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Etenya Saga - Band 1: Soyala - Zeit der Wintersonnenwende (German Edition)

Etenya Saga - Band 1: Soyala - Zeit der Wintersonnenwende (German Edition)

Titel: Etenya Saga - Band 1: Soyala - Zeit der Wintersonnenwende (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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besorgt fort: „Aber du hast sie erlebt. Sie lässt sich ungern Vorschriften machen und schleicht sich häufig heimlich weg. Sie sieht nicht die Gefahr.“
    „Ist es das, was du mit den Männern immer besprochen hast? Sicherheitsvorkehrungen? Oder war es etwas anderes? Ich meine, man muss doch irgendetwas gegen diesen Nukpana tun können, sich wehren.“ Lenno sah sie überrascht an und sie erwiderte seinen Blick. „Was? Was ist?“
    Schmunzelnd sah er zurück in das Feuer und schüttelte den Kopf. „Ach, es war nichts, aber du hast recht, man sollte sich gegen ihn wehren. Wir … wir überlegen bereits, wie so etwas aussehen könnte, welche Möglichkeiten wir haben.“
    Beide hingen eine Weile ihren Gedanken nach, und mit ihrem Schweigen schlich sich unbemerkt Müdigkeit heran. Diese bedeckte die Geräusche der Nacht mit simpler Gleichgültigkeit, die die Kulisse einfach ausschaltete und Olivia in einen tiefen Schlaf gleiten ließ.
    Am frühen Morgen schreckte Olivia mit rasendem Herzen aus dem Tiefschlaf, weil ihr plötzlich die Luft zum Atmen fehlte. Lenno lag mit seinem Oberkörper halb auf ihr, drückte sie zu Boden, und seine Stimme flüsterte direkt an ihrem Ohr: „Bleib ruhig liegen und sei leise! Ich komme gleich wieder. Hab keine Angst!“
    Im nächsten Moment sprang er auf. Im Dämmerlicht erkannte Olivia, dass sich die Konturen seines Körpers während des Laufens irreal verwischten und dann in einem Flackern auflösten. Gleichzeitig brach aus dieser seltsamen Erscheinung der Körper eines Berglöwen heraus, der im dichten Buschwerk verschwand.
    Olivia stockte der Atem, als sie diese Verwandlung beobachtete. Sie hatte zwar bereits gesehen, wie sich Wenona verwandelt hatte, aber so richtig konnte sie sich nicht mehr daran erinnern. Zu dieser Zeit hatte sie selbst mit so vielen Dingen zu kämpfen gehabt.
    Verblüfft verkroch sie sich unter dem Fell, mit dem Lenno sie offensichtlich zugedeckt hatte, und lauschte den Geräuschen in der näheren Umgebung. Plötzlich hörte sie ein gefährliches Knurren und diesen bedrohlichen Laut, den Lenno bereits bei ihrem Kampf auf der Lichtung von sich gegeben hatte. Dann war in einiger Entfernung weiteres Geschrei, Geknurre und Gefauche zu hören. Olivia hatte Angst und machte sich Sorgen um Lenno. Sie wusste nicht, was er wahrgenommen hatte und wogegen er sie dort draußen verteidigte. 
    Nach einer Weile ertönte nichts mehr außer dem üblichen Gezirpe, das trotzdem nicht die Anspannung aus Olivias Körper vertrieb. Ganz im Gegenteil, sie versuchte, sich auf Geräusche zu konzentrieren, die sich von dem bereits gewohnten Teppich aus Tierlauten absetzten. Als sie plötzlich ein kaum wahrnehmbares Schnüffeln bemerkte, hielt sie entsetzt den Atem an. Ihr Herz überschlug sich fast, denn es kam direkt auf sie zu. In ihrer Panik stellte sie sich tot, vernahm dann aber in einiger Entfernung ein wütendes, böses Katzenknurren, das keine zwei Schritte von ihr entfernt beantwortet wurde. Olivia zitterte am gesamten Körper und in ihrer Angst stieg eine Hitze in ihr auf, die sie zu verbrennen drohte.
    Die beiden Raubkatzen gingen aufeinander los und sie presste sich verzweifelt die Hände auf die Ohren. Deren Laute jagten ihr durch Mark und Bein und waren ihr viel zu nah.
    Zum Glück war die Auseinandersetzung fast genauso schnell wieder vorbei, wie sie begonnen hatte, sodass der ungebetene Gast bald verschwand und Lenno in seiner menschlichen Gestalt zu ihr zurückkam. Er legte sich neben sie und suchte nach ihr in den Fellen. Als er sie endlich fand, lachte er Olivia an.
    „Es war nichts! Jedenfalls nicht Gefährliches. Du brauchst keine Angst zu haben.“
    Sie setzte sich auf und sah ihn erschrocken an. „Das hörte sich aber anders an“, meinte Olivia aufgeregt. „Ich dachte, ich müsste sterben!“
    Auch hierüber lachte Lenno amüsiert, als wäre diese Begegnung etwas Alltägliches gewesen und sie würde sich unnötig aufregen. Dabei versuchte er die wirren Haarsträhnen aus ihrem Gesicht zu streichen, die nun auf ihrer verschwitzen Haut klebten.
    „Wir sollten jetzt aufbrechen. Der Berglöwe ist ziemlich sauer auf mich und kommt vielleicht noch mal wieder.“
    Lenno hatte kaum ausgesprochen, da war Olivia bereits auf den Beinen. Er schüttelte den Kopf und stand ebenfalls auf.
    „Das ist nicht lustig“, protestierte sie und musste aus Verlegenheit ebenfalls schmunzeln, als ihr klar wurde, dass er ihre Reaktion offensichtlich übertrieben fand. „Ich bin

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