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Es wird Dich rufen (German Edition)

Es wird Dich rufen (German Edition)

Titel: Es wird Dich rufen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon Cross
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seine Karriere als Vikar in Alet-le-Bains. 1882 übernahm er die Gemeinde La Clat und wurde zum Dozent am Seminar von Narbonne berufen. Wegen Disziplinarvorfällen wurde Sauniere allerdings zurückgestuft und nach Rennes-le-Château versetzt, wo er am 1.Juni 1885 das Pfarramt übernahm.
    Sauniere gab sich offen antirepublikanisch und wurde deshalb von der Präfektur verpflichtet, seine Gemeinde von Dezember 1885 bis Juli 1886 zu verlassen und wieder am Seminar zu lehren. Unter dem Druck der Stadtverwaltung widerrief der Präfekt allerdings seine Entscheidung. 1890 wurde Sauniere neben Rennes-le-Château nun auch noch Antugnac als Pfarrei zugewiesen. Er hielt dort jeden Sonntag Messen.
    1891 begann das Mysterium um den armen Dorfpfarrer, der im Laufe der nächsten Jahre unermesslich reich werden sollte: Sauniere sanierte die kleine Dorfkirche. Während der Renovierungsarbeiten soll er die im Roman erwähnten Manuskripte in der Kirche gefunden haben.
    Es ist bis heute nicht zweifelsfrei bewiesen, ob es sich dabei tatsächlich um jene beiden Kopien handelt, die seit vielen Jahren weitergereicht werden. Die Pergamente soll Saunière in einem alten Altarpfeiler entdeckt haben, der sich heute, nebst zahlreichen anderen Hinterlassenschaften Saunières, in Privatbesitz befindet.

    Das kleine Manuskript (Reproduktion)
    Gegen Ende des 19.Jahrhunderts ließ Saunière die Dorfkirche komplett umgestalten. Die Statue der Maria von Lourdes begleitet die Besucher des Gotteshauses auf ihrem Weg in das Gebäude. An den Eingang setzte er die Statue des Dämons Asmodeus, der der jüdischen Kabbala zufolge als Hüter der Salomonischen Tempelschätze gilt. Im Altarraum zeigt er die Heilige Familie mit zwei Kindern. Die Kreuzwegstationen enthalten ungewöhnliche Motive, wie die Darstellung eines Vogel Greif.
    Noch heute zieht die Kirche die Menschen in Scharen an. Viele suchen in den merkwürdigen Dekorationen nach Hinweisen auf Saunières Geheimnis, das ihn im Laufe von wenigen Jahren zu einem vermögenden Großgrundbesitzer gemacht hat.
    Saunière sammelte im Laufe seines Lebens immense Summen an Geld an. Bis heute gibt es keine zufriedenstellende Erklärung, die den Hintergrund aller Zahlungen beleuchtet. Fakt ist nur, dass zumindest ein Teil aus dem Handel mit Messen kam. Die Einnahmen hätten allerdings nicht ausgereicht, den Lebensstil des Priesters zu finanzieren.
    Die meisten Forscher gehen deshalb davon aus, dass Saunière in ein großes Geheimnis eingeweiht gewesen sein muss. Sie berufen sich unter anderem auch auf dessen Zusammenarbeit mit Abbé Henri Boudet, der nur wenige Kilometer von Rennes-le-Château entfernt in Rennes-les-Bains sein Priesteramt ausübte.
    Boudet wurde am 16.November 1837 in Quillan geboren. Er galt als brillanter Schüler, studierte am Seminar von Carcassonne und machte sein Diplom in Englisch. Am 25.Dezember 1861 wurde er zum Priester geweiht, 1872 übernahm er die Nachfolge von Jean Vie als Pfarrer von Rennes-les-Bains. Boudet beherrschte perfekt griechisch, lateinisch, englisch und sächsisch.
    Sein Verhalten als Pfarrer in Rennes-les-Bains war jedoch ungewöhnlich: er veränderte das Grab seines Vorgängers Abbé Jean Vié, indem er ein falsches Todesdatum angab.
    Auf dem Friedhof gab es zudem zwei Gräber die den gleichen Namen trugen: den von Graf Paul-Urbain de Fleury, ein Verwandter der Marquise de Blanchefort.
    Boudet hinterließ der Nachwelt ein seltsames Buch, das heutzutage nur noch sehr selten auffindbar ist: Die wahre Sprache der Kelten. Es wurde nach mehrjähriger Arbeit 1886 in Carcassonne veröffentlicht. Der Bischof protestierte vehement dagegen; ein Amtskollege soll stattdessen aber erklärt haben: „Der Abbé Boudet weiß ein Geheimnis, dass die größten Umwälzungen verursachen könnte.“ Das Buch selbst soll in einem kryptischen Schlüssel verfasst worden sein. Boudet schreibt im Vorwort:
    „...Durch die Interpretation eines in einer fremden Sprache gebildeten Namens in das Geheimnis einer lokalen Geschichte eindringen...“
    Weil Henri Boudets Buch voll von Abstrusitäten ist und Boudet zugleich als Wiederentdecker des Geheimnisses von Rennes-le-Château angesehen wird, gehen viele Forscher davon aus, dass er zwischen den Zeilen den finalen Schlüssel zum Wissen der Priester verbarg.
    Eine Karte, die die Umgebung der beiden Kommunen zeigt, lag dem Buch bei. Sie weist eine erstaunlich detaillierte Beschreibung der Landschaft auf. Einige der Namen stimmen allerdings nicht mit den

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