Etenya Saga - Band 1: Soyala - Zeit der Wintersonnenwende (German Edition)
lauschte sie, wie er tief durchatmete, während sein Atem über ihren Hals strich und einen Schauer in ihr auslöste. Mit geschlossenen Augen spürte sie der aufregenden Spur nach, die seine Hände auf ihrem Körper hinterließen. Lenno legte seinen Kopf seitlich an ihren, und seine Lippen begannen vorsichtig, ihre Schulter und ihren Hals mit Küssen zu bedecken. Olivias Hände streiften über seine Oberarme, während sie ihre Wange an seinen Arm schmiegte. Es gab keinen Millimeter ihrer Haut, den er nicht berührte, und ihr Körper reagierte immer mehr darauf. In diesem Augenblick vergaß Olivia vollkommen ihre Umgebung, und es existierten nur noch Lenno und sie.
Er entführte sie erneut in eine Welt, die sie bisher nicht gekannt hatte. Während seine Umarmung immer enger wurde, wurde auch ihr Griff fester. Ihr Körper und ihre Seele drohten in tausend Stücke zu zerspringen und Lenno schien es genauso zu ergehen. Sie ließ ihn auch dann nicht los, als sie versuchte alle Teile wieder einzusammeln. Seine Küsse wurden zärtlicher und er drückte sie sanft an sich, während sie sich in seine Arme schmiegte.
Nur allmählich wurde sich Olivia ihrer Umgebung wieder bewusst. Beim Öffnen ihrer Augen stellte sie erstaunt fest, dass es stockdunkel war und der Nebel sie fast erreicht hatte.
„Ich liebe dich, Olivia“, flüsterte Lenno und küsste ihre Markierung im Nacken. Sie drehte sich in seinen Armen um und suchte im Dunkeln mit ihren Händen nach seinem Gesicht.
„Ich dich auch, Lenno“, flüstere sie zurück, ertastete dabei seine Konturen und zog ihn zu sich hinunter. Er lachte leise und beugte sich ihr entgegen, damit Olivia endlich seine Lippen finden konnte, um ihn zu küssen.
Lenno zog Olivia so nah wie möglich an sich heran und hob sie plötzlich hoch. Automatisch umklammerte sie seinen Hals mit ihren Armen und legte ihre Beine um seinen Körper.
Sie schmiegte ihren Kopf seitlich an seinen und gab dann flüsternd zu: „Lenno, ich glaube, es wird mir langsam zu gruselig hier im See.“
Anstatt auf ihre Äußerung zu reagieren, breitete er auf einmal seine Arme aus. Verwundert schaute Olivia ihn an, sah aber in der Dunkelheit nicht viel von seinem Gesicht. „Was hast du vor?“
Lenno lachte nur auf diese ganz bestimmte Art und hatte garantiert wieder dieses Funkeln in seinen Augen. Ein kribbeliges, ungutes Gefühl stieg in ihr auf, denn sie ahnte, dass er irgendetwas ausheckte. Während die Spannung in ihr immer mehr zunahm, ließ er sich plötzlich einfach nach hinten fallen.
Vor Schreck stieß Olivia einen Schrei aus, der sich mit ihrem Lachen vermischte, und schluckte dabei eine Menge Wasser. Hustend und kichernd versuchte sie zum Ufer zu kommen, aber Lenno war schneller und packte sie am Fuß, sodass sie nochmals unterging. Nachdem sie wieder aufgetaucht war, beugte er sich bereits über sie. Er überraschte sie mit einem gefühlvollen Kuss, der so unwiderstehlich nach seiner Leidenschaft schmeckte, dass sich binnen weniger Sekunden alles in ihr dagegen sträubte, ihn jemals zu beenden. Dieser Kuss schaltete alles um sie herum aus. Hätte Lenno sie nicht gehalten, Olivia wäre vermutlich ins Wasser geglitten und einfach ertrunken. Es wurde leise im See und die nächtliche Geräuschkulisse hüllte sie wieder ein.
„Wir sollten jetzt wirklich lieber zum Feuer zurückgehen. Wer weiß, wie viele Tiere wir bereits auf uns aufmerksam gemacht haben“, flüsterte Lenno.
Olivia sah ihn erschrocken an, doch er lachte nur leise und sagte: „Wir sind hier auf keinen Fall allein.“ Er strich ihr die nassen Haare aus dem Gesicht. „Du brauchst keine Angst vor den Lebewesen zu haben, die überall um uns herum sind. Im Notfall kannst du dich auch in eines verwandeln, vergiss das nicht! Und wenn du das tust, dann verziehen sie sich meistens sowieso.“
Olivia runzelte die Stirn. „Aber ich wüsste gar nicht, wie das gehen sollte.“
„Ja, und genau das werden wir in den nächsten Tagen üben müssen“, entgegnete Lenno, nahm ihre Hand und zog sie mit sich aus dem Wasser.
Nachdem sie etwas gegessen hatten, saßen sie nebeneinander und schauten in die Flammen des Lagerfeuers. Olivias Gedanken kreisten permanent um das, was sie gerade im See erlebt hatte, und lächelte vor sich hin.
Lenno ging es offenbar genauso, denn er zog sie plötzlich mit einem leisen Lachen in seine Arme, um sie fest an sich zu drücken. „Olivia, ich werde eines Tages für die Dinge sterben, die ich hier tue.“ Er küsste
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