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Essen statt stressen

Essen statt stressen

Titel: Essen statt stressen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kunz
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Bauchspeicheldrüse massenhaft Insulin aus und der Körper verfügt über reichlich Kohlenhydratbrennstoff. Dies verhindert für einige Stunden die Fettverbrennung.
    Dass die Schlank-im-Schlaf-Methode aber nicht ohne Sport- und Bewegungsprogramm und eine Ernährungsumstellung gelingt, bestätigte ein Teilnehmer eines Diättests des TV-Kochs Tim Mälzer. Der Teilnehmer Reinhard K. verlor in acht Wochen kaum an Gewicht und brach die Diät dann ab. »Schlank im Schlaf, das funktioniert nicht«, fasste er seine Negativerfahrungen zusammen.

Körpergefühl aus dem Bauch
Wie fühlt sich Hunger an, und was macht wirklich satt?
    »Ein leerer Magen ist ein schlechter Ratgeber.«
    Nobelpreisträger Albert Einstein (1879–1955)

    Eine wichtige Botschaft dieses Buches ist es, das Gefühl für Appetit und Hunger wiederzuentdecken. Denn die meisten von uns haben sich daran gewöhnt zu festen Zeiten oder Gelegenheiten zu essen oder eben auch unbewusst große Kalorienmengen zu verspeisen – viele haben schon lange kein Magenknurren oder wirklichen Hunger mehr verspürt. Und genau das sollten Sie sich wieder einmal gönnen: Lassen Sie – am besten am nächsten Wochenende – einfach mal eine Mahlzeit aus oder verzögern Sie das Frühstück und gehen stattdessen spazieren oder Rad fahren bis Sie deutliche Signale aus dem Bauch bekommen. Gerade mit Übergewicht kann man ruhig mal eine Mahlzeit überspringen. Schon die Erfahrung eines minutenlangen Hungergefühls ist wichtig, denn eigentlich soll ausschließlich diese Botschaft uns anzeigen, dass der Körper nun Kalorien braucht. Achten Sie künftig genauer auf die Signale aus dem Bauch. Wenn Sie den Wochenplan (Seite 202f.) ausfüllen, ist die Bewertung der Hungerstärke ein entscheidendes Mittel, wieder Kontrolle über die unbewussten Vorgänge zwischen Magen und Gehirn, zwischen starkem Willen und innerem Schweinehund, zwischen Abnehmziel und kulinarischer Verlockung zu erlangen.

    Je genauer sich Mediziner unsere Lieblingsspeisen und deren Wirkung, die Verdauung und das Sättigungsgefühl ansehen, desto komplexer wird das Bild. Vereinfacht gesagt spielen alle Sinneswahrnehmungen eine Rolle, und verschiedenste Vorgänge zwischen Bauch und Gehirn bestimmen, was uns schmeckt, den Magen füllt und uns kulinarische Glücksgefühle beschert:
Das Auge nimmt die Nahrung in ihrer Art und Menge wahr – da spielt auch die Erfahrung eine Rolle. Ein durchschnittlich hungriger Erwachsener weiß schon beim Anblick eines gehäuften Tellers Gemüsegratin: Das ist kaum zu schaffen.
Der Duft und Geschmack einer Speise stimulieren den Appetit, erhöhen also die Vorfreude.
Das Volumen der Nahrung ist für den ersten Sättigungseffekt zuständig. Da ist es zunächst gleichgültig, ob kalorienarmes, ballaststoffreiches Gemüse den Magen dehnt oder Kalorienbomben in Salamiform. Denn die Magenwände dehnen sich in beiden Fällen und senden bei Füllung ein entsprechendes Signal ans Gehirn: Danke vielmals, nun ist bitte Schluss mit dem Essen.
Sobald die Verdauung einsetzt, spielt die Zusammensetzung der Speisen eine Rolle: Eiweiß hat den stärksten Sättigungseffekt, dann folgen die Kohlenhydrate. Die Kohlenhydrate werden relativ fix verbrannt (in Vollkorn gebunden halten sie länger an, Weißmehl und Zucker landen gleich als Glukose im Blut und führen zu massiver Insulinausschüttung. Fett wird über die Stoffwechselprozesse auch als Körpertreibstoff genutzt, überflüssiges Fett jedoch schnell in unseren Fettdepots gespeichert.
Fett bringt zwar die meisten Kalorien, erzeugt jedoch die geringste Sättigungswirkung. (Das Gleiche gilt auch für Alkohol!)

    Wie wenig effizient Fett ist, konnte der Münchener Ernährungsmediziner Volker Schusdziarra in einem »Leberwurstbrot-Experiment« nachweisen: Eine Versuchsgruppe verspeiste Leberwurstbrote mit ordentlich Butter auf dem Brot, die andere Gruppe durfte so viele reine Leberwurstbrote essen, bis die Teilnehmer angenehm gesättigt waren. Das Ergebnis: Beide Gruppen aßen die gleiche Menge an Leberwurstbroten – jedoch mit dem gravierenden Unterschied, dass die Leberwurst-Butter-Gruppe weit mehr Kalorien zu sich nahm. Für die Sättigung brachte der zusätzliche Butteraufstrich also keinen Effekt.
    Ich war einmal als Abnehmexperte im Sat.1-Frühstücksfernsehen eingeladen und sollte in der Studioküche demonstrieren, was eine Tagesportion an Essen ist, die satt macht. Die Zuschauer und TV-Mitarbeiter waren überrascht, welch große Menge ein

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