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Esther Friesner

Titel: Esther Friesner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Katze läßt das Zaubern nicht
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    Bruder?«
    »Das ist …«, fing ich an. Doch kam ich nicht mehr dazu, unmöglich zu sagen, weil im selben Augenblick die Tür aufflog und etwas Großes und Dummes herausgestürzt kam.
    Es war Basehart, der eine Flasche Calabash an seine Brust gedrückt hielt. Ich sah noch, wie er sich wacker mühte, die auf ihn zuschießende Wand mit dem Gesicht zu treffen und nicht mit der Flasche und ihrem kostbaren Inhalt. Das gelang ihm auch.
    »Basehart, was tust du hier?« fragte ich und musterte ihn finster, wie er am Boden lag.
    »Nichts«, erwiderte er. Es hörte sich an, als hätte er den Mund voller Spinnweben. Seine Nase war blutig, vielleicht sogar gebrochen, und beim Sprechen wackelten einige seiner Zähne. Seinem Aussehen tat das keinen weiteren Abbruch.
    »>Nichts    »Da bin ich fest am Schlafen, im ersten anständigen Bett meines Lebens, als dieser Schleimbeutel in mein Zimmer gesabbert kommt und mich aufweckt, um eine gemütliche kleine Party zu veranstalten.
    Als ich ihm sage, er soll die Mücke machen, gluckst er nur und erwidert, daß ich ihm am Morgen schon noch dankbar sein werde.
    Dann versucht er, mir nichts anzutun! Wenn er noch mehr von dieser Sorte Nichts versuchen sollte, verfüttere ich seine Leber an … Ach was, ich glaube, ich fresse sie lieber selbst und spare mir die Mühe.«
    Sie hob einen nackten Fuß, bereit, Basehart einen Tritt an den Kopf zu verpassen.
    »Halt ein«, sagte Grym, hob sie auf und hielt sie zu weit vom Boden hoch, als daß ihr Tritt irgend etwas anderes hätte treffen können als die Luft. »Es steht dir nicht an, Maid, einen Mann zu treten, wenn er am Boden liegt.« Er ließ die Zähne aufblitzen und fügte hinzu:
    »Überlaß du dies nur den Professionellen.« Dann stellte er sie an der Seite ab und schickte sich an, Baseharts Kopf seiner Verwendung als Fußball zuzuführen.
    »Nicht!« Ich hob eine Hand und trat zwischen den Fuß des Barbaren und Baseharts Kopf. Meine Finger glühten vom goldenen Licht der Magik.
    »Mann!« staunte Basehart am Boden. »Mach das noch mal!«
    Ich warf ihm einen angewiderten Blick zu. »Du hast genau drei Atemzüge, um mir zu erklären, was du hier oben zu suchen hast und wieso du Mysti belästigst, sonst lasse ich Grym freien Lauf, damit er mit deinem Schädel Hau-den-Lukas spielt.«
    Basehart wälzte sich zur Seite und zerrte sich mit Hilfe einer Hand an der Wand hoch. Mit der anderen hielt er noch fest die Flasche umklammert. Er tat einen langen, gurgelnden Zug, dann sagte er: »Ist ungerecht.«
    »Was ist ungerecht?«
    »Sie.« Er ruckte mit der Flasche in Richtung Mysti. »Mama hat dich immer lieber gehabt als mich, aber Paps war wenigstens schlauer.
    Früher jedenfalls.«
    »Schlauer? Weil er dich mehr mochte?« fragte ich.
    »‘türlich!« Die Frage überraschte Basehart aufrichtig.
    »Würde das nicht jeder tun?«
    »Na, den können wir schon mal von der Abonnentenliste der Anonymen Minderwertigkeitskomplexer streichen«, meinte Scandal.
    »Und dann kommst du auch noch nach Hause als richtig großer Zauberer. Und auch mit ‘ner Frau, die so aussieht!«
    Basehart lehnte sich gegen die Wand, als seine Knie nachgaben.
    Langsam glitt er zu Boden, wobei er sich mürrisch darüber beschwerte, daß eigentlich er doch Mysti verdient habe und nicht ich.
    »Da hat er nicht ganz unrecht, Boß«, sagte Scandal. Er lächelte Mysti an. »Dein großer Traum ist es doch, bei jeder Mahlzeit die Zähne in einen ordentlichen Brocken Fleisch schlagen zu können; und sein Steckenpferd ist es, Fleisch-Dinger umzulegen. Baby, kann ich dich vielleicht für deinen Märchenprinzen interessieren? Eine Ehe, wie im Himmel gestiftet. Vorausgesetzt, es befindet sich schon ein Schlachthof auf dem Gelände.«

    Baseharts Augen leuchteten auf. »Ach, würdest du?« rief er und grabschte nach Mystis Hand. Mysti trat einen Schritt zurück, und er stürzte. »Heirate mich«, sagte er zu dem Fußboden, »und ich mache dich zum glücklichsten Mädchen auf Gut Uxwutsch.«
    »Dich werde ich erst heiraten, wenn Schweine fliegen

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