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Escape

Escape

Titel: Escape Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Rush
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mit dir alles in Ordnung?« Er schaute prüfend auf meine Stirn und das Blut, das sicher dort getrocknet war.
    »Ist mit dir alles in Ordnung? Was haben sie -«
    »Scheiße«, fiel Nick mir ins Wort.
    Wir drehten uns alle gleichzeitig um und sahen gerade noch, wie Connor hereinkam, eine Pistole in der Hand. Ohne zu zögern, drückte er ab. Zack. Eine Kugel. Mehr brauchte es nicht.
    Blut spritzte mir ins Gesicht und Sam fiel zu Boden.

34
    »Ich habe keine Lust mehr auf eure Spielchen«, sagte Connor.
    Fast hätte ich nach meiner versteckten Waffe gegriffen, doch überlegte es mir schnell anders, als eine ganze Gruppe Agenten hinter Connor hereinmarschiert kam. Sie waren komplett uniformiert, trugen die gleichen gepanzerten Jacken wie die fünf Männer und die Frau, die damals im Farmhauslabor gestorben waren. Dicke, schusssichere Westen schützten ihre Oberkörper.
    Zuletzt schob Riley, humpelnd und blutverschmiert, Dad vor sich her zu uns ins Labor. Ich ließ mich neben Sam auf den Boden sinken und wischte mir mit dem Ärmel sein Blut vom Gesicht. »Sam?« Seine Augen rollten immer wieder weg, bis es ihm gelang, seinen Blick auf mein Gesicht zu fokussieren. Die Kugel hatte ihn in die Brust getroffen, aber wo genau, konnte ich nicht sagen, ohne ihm das Hemd auszuziehen. Da war so wahnsinnig viel Blut.
    »Sam?« Der Schock trieb mir brennende Tränen in die Augen. »Kannst du mich hören?« Er ächzte. Hustete. Sagte aber nichts, was alles nur noch schlimmer machte.
    Riley vergrub seine Finger tief in meinen Haaren und riss mich zurück. Cas machte einen Satz auf Riley zu, doch er war viel zu schwach zum Kämpfen. Das wusste Riley. Das wusste ich. Und Cas wusste es auch. Auch die Waffe, die nun an meine Schläfe gehalten wurde, machte unsere Situation nicht besser.
    »Endlich haben wir eure ungeteilte Aufmerksamkeit«, sagte Connor und ging um Riley herum, sodass er mir gegenüberstand. Normalerweise war er das ganze Jahr über gut gebräunt, doch diesmal auffallend blasser als bei unserem letzten Treffen. Ich fragte mich, wie es ihm seit der Konfrontation mit Sam im Labor ergangen war. Er holte Luft, was sehr schwerfällig klang -eine Schwäche, die ich erst mal nicht vergessen würde.
    »Sie begehen einen schweren Fehler«, sagte ich, wofür Riley mir erneut an den Haaren riss. Deshalb startete ich den verbalen Gegenangriff. »Wir können belegen, dass die Sektion Geld aus dem Ausland bekommen hat, Anzahlungen für Menschen. Damit kommen Sie nicht mehr durch. Wie Sie ja bereits wissen, gehen Kopien dieser Belege an die entsprechenden Medien, falls wir hier nicht lebend oder rechtzeitig herauskommen.«
    Connor steckte sich eine Hand in die Tasche seiner maßgeschneiderten Hose. »Ach ja? Und deshalb soll ich euch laufen lassen? Euch einfach die Tür öffnen, damit ihr bequem rausschlendern könnt?« Er machte zwei schnelle Schritte auf mich zu, kam mit seinem Gesicht dicht vor meinem zum Halten. Als er weitersprach, schlug mir der scharfe Geruch von Whiskey entgegen. »Hast du überhaupt eine Ahnung, wie viel Geld wir bereits allein in Sam gesteckt haben? Von den Kosten durch die Flucht ganz zu schweigen... Er ist ein millionenschweres Projekt mit Beinen und ich bin so kurz davor, sie ihm kaputt zu schießen.«
    Noch etwas anderes an Connor hatte sich seit unserem letzten Treffen verändert. Er hatte seinen Charme verloren oder bewusst abgelegt. Vielleicht war dies ja der echte Connor: skrupellos, machthungrig und unerbittlich.
    »Eins sollte dir klar sein: Wenn ich so kurz davorstehe, ihn abzustoßen«, er rammte mir einen Finger gegen das Brustbein, »bin ich mit meiner Geduld bei dir längst am Ende.«
    Ausnahmsweise fürchtete ich mich ernsthaft vor Connor. Möglich, dass er genau aus diesem Grund in all den vergangenen Jahren immer sein blendend weißes Lächeln aufgefahren hatte - um mich in Sicherheit zu wiegen, zu zähmen, um mir das Gefühl zu geben, er sei harmlos. Ich wusste ja, dass er das Projekt leitete und dass er ziemlich kühl sein konnte, doch ich hatte in seiner Gegenwart nie um mein Leben gefürchtet, nicht mal, als er mir damals im Labor die Waffe an den Kopf gehalten hatte. Heute war das anders, denn jetzt wusste er, dass er allmählich die Kontrolle über uns verlor.
    »Connor, lass sie laufen.« Dad, der von niemandem bewacht wurde, meldete sich zu Wort. »In genau acht Stunden bekommt jeder große Medienkonzern eine Kopie all der Dokumente, die Sam damals gestohlen hat. Weißt du, wie viel

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