Est Electio: Dämonische Versuchung (German Edition)
seine Augen sie ansahen, fragend und aufmerksam.
„Ciprian?“
„Er ist da, ich fühle ihn.“ Breda wirkte überwältigt und zufrieden.
„Es ist ein unbeschreibliches Gefühl“, sagte er. „Vergebung. Ich trage sie in mir. Das Gute ist jetzt ein Teil von mir.“ Eine Träne der Rührung schoss aus seinem linken Auge. Maira fing sie mit ihrem Handrücken ab.
Das Dröhnen und Donnern, vor dem Tor, ertönte mittlerweile immer lauter. Caelicola würde in seiner rasenden Wut einen Weg in diese Gruft finden. Früher oder später.
Unverwandt sahen sie einander an. Zwar hatte Breda seine Frage nicht ausgesprochen, aber dennoch hatte Maira sie gehört. War es, weil sie gerade dasselbe gedacht hatte, die gleiche Frage ihren Mund verlassen wollte? Sie nickte unmerklich und ihre lächelnden Augen verrieten ihm, dass sie bereit war, jetzt und hier mit ihm die Electio zu besiegeln. Zärtlich erfasste er ihre Hand und ließ seine Finger mit einem erotischen Kitzeln über ihren nackten Arm gleiten, bis hoch zu ihrer Schulter. Mit einem sinnlichen Blick verfolgte er seine Bewegungen auf ihrem Körper. Noch einmal ließ er dann, die Steinplatte des Sarges erglühen. Seine Kräfte hatten sich verändert. So war die Hitze, die aus seinen Händen strömte nicht länger nur in einem satten Rot sichtbar, sondern ging mittig in ein Eisblau über. Er nahm Maira in seine starken Arme und trug sie behutsam auf die Platte. Mit seinem warmen Körper bedeckte er sie und seine wohlschmeckenden Lippen überschütteten ihren Hals mit wolligen Küssen. Ihr Herz war in Aufruhr. Nicht, weil sie nicht hier und jetzt bei ihm sein wollte, sondern, weil sich zwischen das Glück ihn zu lieben, ganz plötzlich die Angst drängte, ihn irgendwann zu verlieren. Ihre Augen wurden feucht bei dem Gedanken und sie zog ihn nur noch heftiger an sich und er erwiderte ihr Bedürfnis nach mehr. Durchdringend schauten sie einander an, und während die Geräusche von außerhalb allmählich für beide in den Hintergrund drangen, näherten sich Bredas Lippen ganz sachte Mairas. Sein Atem kitzelte auf ihrem Mund und erschuf einen prickelnden Schauder, der sich wie eine lang erwartete Sommerbrise ihren ganzen Körper hinuntertastete. Unerbittlich ließ er sie, in dem Verlangen erzittern, ihn endlich vollends zu spüren. Sie sog den markanten, angenehmen Duft in sich ein, als sein warmer, inniger Kuss sie sanft streichelte. Vollkommenes Glück erfüllte sie, als wäre es das gewesen, worauf sie ihr ganzes Leben lang sehnsüchtig gewartet hatte.
Sie schloss die Augen und ließ sich in seinem süßen Geschmack treiben. Ihr Herz fühlte sich an, als wäre es, durch ihn in tausend Farben getaucht. In einer Welt, die es in eine solche Geborgenheit bettete, dass es nicht mehr zurück wollte. Eine wohltuende Hitze durchströmte sie, als seine Lippen ihre mit zärtlichen, kleinen Küssen liebkosten. Jede dieser Berührungen war innig. Voll Hingabe umspielte er ihren Mund und benetzte ihn mit der Leidenschaft seiner, in diesem Moment dominierenden, Erregung.
Mit sanften, flinken Griffen öffnete er die Knöpfe ihrer Kleidung und wanderte mit seinem Gesicht über ihren ganzen, bloßen Leib. Nicht aber, ohne jede seiner Taten, mit einem einvernehmlichen Blick ihrerseits abzugleichen. Er fühlte sich so gut an. Sie stöhnte voller Ekstase, als er in einem Moment der Leidenschaft in sie eindrang. Mit ihr verschmolzen, bewegte er sich, mit fast unmerklichen, winzigen Stößen in ihr. Jeder Einzelne war für Maira wie eine losgelöste Naturgewalt, die sich mit jeder Folgenden, noch stärker entlud. Zwischen seinen sengenden Küssen verblassten die lauten Geräusche von draußen und die kalte und dunkle Umgebung, in der sie sich befanden, verwandelte sich tatsächlich in den schönsten Ort auf der Erde. Beide nahmen nur noch einander wahr. Nichts weiter schien mehr von Belang zu sein. Maira konnte sein Herz spüren, das energisch gegen ihre Brust hämmerte. Es schlug im Einklang mit ihrem. Er blieb auch nach dem Höhepunkt in ihr. Sie umklammerte seinen festen, muskulösen Po, um ihm zu signalisieren, er solle ihr, so nah wie jetzt gerade, bleiben. Eine einsame Schweißperle bahnte sich den Weg von seiner Stirn hinab und traf sie auf die entblößte Brust. Sie fühlten sich so unendlich verbunden, dass sie beinahe das Herannahen der finsteren Wesen nicht bemerkten. Caelicola hatte Nachtalben geschickt. Dunkle Feen, die für ihn arbeiteten. Ihnen war es möglich geweihten
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