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Essen statt stressen

Essen statt stressen

Titel: Essen statt stressen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Kunz
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bestätigt, dass ein Glas Wasser am Morgen der beste Start in den Tag ist – nach einer langen trockenen Nacht kommen Kreislauf und Verdauung in Schwung. Jüngste Forschungsergebnisse von Berliner Wissenschaftlern der Charité zeigen jedoch, dass das Wasser noch mehr kann.
    Der Stoffwechselexperte Michael Boschmann beobachtete in einer spektakulären Studie, dass der Energieumsatz von Männern und Frauen um mehr als 30 Prozent anstieg, wenn sie auf nüchternen Magen einen halben Liter Wasser tranken. Konkret bedeutet das:
Ein halber Liter Wasser erhöhte den Gesamt-Energieverbrauch um 25 Kalorien.
Wer ein Jahr lang täglich zwei Liter Wasser zusätzlich trinkt, könnte allein dadurch 2,4 Kilogramm abnehmen, errechnete Boschmann.
    Allerdings gelten diese Beobachtungen nur für zimmerwarmes Wasser ohne Kohlensäure. Wer abnehmen möchte, sollte daher morgens auf nüchternen Magen ein Glas Wasser trinken und insgesamt pro Tag zwei Liter Wasser zu sich nehmen. Forscher Boschmann fasste seine Erkenntnisse einmal im Gespräch überspitzt so zusammen, dass Wasser sozusagen »negative Kalorien« habe.
    Dass man das langsame Abspecken besser durchhalten kann, sehen die Mediziner immer wieder in ihrer Beratungspraxis. »Nach einem halben Jahr haben Sie mit dieser Kalorienreduktion fünf bis zehn Kilo abgenommen, das ist dann ein sehr großer Erfolg«, erzählt Wirth. »Im besten Fall halten Sie das Gewicht und kommen mit der verbesserten Ernährungsweise ein Leben lang zurecht.«
    Die stille Verbrennung: Über die Entdeckung des Anti-Specks
    Jahrzehntelang war Fett immer böse: Es füllt den Bierbauch, formt den Hüftspeck, verklebt die Gefäße, es macht träge und bringt uns wohl dem Herztod näher. Im Magazin Focus berichtete ich über sensationell anmutende Forschungsarbeiten, welche die Ernährungsmedizin auf den Kopf stellten: Gleich mehrere Forschergruppen weltweit untersuchen ein besonderes Fettgewebe, das zufällig im Computertomographen entdeckt wurde. Denn im menschlichen Körper gibt es gutes Fett, das die erstaunliche Fähigkeit besitzt, Kalorien zu verbrennen, anstatt zu speichern! Das so genannte braune Fett wird bereits als neue Waffe im Kampf gegen das Übergewicht gefeiert. Jan Nedergaard von der Stockholmer Universität, einer der Pioniere auf dem Gebiet, sagt: »Dieses Gewebe kann dazu beitragen, abzunehmen und schlanker zu werden.«
    Seit Jahrzehnten ist bekannt, dass Säugetiere diese Fettzellen besitzen und damit Energie aus der Nahrung verbrennen, ohne sich bewegen zu müssen. Auch bei Babys entdeckten Mediziner relativ große Mengen der wärmenden Substanz. Am Hals, den
Schultern und der Wirbelsäule wölben sich bei den Neugeborenen deutlich sichtbare braune Fettpölsterchen unter der Haut. Das schützt die Kleinen gut vor Unterkühlung – sie müssen nicht wie die Größeren zittern, um Wärme zu produzieren. Erst im Jahr 2002 bemerkten Radiologen, dass Patienten, die mit der neuen PET-Computertomografie untersucht wurden, manchmal merkwürdige Wärmeinseln aufwiesen. Denn PET-CTs erkennen jene Stellen des Körpers, an denen besonders starke Stoffwechselprozesse stattfinden. Patienten, die im Tomographen untersucht wurden, froren offenbar. Sobald es ihnen wärmer wurde, verschwanden die Aktivitätsmuster auf den PET-Bildern wieder. Am Schlüsselbein, an der Schulter oder am Rücken entdeckten die Forscher braunes Fettgewebe, das bei leichter Unterkühlung aktiv wurde und Kalorien in Wärme verwandelte. Der Stockholmer Forscher Nedergaard konnte nachweisen, dass auch Erwachsene zweifelsfrei braunes Fett besitzen. Ein erwachsener Mensch hat zwar nur ungefähr 50 Gramm des guten Fetts im Körper. Nedergaard schätzt jedoch, dass man damit etwa 100 bis 200 Kilokalorien pro Tag verbrennen kann. Über ein Jahr summiert, kann das braune Fett also acht Kilo Wampenspeck abbauen. Andere Forscher gehen sogar von bis zu 500 kcal pro Tag aus – das hieße, braunes Fett könnte bis zu 20 Kilo Fett im Jahr verbrennen. Pro Tag entspräche die Wirkung einer Stunde schnellem Joggen, Radfahren oder Inlineskaten.
    Die neuesten Forschungsarbeiten zeigen: Übergewichtige Probanden wiesen geringere Mengen brauner Fettzellen auf, sie können also weniger Kalorien verbrennen – vielleicht sind also Schlanke wegen ihres reichen Vorrats an braunem Fetts so dünn? Der Biomediziner Wouter van Marken Lichtenbelt von der Universität Maastricht konnte sogar schon zeigen, dass 20-Jährige
noch größere Mengen von braunem Fett

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