Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
ESCORTER (German Edition)

ESCORTER (German Edition)

Titel: ESCORTER (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Millman
Vom Netzwerk:
nein. Alles, was uns verbindet ist die gemeinsame Wohnung.«
    Er zog sie auf seinen Schoß und umschlang sie mit seinen Armen. »Willst du lieber irgendwo anders hingehen?«
    Wie selbstverständlich beugte sie sich vor und drückte ihm einen Kuss auf die Wange. »Nein, willst du?«
    Er strich ihr Haar zurück, das über seine Schulter gefallen war, und steckte es hinters Ohr, genauso wie sie es immer tat. »Es ist seltsam, aber ich habe das Gefühl, dich schon länger zu kennen, als es tatsächlich der Fall ist. Komisch oder?«
    Doreé winkte lachend ab. »Ach hör auf, du willst mich nur ins Bett kriegen.«
    »Nein, im Ernst. Spürst du es nicht auch?«
    Doreé löste sich von ihm, rutschte von seinem Schoß und setzte sich auf den Bettrand. Natürlich spürte sie es. Sie hatte es schon an dem Morgen gespürt, als er ihr geholfen hatte. War das so etwas wie Liebe auf den ersten Blick? Schicksal? Ihr Vater hatte ihr erzählt, dass er sich vom ersten Augenblick an unsterblich in ihre Mutter verliebt und sofort gewusst hatte, dass sie die Frau seines Lebens war. Ihre Mutter sah das Ganze wesentlich pragmatischer. Liebe sei eine Illusion, war ihre Meinung dazu. Ein vorübergehendes hormonelles Ungleichgewicht. In Wahrheit gäbe es nur Begehren und Gewohnheit. Geschichten von Prinzessinnen, die gemeinsam mit ihrem Traumprinzen in den Sonnenuntergang reiten, hatte es im Hause Lakatos nie gegeben. Im Nachhinein betrachtet war das wohl der Hauptgrund für das Verschwinden ihres Vaters. Wer konnte auf Dauer eine Frau lieben, die so kühl und berechnend war?
    »Ich weiß nicht, was ich fühle. Die ganze Sache verwirrt mich«, gab Doreé zu.
    »Willst du darüber sprechen?«
    »Eigentlich nicht. Ist das okay?«
    David zuckte mit den Schultern. »Wie du willst.«
    Eine Weile schwiegen sie. Es war kein unangenehmes Schweigen, eher ein selbstverständliches. Ein Schweigen, das einen gewissen Grad an Vertrautheit voraussetzte, den sie eigentlich nicht hatten. Schon gar nicht bei all den Geheimnissen, die sie umgaben. Denn dass David ebenso etwas vor ihr verheimlichte wie sie vor ihm, war ihr nur allzu klar. Dennoch. Die Vertrautheit fühlte sich gut an und zugleich beunruhigend, weil es Doreé bestätigte, dass sie sich entgegen aller Vernunft Hals über Kopf in diesen Kerl verliebt hatte.
     

 
     
     
     
7
     
    Desoderia erwachte in vollkommener Finsternis. Ihre Wimpern stießen gegen Stoff, als sie die Augen öffnete. Eine Augenbinde? Der Escort spürte ihr Erwachen und regte sich, glitt an die Oberfläche und schlängelte unruhig unter ihrer Haut herum. Es fühlte sich an als würden sich Eiswürmer einen Weg durch ihr Fleisch bahnen. Sie stöhnte leise. »Halt still, verflucht.« Der Escort hielt einen Moment lang inne, nur um dann in doppelter Geschwindigkeit durch ihren Körper zu rauschen.
    Desoderia versuchte sich zu bewegen, doch etwas hielt ihre Hände und Füße in Position. Sie schnüffelte. Der Geruch eines scharfen Reinigungsmittels hing in der Luft, unterlegt mit Feuchtigkeit und dem frischen Duft eines Rasierwassers. Wo war sie? Und wie lange befand sie sich schon hier? Hatte Doreé ihr Fehlen bereits bemerkt? Ophelia ganz sicher. Die Haushälterin spürte es sofort, wenn etwas nicht stimmte. Hoffentlich würde sie ein Clanmitglied holen, um den Bann um die Kammer in ihrem Schlafzimmer aufzufrischen, bevor Adám sich befreien konnte. Der Escort ruckelte ungeduldig durch ihren Unterleib und verursachte ihr Schmerzen. Ein Anflug von Angst überfiel sie. Er würde ihr doch nicht schaden wollen, nur weil sie in Gefangenschaft geraten war? Sie wollte nicht mit zerfetzten Eingeweiden in einem finsteren Keller liegen und auf ihren Tod warten. Sie musste etwas unternehmen.
    »Hey, du«, rief sie in die von Rasierwasserduft getränkte Dunkelheit.
    »Halts Maul«, antwortete eine männliche Stimme.
    »Ich muss pinkeln«, fuhr Desoderia ungerührt fort.
    »Na und?«, erwiderte der Mann.
    Desoderia stieß einen leisen Fluch aus. »Willst du etwa, dass ich hier alles vollmache?«
    Keine Antwort. Anscheinend hatte ihr Aufpasser strikte Anweisung, sich auf keine Diskussion einzulassen.
    »Verdammt, ich muss echt dringend.«
    Wieder keine Antwort. Dieser beschissene Idiot. Der Escort schlängelte sich unter ihrer Brust hinauf bis zu ihrem Gesicht, wo er verharrte. Wie eine schleimige, kalte Masse stülpte er sich über ihre Haut. Ein widerliches Gefühl. Dann begann er, von innen gegen ihre Augäpfel zu drücken, was ihr ein

Weitere Kostenlose Bücher