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Escape

Escape

Titel: Escape Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Rush
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Händen war eine Pistole.
    »Nimm«, sagte er kaum hörbar.
    Ein starker Schmerz strahlte von meiner Rippe aus, doch ich ignorierte ihn und griff nach der Waffe. Dad rollte sich zur Seite. Ich zielte auf Connor und schoss, ohne auch nur eine Sekunde zu zögern. Diesmal würde ich mich nicht um die einzige Chance bringen, ihn endlich los zu sein.
    Die Kugel schlug in seiner Brust ein.
    Ich drückte ein weiteres Mal ab, diesmal traf ich seine Schulter.
    Er strauchelte.
    Ich schoss noch einmal.
    Einen winzigen Moment lang starrten wir uns an. Dann sickerte Blut durch sein Hemd und die Zeit beschleunigte wieder. Ich schoss ein letztes Mal - nur noch einmal, um wirklich sicher sein zu können, dass er mir nie wieder auflauern würde.
    Die Kugel drang in seinen Kopf ein, seine Augen wurden ausdruckslos und er brach seitlich weg.
    Im Labor wurde es still. Connor fiel auf den Boden.
    Erst als ich ausatmete, wurde mir klar, dass ich die Luft angehalten hatte. Die Jungs standen in einer Art Halbkreis um mich herum. Cas hielt eine Pistole in der Hand, ein prächtiger blauer Fleck schillerte schon jetzt auf seinem Gesicht. In Nicks Augen spiegelte sich sein selbstzufriedenes Grinsen.
    Die Männer von der Sektion lagen kreuz und quer auf dem Boden um uns verstreut. Nur Riley fehlte.
    Sam lag nur wenige Meter neben Connor. Ich ließ die Waffe fallen, ging neben ihm auf die Knie und schüttelte ihn. Er stöhnte. »Entschuldigung«, sagte ich. »Alles so weit in Ordnung?«
    Seine Lider flatterten. »Verdammt noch mal, Anna. Du hättest dabei draufgehen können.« Er hustete. »Du kannst doch nicht so verdammt leichtsinnig -«
    Ich gab ihm einen Kuss. Als ich mich wieder von ihm löste, sagte ich: »Jetzt sei still. Du musst deine Kräfte schonen.«
    Ein aufrichtiges Lächeln zeigte sich auf seinem Gesicht und sofort war ich wieder von ihm hingerissen.
    »Ich glaub, der halluziniert«, sagte Cas.
    »Wag es ja nicht, jetzt zu sterben«, befahl ich.
    »Würde mir nicht im Traum einfallen«, murmelte er noch, bevor er ohnmächtig wurde.
    *** 
    Wir erreichten Stockwerk B1 über das Treppenhaus. Nick hatte sich Sam über die Schulter gewuchtet. Cas trug Dad auf die gleiche Weise. Nick hatte Dads Puls prüfen wollen, damit wir ihn gleich hätten zurücklassen können, falls er schon tot war. Doch davon wollte ich nichts hören. Mir war egal, ob er noch lebte oder nicht. Ich hätte ihn so oder so nicht dort gelassen.
    Gerade als wir Richtung Erdgeschoss aufbrachen, öffnete sich die Tür der Etage B1.
    Cas' Waffe war auf die Person gerichtet, noch bevor sie ganz über die Schwelle war.
    Trev starrte uns ungefähr so fassungslos an wie wir ihn.
    Mit einer schnellen Bewegung hatte Nick Sam auf den Boden gelegt und Trev gegen die Wand gerammt. »Wenn du hier bist, um uns aufzuhalten, bring ich dich um.«
    Trev hielt beide Hände hoch. »Will ich nicht. Aber ihr solltet wissen, dass Riley euch mit Verstärkung im Empfangsbereich erwartet. Ich kann euch helfen, hier rauszukommen.«
    »Und wieso sollten wir dir trauen?«, fragte ich.
    »Alter, du bist ein mieser Verräter«, fügte Cas hinzu.
    Trev sah niedergeschlagen aus. »Ich habe nie wirklich zu euch gehört. Ich war von Anfang an ein Spitzel der Sektion.«
    Cas wuchtete Dad wieder über die Schulter. »Du hast uns betrogen.«
    »Ich habe nur meine Aufgabe erfüllt. Ich dachte...« Er blinzelte, Bedauern lag in seinem Blick. »Ich habe mich in das System gehackt und in den Akten gelesen. Ihr hattet recht. Ich habe genauso angefangen wie ihr, die haben mir nur irgendwann eingeimpft, dass ich auf ihrer Seite bin. Dass ich ihnen helfe, weil ich so jemanden retten kann, der mir sehr am Herzen liegt. Das Ganze sollte sich nie so lange hinziehen. Ich war genauso Gefangener in diesem Labor wie ihr.«
    »Auf wessen Seite stehst du jetzt?«, fragte ich.
    »Auf keiner. Aber ich kann euch zeigen, wie ihr hier rauskommt.«
    Nick ließ Trev los und gab ihm einen Schubs. »Ich folge dir nirgendwohin.«
    »Ihr werdet in dem Moment geschnappt, in dem ihr da oben durch die Tür geht.« Er machte einen Schritt, dann eine Pause. »Wenn ihr diese Tür nehmt«, er deutete hinter sich, »kommt ihr in einen Flur, der zu einem Parkhaus führt. Da steht ein Wagen, den ihr nehmen könnt.«
    Die Jungs wirkten skeptisch.
    Ich zupfte an meinem Hemd, überwältigt von dem Verlangen, mich endlich weiterzubewegen. Ich wollte hier raus. Ich wollte Sam untersuchen, feststellen, ob es ihm gut ging. Je länger ich hier stehen

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