

Titel: Es wird Dich rufen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Cross
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könnte.«
    »Das würde durchaus Sinn machen«, überlegte Mike. Schließlich hatten Boone und der General den alten Mann auch entführt. Vielleicht mussten sie also gar nicht nach dem geheimen Versteck suchen, in dem die »Söhne Luzifers« den Wächter verborgen hielten. War es viel einfacher? Hatten sie ihn lediglich in das Hotel gebracht, in dem die beiden selbst übernachteten? Doch wie sollte das unbemerkt vonstattengegangen sein?
    »Das Hotel hat einen privaten Bereich, den mein Vater gemietet hat«, erklärte Feline.
    »Dort wird kein Unbefugter Zutritt haben«, überlegte der Großmeister. »Ein perfektes Versteck. Wo genau ist das Hotel?«
    »In dem Dorf unten.«
    »In Couiza?«, erkundigte sich der Großmeister.
    »Ja, so hieß der Ort, glaube ich. Das Hotel ist in einem großen Schloss untergebracht.«
    »Das kenne ich«, sagte der Großmeister und schrieb etwas in sein Notizbuch.
    Sollte Feline sie nicht hintergangen haben, ergab sich durch dieses Wissen eine unerwartete Chance, Jean aus seiner Gefangenschaft zu befreien. Oder sollte er besser ...?
    Der Großmeister hatte eine Idee.
    »Wartet bitte unten«, forderte er Feline und Mike auf. »Ich muss noch ein paar Telefonate führen. Dann stoße ich zu euch und wir fahren nach Couiza.«
    Mike folgte dieser Aufforderung und verließ mit Feline das Gebäude. »Was hat er jetzt vor, Mike?«
    »Darüber bin ich mir noch nicht im Klaren.«
    Der Großmeister hatte jedoch auch dann noch nicht die Absicht, die beiden über seine Pläne aufzuklären, als er die Villa ebenfalls verließ und sich zu ihnen gesellte. Zumindest im Moment noch nicht.
    Lange hatte er mit Kardinal di Trampa telefoniert und sich mit ihm über das weitere Vorgehen abgestimmt. Dann hatte er Bruder Thomas gebeten, für ihn einige Informationen einzuholen.
    »Lasst uns gehen«, sagte der Großmeister.

53
    Die ganze Fahrt über wirkte der Großmeister sehr ernst. Nachdenklich schaute er durch die Fensterscheiben des Wagens auf die Hügel und Täler, die Rennes-le-Château umgaben – die stolzen Wächter der Zeit, die jenes Geheimnis in sich trugen, von dem nur so wenige wussten.

    Der Großmeister dirigierte Mike über eine Brücke, vorbei an einer hundert Meter langen Allee, zur östlichen Grenze des Grundstücks, zu dem das Hotel gehörte. Es war eine ausufernde Anlage mit einem angrenzenden Park. Normalerweise verkehrten hier nur wohlhabende Touristen. In dem alten Schloss hatten sie ihre Ruhe, denn die Straße lag abseits und vom Treiben im Dorf bekamen sie wenig mit – zumal die Anlage nach außen hin durch Bäume abgeschottet wurde. Diesen Luxus ließen sich die Besitzer gut bezahlen, doch Geld spielte in diesen Kreisen ohnehin keine Rolle.
    Obwohl das Auto inzwischen zum Stillstand gekommen war und Mike den Motor ausgeschaltet hatte, verharrte der Großmeister im Fahrzeug. Immer wieder blickte er hinüber zu den Türmen des Schlosses, als würde er auf ein Signal hoffen, das aus dieser Richtung kam.
    »Worauf warten wir?«, erkundigte sich Mike.
    »Einen Moment bitte …«
    Plötzlich nickte der Großmeister erleichtert. Scheinbar hatte er in einem der Turmfenster etwas gesehen.
    »So, jetzt können wir.«
    Nachdem sie den Wagen verlassen hatten, rief der Großmeister Feline zu sich.
    »Sie werden vorgehen und nachsehen, ob die Luft rein ist.« »Weshalb ich?«
    »Weil Sie die einzige Person sind, die nicht auffällt«, erklärte er und wandte sich Mike zu. »Du bleibst hier. Wir müssen unbedingt darauf achten, dass du nicht aus Versehen Boone über den Weg läufst. Er darf nicht wissen, dass seine Absicht, dich zu töten, fehlgeschlagen ist.«
    »In Ordnung.«
    Feline ging entlang der geschotterten Straße, die durch die Parkanlage führte, zum Schlosshotel.
    »Nun werden wir gleich wissen, auf welcher Seite sie steht«, sagte der Großmeister.
    »Was hast du vor?«
    »Einen Test.«
    Wieder schaute der Großmeister mehrere Male hinauf zu den Turmfenstern. Doch so sehr sich Mike auch bemühte, er konnte dort nichts erkennen – außer der zurückgezogenen Vorhänge.
    Geduldig warteten die beiden, bis Feline das Hotel wieder verließ und auf sie zukam.
    »Boone und mein Vater sind nicht da!«, sagte sie.
    »Danke, Feline«, nahm es der Großmeister zur Kenntnis. »Ihre Aufgabe ist damit erledigt. Ihr beide werdet euch jetzt wieder in den Wagen setzen und warten, bis ich zurück bin. Keiner wird etwas unternehmen. Habt ihr mich verstanden?«
    »Du kannst doch nicht alleine da

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