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Est Electio: Dämonische Versuchung (German Edition)

Est Electio: Dämonische Versuchung (German Edition)

Titel: Est Electio: Dämonische Versuchung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Romes
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so aufgeschlossen und professionell wie eine Empfangsdame.
    „Ja.“ Neugierig hob sie die Brauen.
    Verwundert über diese Regung fuhr Maira fort: „Entschuldige die späte Störung, aber ich suche jemanden der mir helfen kann.“
    Das Mädchen ließ lediglich ein Grunzen hören und bat, zu Mairas Überraschung, beide augenblicklich hinein.
    „Ihr wollt zu meiner Mutter. Sie ist im Arbeitszimmer. Dort entlang.“ Sie deutete auf einen Raum am Ende des langen Flurs.
    „Scheinbar sind wir nicht die Einzigen, die ihn aufsuchen.“ Maira sah sich zu Breda um, der bejahend drein blickte.
    „Sind wir nicht. Du glaubst gar nicht, was ein Advokat alles zu erledigen hat.“
    Maira prustete. Nein , dachte sie bei sich, denn davon was ein Advokat genau tat, hatte sie immer noch keine rechte Vorstellung.
    „Herein“, rief eine Stimme hinter der Tür, noch bevor sie überhaupt anklopfen konnten. Hinter einem dunklen Schreibtisch saß eine seltsame Gestalt. Maira erkannte die Züge von der Frau, die sie einst in dieses Haus hatte gehen sehen. Jedoch war ihr wahres Aussehen eher ein wenig gewöhnungsbedürftig. Ihre feurig-roten Augen, die weiße Haut und die hellblonden Haare, die sie wie einen Bienenkorb zusammengebunden auf dem Kopf trug, erinnerten eher an ein Albino Kaninchen mit lustiger Frisur. Sie hatte lange, spitze Fingernägel, mit denen sie ungeduldig auf die Schreibtischplatte trommelte, während sie ihrem Gegenüber lauschte, der überaus unzufrieden und verzweifelt auf sie einredete.
    Maira war bereits dabei, das Zimmer aus Anstandsgründen wieder zu verlassen, doch die Frau hob die Hand, als deutliches Zeichen dafür, dass sie bleiben sollte.
    „Ich kann nun wirklich nichts mehr für sie tun, Herr Hitler. Sie haben als eindeutige Seele der Hölle keine Rechte. Finden sie sich endlich damit ab.“ Mit einem lauten Knall verschwand ihr Gegenüber vom Stuhl und die Frau deutete Maira an sie solle vor ihr Platz nehmen.
    Breda blieb hinter ihr stehen. Verkniffen starrte die Frau zu ihm  hinauf.
    „Ich kenne dich doch irgendwoher“, sagte sie und man sah ihr deutlich an, wie angestrengt sie in ihren Erinnerungen kramte.
    „Nicht dass ich wüsste“, stotterte Breda. Unsicher erwiderte er ihren Blick.
    „Doch, doch. Ist schon einige Jahrhunderte her.“ Sie nickte hastig, um seiner Zuordnung in ihrer Vergangenheit Ausdruck zu verleihen.
    „Du hast damals deinen Vater begleitet. Er hatte ein Verfahren am Hals wegen Hochverrat an Caelicola. Wie geht es ihm? Ist er noch in Enalba?“
    Enalba nannte man das Gefängnis der Mächte. Wohin in Ungnade gefallene Dämonen, sowie auch Engel gebracht wurden, um dort die Ewigkeit in Unfreiheit zu fristen.
    „Du bist Burma!“, fiel es Breda mit einem Mal wie Schuppen von den Augen. Sein Blick haftete an ihrer Gestalt. Irgendwie wehmütig. Scheinbar brachte er nichts Gutes mit ihr in Verbindung.
    Burma aber, blieb freundlich. Sie nickte lächelnd. „Ja, die bin ich. Schön, dass du dich erinnerst. Sag, wie geht es deinem Vater? Ich muss gestehen, dass er einer meiner wenigen Klienten war, für die ich wirklich etwas übrig hatte. Ich hoffe, es geht ihm gut, da wo er jetzt ist?“
    Breda ließ seine Augen ins Leere abschweifen. Burma war seine stumme Reaktion nicht entgangen. Sie ahnte, was geschehen war.
    „Was? Hat man ihn etwa nicht begnadigt?“
    Breda schluckte einen beinahe sichtbaren Kloß hinunter, bevor er antwortete.
    „Caelicola wollte sichergehen, dass keiner seinem Beispiel folgen würde und ein Zeichen setzen, für alle, die sich über die Richtigkeit seiner Herrschaft unsicher waren. Er hat ihn zerstückeln lassen und seiner Seele den Zutritt in die Unendlichkeit verweigert.“
    Burma hing gebannt an seinen Lippen und auch Maira schockte jener Bericht über seinen Vater. Sie hatte mit geöffnetem Mund seiner Erzählung gelauscht, die so knapp und so schrecklich von den letzten Tagen seines Vaters berichtete.
    „Ja, Caelicolas Rache ist verheerend.“
    Fassungslos erhob sich Burma aus dem Drehstuhl und beförderte eine schwere Akte auf den Tisch. Sich räuspernd nahm sie wieder Platz und schlug die Akte direkt vor sich auf.
    „Gut, gut“, begann sie. „Maira also. Ich freue mich wirklich, dass du zu mir gefunden hast. Ist schon eine ganze Weile her, dass mich ein Schlüssel aufgesucht hat.“
    Hastig blätterte sie die Aufzeichnungen durch. Maira erkannte, dass jedes Schriftstück von ihr handelte. Es blitzten Fotos von ihr auf und sie erblickte, mehr

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