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Escape

Escape

Titel: Escape Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Rush
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zugehörigem Träger sortiert.
    Sam - R O D R Cas - L V Nick - I E Trev - R R E E »Zwölf Narben«, sagte ich und tippte mit dem Kuli auf den Tisch, während ich weiter nachdachte. »Wären sie gleichmäßig aufgeteilt, hätte jeder von euch drei Narben. Doch du und Trev, ihr habt jeweils vier, Nick und Cas zwei. Wieso?«
    Sam runzelte die Stirn. »Wenn ich mich heute dafür entscheiden müsste, würde ich mehr Narben übernehmen, um den anderen die Schmerzen zu ersparen.«
    »Aber Trev hat auch vier«, erinnerte ich ihn.
    Gab es noch eine andere Erklärung dafür, dass Trev genauso viele Narben hatte wie Sam?
    Sura hatte gesagt, sie könne sich nur dunkel an Trev erinnern, was ja daraufhindeutete, dass er nicht dabei gewesen war, als sie fünf Jahre zuvor mit Sam zu tun hatte. Das wiederum bedeutete, dass Trev vielleicht gar nicht dabei gewesen war, als Sam, Nick und Cas sich die Buchstaben einritzten.
    Ich wiederholte meine Gedanken laut für Sam. Er faltete die Hände vor sich auf dem Tisch. »Wenn Trevs Buchstaben erst später dazugekommen sind -«, setzte er an.
    »Dann gehören sie vielleicht gar nicht zur Lösung.«
    »Ein Ablenkungsmanöver.« Spannung blitzte in seinen Augen auf. »Gib mir das Blatt.«
    Er fing an, die übrigen Buchstaben wieder und wieder in verschiedenen Kombinationen zusammenzusetzen.
    R O D R L V I E
    LOR DIVER
    LORD RIVE
    RIVER DOL »Old River«, flüsterte ich.
    »Also, 2644 Old River«, sagte er. »Wenn das denn wirklich eine Adresse ist.«
    Ich ließ meinen Blick durch das Restaurant gleiten. Ein paar Mädels in den Zwanzigern saßen am Tisch schräg gegenüber und schnatterten über ihren Chef. Ein älteres Paar las ein paar Tische weiter in verschiedenen Zeitungen. Genau am anderen Ende tippte ein junger Typ auf seinem Laptop herum, neben ihm befanden sich mehrere aufgeschlagene Bücher.
    Ich verließ unseren Tisch und Sam folgte mir. Der Typ schaute uns über den dunklen Rand seiner dicken Brille an, während wir uns näherten. Akne übersäte sein Kinn. Eine wild gewachsene Mähne verdeckte ebenso wild gewachsene Augenbrauen.
    Er guckte misstrauisch. »Kann ich euch helfen?«
    »Bist du gerade online?«, fragte Sam.
    »Äh, ja.«
    »Würdest du uns deinen Rechner für ein paar Minuten überlassen? Ich gebe dir auch was dafür.« Sam platzierte eine Zwanzigdollarnote auf dem Tisch, woraufhin sich die Augen des jungen Mannes weiteten.
    »Im Ernst?«
    Sam nickte. »Im Ernst.«
    Er rutschte beiseite, damit Sam sich vor den Computer setzen konnte. Ich nahm gegenüber Platz. Sam drückte ein paar Tasten, nutzte das Internet völlig mühelos, so als hätte er nicht die letzten fünf Jahre ohne Netzzugang in einer Zelle verbracht. Die Jungs hatten nicht mal Computer gehabt.
    »Wonach sucht ihr denn?«, fragte der Typ. »Vielleicht kann ich euch ja weiterhelfen?«
    Sam tippte auf Enter. »Ich bin auf der Suche nach einer Adresse. Aber ich kenne den richtigen Straßennamen nicht. Old irgendwas? River möglicherweise.« Sam überflog das Ergebnis auf dem Bildschirm. »Kein Ergebnis.« Er tippte noch etwas anderes ein und klickte dann mit der Maus.
    »Old River?« Der Typ fuhr sich mit der Rückseite seines Zeigefingers über die Lippen. »Hm. Wisst ihr, ob das in der Stadt liegen soll? Oder eher außerhalb?«
    »Nein.«
    Ich streckte den Rücken durch. »Sagt dir die Hausnummer 2644 irgendwas?«
    Der Typ wiederholte die Zahlen. »2644? Mit River fällt mir da nichts ein, aber ich kenne eine 2644 Old Brook Road. Ein Bach ist ja so was Ähnliches wie ein Fluss. Könnte es die sein?«
    Sam schaute auf. Unsere Blicke trafen sich »Sagt dir das was?«, fragte er, an den Typen gerichtet.
    »Ob mir das was sagt?«, staunte er, als wäre das die dümmste Frage, die er je gehört hatte. »Jeder hier kennt die Adresse. In dem Haus haben die beiden mysteriösesten Morde der Gegend stattgefunden, die bis heute nicht aufgeklärt sind. Vor ein paar Jahren wurde darüber sogar ein Dokumentarfilm gedreht. Unter welchem Stein habt ihr beide gelebt?«
    Sam drehte sich nun ganz zu ihm. »Was ist denn da passiert?«
    Der Typ zuckte mit den Schultern. »Na, in dem Haus haben jahrelang die O'Briens gewohnt. Eine Familie mit zwei Töchtern. Irgendwann hatten sie Probleme, wahrscheinlich finanzielle. Die ältere Tochter bekam ein Stipendium und ging an eine der bekannten Unis. Sie war der Star der Familie. Wollte Ärztin werden oder so. Zumindest hat Mrs O'Brien das jedem erzählt.
    Irgendwann kam jedenfalls

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