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Est Electio: Dämonische Versuchung (German Edition)

Est Electio: Dämonische Versuchung (German Edition)

Titel: Est Electio: Dämonische Versuchung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Romes
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fortschleuderte und sich daraufhin ohne Ablenkung Maira näherte. Schließlich war er nur einen Wimpernschlag von ihrem Gesicht entfernt. Erschrocken drehte sie ihren Kopf weg. Sie konnte das tosende Feuer, welches von ihm ausging bereits auf ihrer Haut spüren. Es war, als stünde ihr Haar in Flammen. Verbissen kniff sie die Augen zu, als sie seine unmittelbare Nähe fühlte. Doch als er bei ihr war, war es nicht sie, die er ergriff, sondern Breda, der sie mit seinem Körper beschützte. Er hatte sich vor sie geworfen und Caelicola zog ihn mit sich hinunter in die Hölle. Geschockt öffnete Maira die Augen. Machtlos sah sie dabei zu, wie sich das Portal, welches eine gigantische Größe erreicht hatte, mit rasender Geschwindigkeit schloss. Immer noch zitterte sie am ganzen Leib. Bewegungslos stand sie vor der nunmehr winzigen Öffnung des Höllentors, die allmählich gänzlich verschwand. Ihre Augen und ihr Mund bebten, vor Entsetzen. Sie wollte es aufhalten, es sollte sich nicht völlig verschließen. Sie schrie verzweifelt, als sie sich auf den blanken Asphalt warf und wie von Sinnen ihre Fäuste darauf hämmerte. Entgeistert kniete sie auf der kalten Straße. Sie ließ ihren Blick schweifen, der leer und verloren wirkte und schließlich auf Ciprians leblosem Körper ruhte. Er war vollkommen entstellt. Bei dem Anblick konnte sie die Tränen nicht mehr zurückhalten.
    „War etwa alles umsonst?“, schrie sie vor sich hin. Sie blickte hinauf in die aufgehende Sonne, die nun von Numen bedeckt war. Achtsam half er ihr wieder auf die Beine, die sich so furchtbar schwer anfühlten, als würden sie ihr gleich wieder den Dienst versagen. Sie hatte alles versucht, alles gegeben und so vieles erreicht, aber die Tatsache, dass Breda fort war, und auch ihre Mutter, die sie gerade erst zurückbekommen hatte, schnürte ihr den Hals zu. Erst jetzt wurde ihr bewusst, wen sie da eigentlich zum Vater hatte. Ein Monster, ohne die Fähigkeit zur Reue, voll mit Hass und ohne Grenzen.
    Der Umstand, dass sie seine Tochter war, schien ihm nichts zu bedeuten. Er war wütend darüber, dass Dea ihm seine Herrschaft auf der Erde versagte. Sie war sich sicher, dass er Breda nur mitgenommen hatte, weil sie wirklich etwas miteinander verband. Er wollte es nicht sehen, dass sie einander aufrichtig liebten. Sie sollte dafür büßen, dass sie die Electio für immer beendet hatte.
    „Er hat gewonnen“, brach es aus ihr heraus und sie sah Numen an, der sie eindringlich und besonnen betrachtete. Als hätte einer von ihnen die Idee dazu in Worte gefasst, gingen sie gemeinsam ein paar Schritte. Maira strich sich schniefend das wirre Haar aus dem Gesicht.
    „Er hat nicht gewonnen“, sagte Numen und blickte dabei voller Zuversicht auf die sich weit verlaufende Straße. Sie schien von diesem Punkt aus, kein Ende zu haben.
    „Wir werden beide zurückholen!“, sprach er dann mit einer tiefen Entschlossenheit in der Stimme.
    „Ja.“
    Maira ging auf Ciprians Körper zu. Sie zwang sich diesen nicht eingehender zu mustern, als sie ihre Lederjacke an sich nahm, die ihn immer noch halb bedeckte. Mit einem tiefen Atemzug ließ sie ihn hinter sich und kehrte zu Numen zurück, während sie ihre Lieblingsjacke überstreifte.
    Es war als hätte sie das Wort wir noch nie gehört. Unbeirrt sah sie auf das Pentagramm, dass sie just aus der Tasche hervorgeholt hatte. Sie presste ihre Lippen zu einem Kuss darauf und legte es an.
    Gemeinsam mit Numen schaute sie in einen neuen Tag. Der Erste, den die Menschheit als freie Rasse beginnen dürfte. Der Duft der Selbstbestimmung lag förmlich in der Luft und sie nahm einen weiteren tiefen Atemzug von dieser neuen Welt.
    „Was ist mit dir? Musst auch du die Erde nun verlassen?“
    Nur langsam löste Numen seine Augen vom Horizont. Sie erkannte, wie er in sich einen Entschluss fasste, während er seinen Blick zu ihr wandern ließ.
    „Es ist noch nicht vorbei“, sagte er. „Ich werde dir helfen, so gut ich kann.“
    Maira zwang sich zu lächeln.
    „Der Weg in die Unterwelt wird kein Spaziergang werden. Ich kann dich nicht dorthin begleiten. Du wirst ihn alleine gehen müssen.“
    Sie nickte ihm kurz zu. „Ich schaffe das schon.“
    Er betrachtete sie bewundernd, dann holte er ein Stück weiße Kreide aus seiner Handinnenfläche hervor und malte eine riesige Tür auf den Asphalt.
    „Um wieder hinauszukommen, musst du die Unterwelt durch eine Tür aus Kreide betreten. Doch bevor du hineingehst, musst du drei

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