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Est Electio: Dämonische Versuchung (German Edition)

Est Electio: Dämonische Versuchung (German Edition)

Titel: Est Electio: Dämonische Versuchung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Romes
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sein, wenn einst Ciprian bei ihnen gewesen war und sie ihn geliebt hatten? Es war für sie unvorstellbar, dass eine so innige Liebe, wie die zu einem Kind eingepflanzt und dann einfach wieder entwendet werden konnte. Wie sehr sehnte sie sich nach ihren Eltern, denen sie niemals begegnet war. Aber das Gefühl von ihnen geliebt zu werden, konnte sie sich vorstellen, obwohl es schmerzte, dass es allein in ihrer Vorstellung existierte.
    „Lass deine Gäste nicht zu lange warten“, bat Andash und ging zurück zu der Feier. Maira sah ihm ungläubig nach, bis er nicht mehr zu sehen war. Was ging nur in ihm vor? Wie konnte er einen solchen Betrug der Menschen hinnehmen, ohne sich gegen ihn stellen zu wollen? Sie dachte sich, dass er vermutlich nichts dagegen tun konnte. Andash war eine Marionette Numens, und er hatte sich dessen Gesetzen zu fügen. Für Maira schien es, als wäre Numen in seinem Tun nicht viel besser als Caelicola. Ein wenig tat Andash ihr leid, weil er augenscheinlich keine Macht besaß, um die Dinge zu ändern.
    Maira verharrte so lange vor dem Fenster, bis das Paar endgültig die Lichter ausmachte und es dunkel und still wurde im Haus nebenan. Die Elster flog auf ihre Schulter und schmiegte ihren Kopf ganz nah an Mairas, als wollte sie diese ein wenig trösten. Maira lächelte sanft und kraulte sie dann liebevoll.
    „Ich werde dich Isseltz nennen.“ Diesen Entschluss hatte sie schon seit einiger Zeit gefasst. Nun hatte sie den Namen ausgesprochen, den sie für die Elster ausgesucht hatte.
    Sie legte ihren Kopf etwas zur Seite und die Elster schob sanft den Schnabel über ihr Kinn.
    „Ja, der Name passt zu dir.“ Mit einem betroffenen Seufzen kehrte sie Ciprians Vorgarten den Rücken.
    Es wurde ausgelassen gefeiert. Viele ihrer Studienkollegen waren gekommen, auch Bekannte und Freunde von früher. Maira gab ihr Bestes, um zu verbergen, dass ihr eigentlich nicht nach Feiern zumute war. Aber ein paar Gläser Sekt später, hatte sie fast vergessen, dass sie etwas auf dem Herzen hatte. Sie tanzte fröhlich mit ihren Freunden um den alten Gartenteich herum, auf dem Dutzende von Schwimmkerzen die Wasseroberfläche erhellten.
    Sie aß und trank und ließ es sich einfach nur gut gehen, sie wollte ihre Probleme vergessen und es tat so gut, dass diese Geburtstagsfeier ihr tatsächlich die Ablenkung verschaffte, die sie so dringend gebraucht hatte. Auch wenn sie etwas verwundert darüber war, wie einfach es war, sich selbst zu betrügen. Auch Andash freute sich zu sehen, dass Maira sich amüsierte und trotz Ciprians Abwesenheit so guter Laune zu sein schien, auch wenn er einen Großteil dessen dem Sekt zuschreiben musste. Maira hatte noch nie viel vertragen. Dessen war sie sich durchaus bewusst, genau aus diesem Grund trank sie für gewöhnlich auch gar keinen Alkohol. Sie tanzte mit ihrem alten Freund Steven wie wild durch den Garten. Dabei sang sie lautstark. Sie achtete nicht darauf, wo sie lang ging und wankte mit einem Glas in der Hand über die Fliesen, die den Gartenteich umrahmten. Plötzlich stolperte sie und landete mit voller Montur mitten in den Seerosen. Eine schmale Fontäne spritzte hoch, während die Gäste, die das Schauspiel beobachtet hatten, über jenes Missgeschick ausgiebig lachten.
    „Maira?“, rief Steven, als sie nach einer guten Minute immer noch nicht wieder aufgetaucht war. Er war bereits im Begriff ihr nachzuspringen. Seine Schuhe hatte er schon ausgezogen, um ihr in das trübe Wasser zu folgen, als sie ruckartig heraus schnellte, direkt neben ihm auf die Erde schwebte und dabei völlig trocken war. Eine junge Frau, die hinter Steven stand, ließ ihr Glas klirrend zu Boden fallen. Es zersprang in tausend Stücke und riss damit, für einen kurzen Augenblick, die Gäste aus ihrem Staunen heraus. Einige verließen auf der Stelle die Feier. Andash eilte aus der Küche herbei.
    „Was ist passiert?“
    Maira blickte sich verwirrt um. Sie wusste nicht, was geschehen war. Warum wurde sie von allen dermaßen angestarrt? Sie blinzelte ein paar Mal rasch, um ihre Fassung wieder zu gewinnen. Der Alkohol hatte ihr jegliche Scheu geraubt. Andash stützte sie. In diesem Moment verfinsterte sich sein Blick.
    „Wo hast du das her?“, fragte er und deutete auf das Pentagramm, das nun, gut sichtbar an ihrem Hals baumelte.
    Schnell sah sie an sich hinunter, umfasste es ungeschickt und verstaute es wieder unter ihrem Shirt. Sie wollte ihm etwas entgegenbringen, irgendeine Ausrede, doch bevor sie

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