Est Electio: Dämonische Versuchung (German Edition)
Kuss fast schon spüren konnte, wich sie plötzlich zurück.
„Breda, ich muss dir noch etwas sagen. Es geht um meine Wahl.“
Aufmerksam sah er sie an.
„Ich werde Ciprian helfen.“
„Was hast du vor?“, fragte er, ruhig und vorurteilslos.
„Seine Seele.“ Sie atmete nervös aus. „Ich muss versuchen sie zu retten.“
„Aber wie willst du das machen?“
Zögernd holte sie das Pentagramm aus ihrer Tasche hervor. „Hier“, sagte sie. „Es ist sozusagen ein Familienerbstück.“
Er nahm es an sich und besah es sich neugierig. Beinahe schien es so, als wäre es ihm vollkommen unbekannt, bis er die Schriftzeichen darauf bemerkte. Völlig überrascht davon ließ er es klangvoll auf den Boden fallen. Ein schockierter Blick traf Maira, als er sich anschließend hinunterkniete, um es wieder aufzuheben.
„Du hast es aktiviert? Es ist dir gelungen?“ Seine Fragen klangen überrascht und bestürzt gleichzeitig. Es waren blanke Tatsachen, bei denen Breda einen Kloß im Hals verspürte, der sich nur schwerlich hinunterschlucken ließ.
„Aber wenn es dich als Träger akzeptiert hat, dann würde das ja heißen …“
Er brauchte jenen Satz nicht einmal zu beenden, sie nickte geständig. Diese neuen Fakten musste er erst einmal verarbeiten. Unruhig schritt er in der Gruft umher, bis ihn eine weitere Frage versteinern ließ.
„Du hast es nicht gewusst, oder?“
„Nein, ich wusste es nicht. Bis vor Kurzem.“
„Er weiß es auch nicht.“ Breda zählte eins und eins zusammen. Die Reaktion Caelicolas auf Maira im Haus der Dämonen war eindeutig.
Sie schüttelte gemächlich den Kopf.
„Das heißt, du hast seine Fähigkeiten?“
„Ich weiß es nicht.“ Sie rieb angespannt mit der Hand über ihre Stirn.
„Ich weiß nur, dass ich ein paar Kräfte habe, die vor der Begegnung mit diesem Pentagramm nicht da waren, oder zumindest denke ich, dass ich sie nicht hatte. Ich kann nicht sagen, wie stark sie sind und ich weiß nicht, ob ich es schaffen kann Ciprians Seele zu retten.“
Entschlossen trat sie an Breda heran. „Breda, ich möchte seine Seele mit der deinen vereinen. Du wirst immer noch du selbst bleiben. Dessen bin ich mir sicher. Mit dem kleinen Unterschied, dass du einen Engel in dir haben wirst.“
Er blickte sie wie versteinert an, dann wandte er entsetzt seine Augen ab und starrte betroffen zu Boden.
„Was ist das für ein Spiel?“, stieß er hervor.
„Das ist kein Spiel. Es wird dir nichts passieren. Das lasse ich nicht zu. Ich habe nur keine andere Lösung gefunden.“
„Und außerdem habe ich meine Entscheidung bereits unterschrieben.“
Sein Gesicht war immer noch ernst, nur sehr langsam lockerten sich seine Züge. Er wusste, dass es für sie nun kein Zurück mehr gab. Wenn sie den Vertrag unterzeichnet hatte, gab es nur diesen einen Weg. Er hatte Angst. Angst davor in eine Falle Caelicolas getappt zu sein.
Konnte er es sich wirklich vorstellen, dass sie nur ein Köder für ihn war? Dass sie ihn , nicht er sie finden und bezirzen sollte? Zwischen den Zweifeln an ihrer Geschichte drängte sich die Furcht davor sie zu verlieren. Und er würde sie verlieren, wenn er ihr jetzt nicht glaubte, denn ohne ihn konnte sie die Electio nicht besiegeln und alles, was sie beide bisher auf sich genommen hatten, wäre zwecklos gewesen. Er sah sie an. Ihre Augen wirkten verunsichert, ihr Atem verließ schnell ihren leicht geöffneten Mund und drang mit derselben Geschwindigkeit dorthin zurück. Unentschlossen ließ er seinen Blick schweifen, der wie zufällig an etwas haften blieb, dass er zuvor nicht bemerkt hatte. An der Seite des Sarges war etwas in den Stein geritzt.
Confido amore motus
Sogleich übersetzte er unbewusst jene Worte.
Vertraue der Liebe
Diese Botschaft vermittelte ihm eine ungeahnte Klarheit. Er würde ihr glauben und sich vom Schicksal leiten lassen. Weil ihr bisheriger Weg sie miteinander verbunden hatte und er nicht wahrhaben wollte, dass sie insgeheim mit ihrem Vater im Bunde war. Das Gefühl der Sicherheit umgab sie. Nein, sie hatte nicht das Geringste mit Caelicola gemein. Nur äußerliche Merkmale verrieten die Verwandtschaft. Etwas, dass auch den Gott der Unterwelt stutzig gemacht hatte. Vermutlich hielt er die Tatsache, dass er ein Kind haben konnte, aber für so absurd, dass er jene Ähnlichkeit abtat, als eine zufällige Merkwürdigkeit.
Breda suchte Mairas Blick, dann ging er auf sie zu. Er sah ihr tief in die Augen, als er sagte: „Ich vertraue
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