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Etenya Saga - Band 1: Soyala - Zeit der Wintersonnenwende (German Edition)

Etenya Saga - Band 1: Soyala - Zeit der Wintersonnenwende (German Edition)

Titel: Etenya Saga - Band 1: Soyala - Zeit der Wintersonnenwende (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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Ebenen überdeckt haben.
    Olivia kam plötzlich der Gedanke, dass sie sich vielleicht ein bisschen beeilen sollte, denn sie hatte noch etwas vor.
    „Kann ich in dem See baden und meine Sachen darin waschen, oder sind da Tiere drin, von denen ich angefallen werden könnte?“, fragte sie verunsichert, während sie sich zu Lenno umdrehte, der damit begonnen hatte, Feuerholz zusammenzulegen und ihren Schlafplatz vorzubereiten. Erstaunt schaute er zum See hinüber, schmunzelte und antwortete mit einem Kopfschütteln: „Nein, ich glaube nicht, dass dort etwas Gefährliches auf dich lauert. Aber wenn es dich beruhigt, halte ich die Augen offen.“
    „Ok, dann suche ich mir da hinten irgendwo einen Weg zum Wasser“, sagte sie ein wenig beruhigter, zeigte die Richtung an, die sie meinte, holte sich ihr Kleid aus dem Rucksack und machte sich auf den Weg.
    Sie fand eine flache Stelle am Ufer, an der sie einfach in das Wasser gehen konnte, legte ihr Kleid auf einen großen Stein und zog sich aus. Mit vorsichtigen Schritten ging Olivia in den See und hoffte, dass wirklich keine Schlangen, Krokodile oder sonstiges Getier im Wasser auf sie warteten.
    Das kühle Wasser war eine willkommene Abwechslung zum schweißtreibenden Marsch durch den Wald. Sie wusch ihre Kleidung für den nächsten Tag aus und legte sie neben das Kleid auf den Stein. Dabei schaute sie zurück zum Feuer, das Lenno gerade entfachte, um sich zu vergewissern, dass er in Hörweite war, falls ihr doch ein unliebsamer Gast beim Baden Gesellschaft leisten sollte. Schließlich drehte sie sich wieder um und wagte sich tiefer in das klare Wasser hinein, bis es ihr fast an die Schultern reichte, sie aber weiterhin den festen Steinboden unter ihren Füßen spüren konnte.
    Vom anderen Ufer aus breitete sich langsam der Nebel auf dem See aus. Ein wenig ängstlich schaute Olivia zu ihrem Ufer zurück und entdeckte Lenno, der dort auf dem Stein neben ihrer Kleidung saß und sie beobachtete. Sie lächelte und drehte sich wieder zur Mitte des Sees. Dabei öffnete sie ihre Arme, ließ sich ein wenig treiben und vergaß für einen Moment die Zeit.
    Eine plötzliche Bewegung hinter ihr ließ sie innerlich zusammenfahren, doch dann spürte sie sofort Lennos Wärme auf ihrem Rücken. Über ihre Schulter hinweg schaute sie ihn an und atmete erleichtert aus. Lediglich ihr Herz, das vor Schreck zu rasen begonnen hatte, konnte sich nicht wirklich beruhigen, sondern schlug einfach einen anderen Rhythmus an, der allerdings nicht weniger wild war.
    „Es wird bereits dunkel, da wollte ich dich nicht mehr hier allein im Wasser lassen“, sagte Lenno, ohne seinen Blick von der Wasseroberfläche in der Ferne abzuwenden. In seiner Stimme lag ein leicht rauer Unterton, der in Olivia eine Empfindung auslöste, die sie vollkommen einnahm. Einer Magnetnadel im Kompass gleich, die sich nach einem bestimmten Punkt im Norden ausrichtet, schien sich jede Synapse in ihrem Körper nun auf Lenno zu konzentrieren. Selbst als sie ihren Kopf wieder zurück in dieselbe Richtung drehte, in die auch er schaute, und er somit aus ihrem Blickfeld verschwand, war sie sich seiner Anwesenheit und seiner Nähe körperlich bewusst.
    Nicht einmal eine Armlänge stand er von ihr entfernt, bewegte sich aber keinen Zentimeter weiter auf sie zu, blieb reglos hinter ihr und schwieg. Dabei strahlte er dieselbe Ruhe aus wie die Oberfläche des Sees, die sich vor ihr ausbreitete.
    Olivias Inneres stand zweifelsohne in einem krassen Gegensatz dazu, denn es tobten Gedanken und Empfindungen in ihr, die sie kaum bändigen konnte. Wie in einem Wirbelsturm gab es auch tief in ihrer Mitte diesen einen windstillen Ort, in dem nur ein einziger Wunsch sich klar und deutlich von allem anderen abzusetzen schien.
    Olivia sehnte sich nach einer Berührung von Lenno.
    Ob es seine Lippen waren, die sie küssten oder seine Hände, die über ihre Haut glitten, war ihr gleich. Nur diese Distanz, dieses Getrenntsein von ihm konnte sie nicht länger ertragen.
    Auch von Lenno ging, trotz seiner äußeren Ruhe, eine ähnliche innere Rastlosigkeit aus. Sie hätte sich nicht gewundert, wenn bei all der elektrisierenden Spannung, die sich zwischen ihnen aufbaute, der See zu leuchten begonnen hätte.
    Trotzdem standen sie eine kleine Ewigkeit so hintereinander, bis Olivia die Anspannung nicht mehr aushielt. Sie wagte den letzten fehlenden Schritt auf ihn zu, stieß sanft mit ihrem Rücken an seine Brust und lehnte sich gegen ihn. Aufmerksam

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