Essen statt stressen
Durchschnittsesser vertilgt. Durch zahlreiche Untersuchungen ist bestätigt, dass die meisten Menschen pro Tag etwa 1000 bis 1200 Gramm Nahrung zu sich nehmen. Die darin enthaltene Kalorienmenge ist aber sehr unterschiedlich: In einem Kilo Tagesration können nur 1200 Kilokalorien enthalten sein – was einer sehr rigiden Diät entspräche –, andere stellen sich einen Speiseplan mit über 3500 kcal pro Tag zusammen.
Auch die umgekehrte Rechnung liefert erstaunliche Ergebnisse für einen Speiseplan: Denn die Tagesration zum Abnehmen kann sehr unterschiedlich aussehen. Geht man für Frauen von etwa 1800 kcal aus, die sie pro Tag essen dürfen, ohne zuzunehmen, könnten das sein:
20 Teller Minestrone oder
18 Äpfel oder
1,8 kg Bananen oder
fünf große Steaks oder
nur drei Tafeln Schokolade oder
ein einziges 220-Gramm-Stück Butter
Die Variationsbreite, um 1800 kcal zusammenzustellen ist also riesig, je nachdem, wie kalorienhaltig die Nahrungsmittel sind.
Die Ernährungsforschung hat herausgefunden, dass Patienten im Rahmen einer Ernährungsumstellung von Anfang an zur Selbstverantwortung herangeführt werden müssen, nur dann können sie ihre Kalorienbalance so ausrichten, dass sie negativ ausfällt und zur Gewichtsabnahme führt. »Wasserreiche, eiweißreiche und kohlenhydratreiche Lebensmittel sind Sattmacher, fettreiche Lebensmittel sind Dickmacher«, bringt der Berliner Forscher Michael Boschmann die komplizierte Materie auf den Punkt.
Außerdem gibt er uns noch einen Tipp mit auf den Weg: Weil unsere Verdauungsprozesse nach dem ersten Bissen etwa 10 bis 15 Minuten brauchen bis sich nach dem ersten Sättigungsgefühl eine tatsächliche Sattheit einstellt, sollte man unbedingt »langsam essen«. Oder anders gesagt: Slow Food hält schlank und Fastfood macht dick!
Aus diesem Grund wird im Wochenplan auch das Sättigungsgefühl bewertet. Sie werden für sich ganz individuell entdecken, welche Essensmengen, Speisekombination und Essenszeiten eine angenehme Sattheit erzeugen. Denn eine neue Ernährungsweise wird nur dann erfolgreich angenommen, wenn alle kulinarischen Bedürfnisse befriedigt werden. Außerdem soll ja das Erfolgserlebnis nicht ausbleiben: Das Gewicht pendelt sich auf diese Weise in der gewünschten Region ein, und Hunger zu leiden ist wirklich kein Thema.
Große Portion, wenig Kalorien
Was heißt eigentlich Volumetrics ?
»Nehmt euch nicht zu viel auf einmal vor – Schräubchen für Schräubchen und immer mal wieder das Buch lesen. Wenn man das Prinzip verstanden hat, kann man sogar sein Lieblingsessen nach Volumetrics -Art verändern.«
Volumetrics -Anwenderin Simone Deutsch
Die Ernährungsforscherin Barbara Rolls von der Pennsylvania State University startete in den 1990er Jahren einen simplen Laborversuch, bei dem sie ihren Testessern Hühnchen und Reis als Suppe servierte oder alternativ als Pfannengericht. Das erstaunliche Ergebnis der wissenschaftlichen Essstudie: Die Teilnehmer, die Suppe aßen, nahmen rund 26 Prozent weniger Kalorien zu sich, fühlten sich aber trotzdem gut gesättigt. Ähnliche Ergebnisse erzielten die Forscher mit aufgeschäumten Milchshakes. Daraus schlossen sie: Man kann auch mit weniger Kalorien satt werden, wenn nur das Volumen der Speisen groß genug ist. Wenn kalorienarme, wasserreiche Speisen den Magen nachhaltig füllen, hat der Hunger keine Chance – ein neues Essprinzip für eine gesunde Ernährung – das Volumetrics -Prinzip – war geboren.
Das Volumen macht’s
Volumetrics ist also das Gegenteil einer Verzichtsdiät, sondern eine Ernährungsempfehlung, bei der eine Gewichtsabnahme durch den Verzehr von Nahrungsmitteln mit niedriger Energiedichte, die viel Flüssigkeit enthalten, erzielt wird. Die US-Wissenschaftlerin Rolls stellte in Laborversuchen fest, dass die Menge (und damit das Volumen) des Essens für die Sättigung einer Person entscheidend ist und nicht der Kaloriengehalt der Speisen. Wer bevorzugt Nahrungsmittel mit geringer Kaloriendichte (Kilokalorien pro Gramm, kcal/g) verzehre, könne so die Gesamtzahl der konsumierten Kalorien senken, ganz ohne Hungergefühle und die üblichen Verbotslisten. Generelle Verbote gibt es hier nicht, vielmehr soll nur der überwiegende Teil der Nahrungsmittel fettarm sein, so bleibt – ganz im Sinne der Kalorienbalance – noch Platz für kleine süße oder fette »Sünden«. Somit eignet sich Volumetrics , um Übergewicht abzubauen und das Wunschgewicht zu stabilisieren.
Auch in Deutschland wird das
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