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Etenya Saga - Band 1: Soyala - Zeit der Wintersonnenwende (German Edition)

Etenya Saga - Band 1: Soyala - Zeit der Wintersonnenwende (German Edition)

Titel: Etenya Saga - Band 1: Soyala - Zeit der Wintersonnenwende (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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Wochen sehen wollten.
    Zunächst zögerte Tatjana unentschlossen. Sie würden später als geplant mit dem Bus nach Hause fahren müssen und davon war sie nicht gerade begeistert. Doch die Weihnachtsferien standen vor der Tür und durch ihre Urlaubspläne bot sich für die beiden in den nächsten Wochen keine Gelegenheit mehr für einen Kinobesuch. Also ließ sie sich umstimmen und sie gingen in die anstehende Vorstellung.
    ***
    Allerdings würde Olivia diese Entscheidung ihr Leben lang bereuen, denn sie sollte alles von Grund auf verändern.
    ***
    Auf dem Heimweg unterhielten sich die beiden angeregt über den Film, als Olivia von einem Augenblick zum anderen das Gefühl hatte, in einem Déjà-vu gefangen zu sein. Ihr wurde bewusst, dass sie genau denselben Weg nahmen, den sie vor Wochen mit Lenno entlanggeschlendert war.
    Obwohl Tatjana wie ein Wasserfall auf sie einredete, schweiften Olivias Gedanken zu jenem Abend ab, und ihre Augen wanderten zufällig in eine dunkle Seitenstraße. Ohne wirklich zu wissen, auf was sie dort aufmerksam geworden war, begegnete ihr plötzlich ein finsterer Blick, der sie gefangen hielt und daran hinderte, weiterzugehen.
    Als würde sich seine eiskalte Hand um ihren Hals legen, schnürte sich ihre Kehle zu und sie begann zu zittern. Bidziil!
    Flankiert von seinen beiden düsteren Begleitern, stand er im Schatten der Hauswände und hatte sie im selben Augenblick erkannt, wie sie ihn.
    Tatjana lief ein Stück weiter und bemerkte zunächst nicht, dass Olivia stehen geblieben war. Dann drehte sie sich um, kam zu ihr zurück und fragte verwundert: „Wo bleibst du denn?“ Neugierig folgte sie Olivias Blick und erschrak.
    „Bleib ruhig und sag kein Wort!“, flüsterte Olivia leise, doch Tatjana reagierte genau so, wie sie es nicht tun sollte.
    Natürlich hatte Olivia ihrer Freundin ausführlich von dem Abend mit Lenno erzählt. Auch über Bidziil und den Angriff wusste Tatjana Bescheid. Das war offensichtlich ein Fehler gewesen!
    „Komm, lass uns schnell verschwinden!“, flehte Tatjana weinerlich und zerrte hysterisch an Olivias Arm, um sie zum Wegrennen zu bewegen. Aber es war nichts zu machen. Olivia rührte sich nicht vom Fleck.
    Aus den Augenwinkeln nahm sie wahr, dass Tatjana zurück in die Straße starrte. Bidziil und die anderen Kerle kamen direkt auf die Mädchen zu und Tatjana begann, immer wilder an ihr herumzuziehen. Hatte sie denn gar nichts verstanden?
    In der Zwischenzeit war es undenkbar geworden, etwas zu sagen. Die Kerle waren bereits zu nah gekommen und Olivia schaute nervös zwischen ihnen und ihrer Freundin hin und her.
    Als Bidziil sie fast erreicht hatte, hielt Olivia Tatjana an den Schultern fest, so wie es Lenno damals bei ihr getan hatte. Dabei griff sie an das Kinn ihrer Freundin und drehte ihr Gesicht in einer heftigen Bewegung zu sich. Tatjana löste sich schließlich von Bidziils Furcht einflößendem Anblick und konzentrierte sich endlich auf Olivia, die einen Finger fest auf die Lippen ihrer Freundin presste und mit einem eindringlichen Blick und einer kurzen Kopfbewegung andeutete, dass sie sich still verhalten mussten.
    Die unermessliche Angst in Tatjanas Augen war unübersehbar und der Kloß in ihrem eigenen Hals quälte Olivia noch mehr. Wieso musste das ausgerechnet jetzt passieren?
    Im nächsten Moment stand Bidziil direkt vor ihr. Sie schaute an ihm hoch und bemerkte verblüfft, wie riesig er war. Der Puls an ihrer Halsschlagader schlug so kräftig, dass sie ihn an ihrem Jackenkragen spürte.
    Nicht reden! Nicht flüchten!, hämmerte es in ihrem Kopf. Doch was jetzt folgte, ereignete sich derart schnell, dass Olivia nicht sofort begriff, was passierte.
    Bidziil packte sie mit einer Hand am Kragen, zog sie in die dunkle Straße und schleuderte sie, einer Marionette gleich, gegen die Mauer des Eckhauses. Sie prallte mit dem Rücken brutal auf den Stein, sodass ihr der Atem stockte. Der Griff um ihren Hals schnürte ihr zusätzlich die Kehle zu. Verzweifelt versuchte sie, nach Luft zu schnappen, während Bidziil sie in Augenhöhe an der Wand fixierte. Mit einem eiskalten Blick schaute er ihr bis in die Seele und erstickte jeglichen Willen zur Gegenwehr sofort im Keim. Olivia wusste, dass sie ihm unterlegen war und hielt in ihrer Bewegung inne. Lediglich ihre Augen huschten panisch über sein Gesicht. Sie bemerkte ein Zucken, das seinen Mund umspielte, als wolle er die Zähne fletschen. War dies der Moment, in dem sie sterben sollte?
    Wo war

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