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Esquivel, Laura - Bittersuesse Schokolade

Esquivel, Laura - Bittersuesse Schokolade

Titel: Esquivel, Laura - Bittersuesse Schokolade Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Esquivel
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was du getan hast, es gibt Handlungen im Leben, die man nicht zu hoch bewerten sollte, solange sie an der eigentlichen Sache nichts ändern. Was du mir soeben gesagt hast, läßt meine Einstellung nicht wanken, und ich wiederhole noch einmal, daß ich überglücklich wäre, ein Leben lang an deiner Seite zu verbringen, doch vorher muß ich wissen, ob ich der Mann in deinem Herzen bin oder nicht. Fällt deine Antwort positiv aus, werden wir in einigen Tagen unsere Hochzeit feiern. Wenn nicht, bin ich der erste, der Pedro beglückwünscht und ihn auffordert, dir den Platz einzuräumen, der dir gebührt.«
    Tita war nicht im geringsten verblüfft, diese Worte aus Johns Mund zu vernehmen: Sie paßten zu seinem Charakter. Daß er jedoch genau wußte, wer sein Rivale war, hätte sie nicht erwartet. Sie hatte eben nicht mit seiner großartigen Intuition gerechnet.
    Tita war es nun endgültig unmöglich, weiter am Tisch zu bleiben. Eine Entschuldigung stammelnd zog sie sich für eine Weile auf den Patio zurück, um dort ihren Tränen freien Lauf zu lassen, bis sie sich wieder beruhigt hatte. Dann kehrte sie zurück, gerade noch rechtzeitig, um den Nachtisch aufzutragen. John erhob sich, um ihr den Stuhl an den Tisch zu rücken, und behandelte sie mit dem gleichen Taktgefühl und Respekt wie immer. Er war wirklich ein bewundernswerter Mann. Wie sehr wuchs er in ihrer Achtung! Und wie sehr wuchsen in ihrem Kopf die Zweifel! Das Jasminsorbet, das sie als Dessert servierte, tat ihr überaus gut. Sein Genuß erfrischt den Körper und machte den Geist wieder klar. Die Tante war regelrecht begeistert von diesem Nachtisch. Noch nie hatte sie erlebt, daß ihr Jasmin als Speise aufgetischt wurde. Sie konnte sich gar nicht wieder beruhigen und wollte bis in jede Einzelheit alles über die Zubereitung erfahren, um ein derartiges Sorbet einmal zu Hause anzubieten. Ohne Hast, damit sie alles deutlich von den Lippen ablesen konnte, teilte Tita ihr das Rezept mit.
    »Man zermahlt die Blüten eines Jasminzweigs und verrührt sie mit einem halben Pfund Zucker sorgsam in drei Cuartillos Wasser. Sobald sich der Zucker ganz aufgelöst hat, seiht man die Mischung durch ein feines Tuch und füllt sie dann in die Eismaschine.«
    Den Rest des Nachmittags genossen sie in fröhlichem Einvernehmen. Als John sich zurückzog, gab er Tita einen Handkuß und sagte zu ihr:
    »Ich will dich bestimmt nicht drängen, nur eins solltest du wissen: An meiner Seite wirst du glücklich werden.«
    »Ich weiß.«
    Und ob sie das wußte. Und ob sie das berücksichtigen würde bei ihrer Entscheidung, die endgültig ihre ganze weitere Zukunft bestimmen sollte.
     
    FORTSETZUNG FOLGT...
     
    Nächstes Rezept:
    Gefüllte grüne Pfefferschoten in Walnußsauce

 
KAPITEL ZWÖLF
     
    DEZEMBER:
    Gefüllte grüne Pfefferschoten in Walnußsauce
     
    ZUTATEN:
    25 frische Poblano-Pfefferschoten
    8 Granatäpfel
    100 Walnüsse
    100 g Parmesankäse
    750g saure Sahne oder Crème fraîche
    1 kg Rinderhack
    100 g Rosinen
    1/4 kg Mandeln
    1/4 kg Pekan-Nüsse
    1 kg Fleischtomaten
    2 mittelgroße Zwiebeln
    2 Tassen Zitronat
    1 Pfirsich
    1 Apfel
    Kümmel
    weißer Pfeffer
    Salz
    Zucker
     
    ZUBEREITUNG:
     
    Die Walnüsse müssen einige Tage vorher geschält werden, da diese Arbeit höchst aufwendig ist und viele Stunden in Anspruch nimmt. Sind die Schalen geknackt, muß noch die Haut von der Nuß abgezogen werden. Es ist besonders darauf zu achten, daß auch nicht die geringsten Hautreste haften bleiben, denn beim Zermahlen und Vermengen mit der Sahne würden sie die Sauce durch ihren bitteren Beigeschmack verderben und damit die ganze Mühe zunichte machen.
    Am Eßtisch sitzend beendeten Tita und Chencha soeben die mühselige Arbeit des Nüssehäutens. Die Walnüsse waren für die Sauce des Pfefferschotengerichts gedacht, das am nächsten Tag als Hauptgang des Hochzeitsfestessens serviert werden sollte. Alle übrigen Familienmitglieder hatten den Tisch bereits unter dem einen oder anderen Vorwand verlassen. Nur diese beiden wackeren Frauen hielten noch die Stellung. Wenn sie ehrlich war, konnte Tita es den anderen nicht einmal verübeln. Immerhin waren sie ihr schon die ganze Woche über kräftig zur Hand gegangen, und sie sah ein, daß es keine Kleinigkeit bedeutete, mal eben 1000 Nüsse zu schälen, ohne schlappzumachen. Die einzige ihr bekannte Person, die das ohne die geringsten Ermüdungserscheinungen durchgehalten hätte, war Mama Elena.
    Sie wäre nicht nur in der Lage gewesen, in

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