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Esther Friesner

Titel: Esther Friesner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Katze läßt das Zaubern nicht
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Gehirn aus dem Schädel geprügelt haben. Deine Welt gefällt mir nicht - hier gibt es aber auch nichts, was logisch wäre!
    Deine Magik hätte dich vor seinem Schwert schützen sollen, aber nix da! Wenn sich die Spielregeln hier ständig ändern, sind wir völlig aufgeschmissen.«
    »Es gibt einen völlig logischen Grund dafür, weshalb meine Magik mich nicht vor Gryms Schwert beschützen konnte«, wandte ich ein.
    »Gryms Schwert ist nämlich meine Magik.«
    Wenn Katzen gaffen, sehen sie so aus, als wollten sie einen gleich beißen, und so fügte ich hastig hinzu: »Das stimmt wirklich. Immer, wenn dieses Schwert in meine Nähe kommt, gerät mein Blut in Wallung, und du hast ja selbst gesehen, was passiert ist, als ich es zu packen bekam.«

    »Ja. Wirklich ein hübsches Feuerwerk. Wie hast du das denn geschafft, die Magik aus dem Schwert zu saugen?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Gar nicht. Ich weiß selbst nicht, wie.«
    »Ist ja großartig!« erwiderte Scandal und peitschte noch schneller mit der Rute. »Ganz famos! Solange dieses Schwert in der Nähe und funktionstüchtig ist, gibt es also doch eine Waffe, die dir etwas anhaben kann. Hm, vielleicht sogar mehr als eine. Wir wissen schließlich nicht, wo sich der Rest deiner Magik hinbegeben hat.
    Vielleicht steckt sie in irgendwelchen anderen Schwertern. Oder Speeren. Oder Dolchen. Oder Samtagabendshows. Oder …«
    »Ich verstehe schon«, warf ich ein. »Ich habe keine Lust, wie ein Stachelschwein auszusehen, bis wir endlich herausgefunden haben, wie mit alledem umzugehen ist. Deshalb habe ich Grym ja auch versprochen, ihm mit seinem Gesicht behilflich zu sein. Ich will ihn auf unserer Seite haben.«
    Scandal warf einen beiläufigen Blick zu dem Baumstumpf zurück, wo der große Barbar noch immer getreulich wartete.
    »Besser neben uns an unserer Seite als hinter uns her, wie?« stimmte er mir zu. Jedenfalls glaube ich, daß er mir zustimmte. »Und es könnte ganz praktisch sein, ihn dabeizuhaben, falls der Rest deiner Magik mal an irgend etwas Schwererem kleben sollte. Ein kräftiger Rücken und ein schwacher Geist … Na ja, immer noch eine Nummer besser als ein schwacher Rücken mit flachem Geist.« Weshalb sah er mich nur so an? »Also gut, gehen wir unseren neuesten Musketier begrüßen.«
    »Muskeltier? Wo?« keuchte ich und schlug nach der Luft.
    (Der Biß eines Muskeltiers ist groß, widerwärtig und riecht nach altem Käse.) »Hast du’s beschlossen, o edler Meister Scandal, mögest du zehntausend Jahre leben, und mögen deine Lenden viele Söhne zeugen?« fragte Grym, als wir zurückkehrten.
    »Nun leg den Spaten mal hübsch beiseite, Kumpel, du bist im Geschäft«, teilte Scandal ihm mit. »Und wenn du auch im Geschäft bleiben willst, gibt es ein paar einfache Hausregeln, die du wirst befolgen müssen. Weißt du, was das ist, eine >Hausregel    Grym wandte sich verwirrt an mich. »Was ist denn das, ein Haus?«
    »Diese Dinger, die oben spitz zulaufen und die man erst plündert und hinterher niederbrennt.«
    »Ach so! ‘s ist recht. Ja, o verzaubert Tier, sehr wohl weiß ich, was Hausregeln sind.«

    »Großartig. Richtig schön«, miaute Scandal.
    »Ich weiß.« Grym blickte niedergeschlagen drein. »Doch Meister Kendar wird das baldigst richten, bei Grabräubers glitzernder Klinge!«
    Er hob das magikgetränkte Schwert.
    »Dein >baldigst< kannst du mal getrost auf Eis legen, Freundchen«, entgegnete der Kater. »Barbaren, die es eilig haben, sind hier in der Gegend nicht besonders beliebt.
    Wenn Meister Kendar sagt, er wird dir die Visage richten, dann wird er es auch tun, aber erst dann, wenn er dazu bereit ist, und keinen Augenblick früher. Hast du etwa Probleme damit?« Er plusterte sein Fell auf und stakste auf steifen Beinen um den Barbaren.
    »Ich habe keins«, sagte Grym und musterte argwöhnisch den Kater.
    »Weh dem Menschen, der einmischt sich in die Geschäfte mächtiger Zauberer, denn sie sind …«
    »Schon gut, schon gut, den Spruch kennen wir alle hier.
    Erspar ihn mir. Und während wir darauf warten, daß Meister Kendar in Stimmung kommt, um dir zu helfen, wirst du uns schon beweisen müssen, daß du dieses großen, fetten Gefallens auch tatsächlich würdig bist, den er dir da tun will, capitol«
    »Ich capito das.« Grym ließ Grabräuber über seinem Kopf wirbeln, bis die Luft zu summen begann. »Ich, Grym der Große, ehemals von der Vertilgenden Horde von Uk-Uk dem Unaussprechlichen, leiste hiermit den Schwerteid! Schwören

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