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Etenya Saga - Band 1: Soyala - Zeit der Wintersonnenwende (German Edition)

Etenya Saga - Band 1: Soyala - Zeit der Wintersonnenwende (German Edition)

Titel: Etenya Saga - Band 1: Soyala - Zeit der Wintersonnenwende (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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ihr Haar und legte sein Gesicht an ihres.
    „Wieso sagst du so etwas Schreckliches?“, fragte sie verunsichert und drehte ihren Kopf, damit sie ihn ansehen konnte.
    „Ich will nur, dass du darauf vorbereitet bist“, antwortete er schmunzelnd. „Unserer Prophezeiung zufolge gehörst du nicht zu mir und ich reagiere falsch auf dich. Dich zu lieben, dich zu begehren, dich zu berühren, so wie ich es tue, verstößt gegen alles, was unser Denken und Glauben bestimmt. Trotzdem kann ich mich nicht dagegen wehren und fühle tief in mir, dass es genau das Richtige ist. Mit jedem Atemzug, den ich nehme, versuche ich mich dem zu widersetzen, meinen Verstand einzuschalten, mein Herz sagt mir aber ständig etwas anderes. Eines Tages werde ich dafür bestraft werden.“
    „Bereust du, dass ich mitgekommen bin? Ich meine, wahrscheinlich wäre es einfacher für dich, wenn du mich nicht andauernd sehen würdest“, überlegte Olivia. „Vielleicht war es doch ein Fehler, mit in deine Welt zu kommen.“
    Lenno lachte kurz auf, sah sie eine Zeit lang an und wurde dann ernster.
    „Und selbst wenn es so wäre, Olivia! Es wäre die beste Fehlentscheidung meines Lebens gewesen.“
    Sprachlos schaute sie zurück in das Feuer, lauschte eine Weile dem Abendgesang der Frösche und dachte über Lennos Worte nach.
    „Du sagst immer, ich sei nicht für dich bestimmt. Vielleicht irrst du dich ja. Woher will Nukpana eigentlich wissen, dass er derjenige ist, dem diese Prophezeite ihr Herz schenken wird?“ Ihre Blicke trafen sich und beide lächelten sich an. Olivia legte ihre Hand auf Lennos Brust, in der sie seinen Herzschlag spürte. „Wenn ich wirklich diese Onida Kanti sein sollte, bist eigentlich du zurzeit ihr Favorit.“
    Im Feuerschein sah sie kurz den goldenen Schimmer in seinen Augen aufleuchten, doch dann drehte er den Kopf zur Seite und schaute nachdenklich in die Flammen. „Immerhin ist er unser Anführer. Er hat als Einziger das Recht auf diesen Anspruch.“
    „Pah!“, entfuhr es Olivia erbost. „Hast du nicht gesagt, dass er sich diese Position erschlichen hat? Er hat überhaupt keine Ansprüche zu stellen!“
    Lenno sah sie plötzlich düster an. „Unterschätze Nukpana nicht, Olivia! Er ist ein boshafter, kaltblütiger Mistkerl, der sich mit Leuten umgibt, die aus einem uns feindlich gesinnten Volk stammen. Es sind die Honon, diejenigen in Etenya, die sich in Bären verwandeln.“
    „Bidziil“, flüsterte sie erschrocken, und er nickte verbissen.
    „In unserer Stadt Dena Enola, in der unser Anführer lebt, werden sie zu seiner Leibgarde gemacht und terrorisieren mein Volk. Die Honon verschleppen schon seit ewigen Zeiten unsere Frauen und Kinder. In Dena Enola wird ihnen freie Hand gelassen. Sie haben sich auf unmarkierte Mädchen spezialisiert, die sie dort einsperren und versklaven. Die armen Geschöpfe werden gequält, bis sie früher oder später an ihren Verletzungen oder an ihren Demütigungen sterben. Und Nukpana, das Schwein, schaut dabei zu.“
    Lennos Gesichtsausdruck verfinsterte sich noch mehr und er blickte mit funkelnden Augen in das Feuer zurück. Als er weitersprach, klang es verächtlich und auf eine gewisse Art verletzt. „Nukpana war auch derjenige, der meinen Vater umbringen ließ, aber er hat es natürlich nie zugegeben und ist nicht zur Rechenschaft gezogen worden. Erst dadurch konnte er überhaupt die Herrschaft über unser Volk übernehmen.“
    In diesem Moment wurde Olivia klar, warum es Lenno so wichtig gewesen war, sie zu markieren, bevor sie auch nur einen Fuß in seine Welt gesetzt hatte. Ihr lief ein Schauer über den Rücken und sie ergriff seine Hand. Er starrte eine Weile schweigend vor sich hin, dann drehte er den Kopf und sagte: „Nun verstehst du vielleicht besser, warum ich anfangs dazu bereit gewesen bin, dich Nukpana auszuliefern, um Novas Leben zu retten.“
    Olivia schluckte bei der Erinnerung an den eigentlichen Auftrag, der ihn ursprünglich in ihre Welt geführt hatte. Der Gedanke daran, was passiert wäre, wenn Lenno sich nicht in sie verliebt hätte, erschreckte sie, und sie wich seinem Blick aus, indem sie zurück in die Flammen schaute.
    „Aber dann ist Nova doch genauso wie ich in Gefahr, von Nukpanas Leuten verschleppt zu werden“, folgerte sie schließlich irritiert. „Warum ist sie nicht hier bei uns?“
    „Solange sie auf der Lichtung bleibt, wird sie von meinen Leuten bewacht. Sie ist nirgendwo anders sicherer als dort.“ Lenno atmete tief durch und fuhr

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