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Es wird schon nicht das Ende der Welt sein

Es wird schon nicht das Ende der Welt sein

Titel: Es wird schon nicht das Ende der Welt sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ali Lewis
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Rinder und sie fingen an zu rennen. Reg lenkte den Geländewagen seitlich an ihnen vorbei, um sie zu den Einzäunungen zu treiben. Wir fuhren eine Schleife, dabei trafen wir Ed Barron auf seinem Motorrad, und der wendete und nahm unser Vieh mit. Damit waren wir frei und konnten zurück in die Wüste und mehr Vieh suchen.
    Dieses Mal ging es in eine andere Richtung. Regs Hände kurbelten hektisch am Lenkrad und wir machten eine scharfe Kurve. Wir waren erst ein, zwei Sekunden unterwegs, als Reg auf die Bremse steigen musste. Vier wilde Pferde kamen aus dem Nichts, ihre Hufe bewegten sich auf der Piste wie die Kolben einer Maschine. »Himmel!«, brüllte Reg und schlug aufs Lenkrad. Wir hassten die wilden Pferde alle. Sie waren ein verdammtes Ärgernis beim Viehauftrieb. Wenn sie unter die Rinder gerieten und in den Einzäunungen landeten, konnten sie anfangen auszuschlagen und die Zäune kaputt hauen. Das war das Schlimmste. Das war wie ein Riss im Wasserschlauch – das Vieh lief dann wieder in die Wüste raus und wir verloren es – und einen ganzen Tag Arbeit dazu.
    Die Pferde rasten so schnell vorbei, dass ihre struppigen Mähnen und Schweife mich an zerfledderte Segel erinnerten. Sobald sie auftauchten, waren sie schon wieder verschwunden, ich war mir also nicht sicher, ob ich sie tatsächlich gesehen hatte.
    Wir machten uns wieder auf, und dieses Mal trieben wir eine ganz schöne Anzahl Rinder zusammen. Wir stöberten eine Kuh auf, und dann fanden wir noch eine, die mit ihr mitrannte und versuchte, uns zu entkommen. Hinter einem Busch waren noch drei, so ging es weiter, bis wir eine kleine Herde beisammenhatten. Auf dem Weg zu den Gattern sahen wir Dad und Jack, die eine echt große Horde abliefern wollten, wir schlossen uns ihnen an, indem wir das Vieh schön in die Zange nahmen , wie Reg sagte.
    Diese große Horde Vieh hastete voran wie eine dunkle Wolke. Eine Bewegung wie Wetter, das mit seiner eigenen Kraft über die Erde rollt. Wir folgten. Wir fuhren nun langsamer als vorher. Es war heiß, und wo wir so eine Horde zusammenhatten, wollten wir sie nicht noch zusätzlich stressen, indem wir sie schneller rennen ließen.
    Als wir sie zu den Einzäunungen gebracht hatten, wartete Spike Barron schon darauf, das Gatter zu öffnen. Das Vieh hatte zu viel Angst vor uns, um sich drüber klar zu werden, dass es eine Falle war. Sobald das letzte Rind durch war, schlug Spike das eine Gatter zu, und dann sprang Rick aus dem Wagen und machte das andere zu.
    »Gute Arbeit, Jungs. Over.« Dads Stimme hallte aus dem Funkgerät in Regs Geländewagen. Reg nahm es und antwortete: »Eine schöne Horde, Derek. Over and out.«
    Wir alle wussten, dass noch mehr zum Zusammentreiben draußen waren, deshalb machten wir keine Pause. Wir fuhren in nördliche Richtung und trafen auf Elliot mit einer kleinen Horde von Kühen und Kälbern, die müde und ängstlich nebenher liefen. Reg sagte, sie würden aussehen wie ein trauriger Haufen Flüchtlinge. Ich wusste nicht, was das heißen sollte, aber diese Rinder sahen aus, als ob sie am Verdursten wären.
    So machten wir den ganzen Tag weiter, wir fuhren in die Wüste raus und brachten immer mehr Rinder zurück zu den Gattern, bis es fast dunkel und zu gefährlich fürs Zusammentreiben war. Die Jungs waren einverstanden damit, das Vieh über Nacht in den Einzäunungen zu lassen, damit es sich ein wenig abkühlen konnte. Zwei oder drei durchgedrehte Rinder gab es. Sie waren verrückt geworden, weil sie nicht genug Wasser getrunken hatten. In diesem Zustand konnten sie echt wütend werden, aber Dad sagte, das kam nur, weil sie nicht ganz bei sich waren. Wenn wir sie in der Einzäunung mit den Wassertrögen ließen, wo sie über Nacht trinken und sich beruhigen konnten, wären sie am nächsten Tag leichter zu sichten und zu verladen, meinte Dad. Reg stimmte ihm zu.
    Beim Frühstück am nächsten Tag war Dad zu Hause, er sagte, ich solle mit der Pommie nach Jaben Point fahren und beim Mustern des Viehs helfen. Er meinte, das sei ein guter Haufen da drüben, und dazu noch ziemlich gesund. Er sagte, ich müsse an diesem Morgen zur Schule gehen, aber danach sollte Liz ihnen was zum Mittagessen rausbringen. Wir beide könnten dann bleiben und die Stückzahlen aufschreiben, wenn die Rinder verladen wurden. Das ist eine echt langweilige Arbeit, trotzdem war ich begeistert. Ich wäre wieder draußen bei den Jungs – mir war nach Luftsprüngen. Emily wollte auch mit nach Jaben Point. Dad lächelte

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