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Etenya Saga - Band 1: Soyala - Zeit der Wintersonnenwende (German Edition)

Etenya Saga - Band 1: Soyala - Zeit der Wintersonnenwende (German Edition)

Titel: Etenya Saga - Band 1: Soyala - Zeit der Wintersonnenwende (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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hinten, dass sie ihn direkt anschauen konnte. „Ich glaube, es funktioniert auch ohne Seil.“
    ***
    Olivia lehnte sich von innen gegen die Tür, drückte sie langsam zu und blieb für einen Moment mit geschlossenen Augen dort stehen. Sie musste erst einmal tief durchatmen.
    Dieser Augenblick war es wert, für immer in ihrem Herzen festgehalten zu werden. Dafür ließ sie sich liebend gern vom Sturm ihrer Gefühle erfassen und herumwirbeln, bis ihr schwindlig davon wurde. Alles war so verwirrend und das sollte es auch ruhig eine kurze Zeit bleiben. Sie weigerte sich, irgendeinen klaren Gedanken zu fassen, denn nur eines kristallisierte sich für Olivia aus diesem Wirrwarr von Eindrücken heraus: „Ich liebe dich“, hatte Lenno ihr gestanden. Diese Worte hatten sich, trotz des ganzen Chaos, aus dem ihr Leben zurzeit bestand, wie ein Anker in ihrem Herzen festgesetzt und erfüllten sie diesen winzigen Moment lang mit absoluter Stille und einem Gefühl, das sich wie Glück anfühlte.
    Allerdings riss der drängende Sound ihres Handys sie jäh aus ihren Träumereien zurück in das Hier und Jetzt. Verärgert rannte sie in den Flur, versuchte, das Mistding aus ihrer Jackentasche zu zerren und erkannte an der Melodie, dass es Sven war.
    „Oh Mann, Livi, wo warst du denn?“, polterte er sofort ohne Begrüßung los, während sie in die Küche zurückging. „Ich habe schon einige Male angerufen und zig Nachrichten hinterlassen. Kannst du dir vorstellen, dass sich jemand Sorgen um dich machen könnte? Warum hast du dich nicht zurückgemeldet?“
    Olivia lächelte. Sie schnappte sich einen Lappen, wischte den vergossenen Milchkaffee von der Arbeitsplatte und dem Boden und sagte dabei schmunzelnd: „Hallo, mein Retter. Ich habe dich auch vermisst.“
    Vom anderen Ende der Leitung war nur ein Brummen zu hören, doch dann meinte ihr Bruder etwas versöhnlicher: „Ich wollte eigentlich vorbeikommen, um nach dir zu sehen. Ich könnte mir vorstellen, dass dir langweilig ist, so allein zu Hause.“ Nora hatte ihn angerufen! Da war sie sich sicher, denn sonst hätte er ja nicht gewusst, dass niemand bei ihr war.
    „Hm“, machte Olivia, um Zeit zu gewinnen und wusch den Lappen dabei in der Spüle aus.
    Das leise Klopfen an der Tür ließ ihr Herz schneller schlagen. Lenno!
    Während sie sich ihre Hände abtrocknete, öffnete sie ihm und legte den Zeigefinger auf ihre Lippen, um ihm zu signalisieren, dass er sich still verhalten sollte. Sofort blitzte etwas in seinen Augen auf, seine Lippen verzogen sich zu einem jungenhaften Grinsen und im nächsten Moment beugte er sich zu ihr hinunter, um sanft den Finger auf ihrem Mund zu küssen.
    Ihr blieb fast das Herz stehen.
    Olivia atmete überrascht ein und konnte knapp verhindern, dass ihr das Handy aus der Hand rutschte.
    „Hallo, bist du noch dran?“, fragte Sven.
    „Ich … ähm … ja, ich bin da“, stammelte sie und starrte dabei unentwegt Lenno an.
    Das hatte er doch jetzt nicht wirklich getan, oder?
    Lenno lachte leise auf seine unvergleichliche Art, in die sie sich eindeutig jetzt schon verliebt hatte. Offenbar sah er ihr an, was sie dachte, und es machte ihm unverkennbar Spaß, sie durcheinanderzubringen. Schmunzelnd zwinkerte er ihr zu, nahm ihre freie Hand in seine und zog sie mit sich ins Wohnzimmer.
    „Livi, was ist los mit dir?“, fragte Sven plötzlich alarmiert. Olivia versuchte, sich wieder auf das Gespräch zu konzentrieren, denn bei dem leisesten Verdacht, jemand könnte bei ihr sein, würde ihr Bruder sofort vorbeikommen, und das musste sie verhindern!
    „Sven, ich finde, das ist überhaupt keine gute Idee“, antwortete sie deshalb zügig. Lenno drehte sich zu ihr um und lächelte sie erwartungsvoll an. „In den letzten Tagen hatte ich nicht gerade viel Zeit für mich selbst. Daher würde ich heute gern ein wenig allein sein und …“, schnell dachte sie nach, „… und ein bisschen lesen oder fernsehen.“
    Lenno hob erstaunt die Augenbrauen, zeigte auf sich und danach zur Tür und tat so, als wolle er gehen. Olivia hielt ihn an seiner Jacke fest und schüttelte den Kopf, während sie Sven verständnisvoll sagen hörte: „Ok, das verstehe ich. Sehen wir uns dann morgen? Ich kann direkt nach der Schule bei dir vorbeikommen.“
    „Ja, das passt besser“, antwortete sie erleichtert, ließ Lenno wieder los und beobachtete ihn dabei, wie er seine Jacke auszog und auf das Sofa legte.
    „Also, dann bis morgen.“ Sven war enttäuscht, das war seiner

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