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Etenya Saga - Band 1: Soyala - Zeit der Wintersonnenwende (German Edition)

Etenya Saga - Band 1: Soyala - Zeit der Wintersonnenwende (German Edition)

Titel: Etenya Saga - Band 1: Soyala - Zeit der Wintersonnenwende (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unknown
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ihr verdammt schwer, sich darauf zu konzentrieren. Alles war so fremdartig und beängstigend.
    Nicht weit von der Stelle entfernt, an der sie lag, entdeckte sie eine kleine Felseinbuchtung, die von einem dichten Busch verdeckt wurde. Sofort kroch sie dorthin, zwängte sich hinein und kauerte sich nahe an den Fels gepresst zusammen, um auf Lenno zu warten.
    In dieser geschützten Stellung beruhigte sie sich ein wenig und beobachtete die Lichtung.
    Es war genauso, wie Lenno erzählt hatte. Eine leichte Brise fegte stetig durch den Wald und ließ Blätter und Blüten tanzen. Doch als ihr der Wind einen Duft in die Nase wehte, der ihr bekannt vorkam, spitzte sie ihre Ohren und es war wieder vorbei mit ihrer inneren Ruhe. Wie verführerisch dieser Duft auch sein mochte, er würde sie unter gar keinen Umständen aus ihrem Versteck locken. Da war sie sich sicher.
    Als sie den Berglöwen auf die Lichtung treten sah, sträubte sich instinktiv ihr Nackenfell. Jede Faser ihres geliehenen Körpers spannte sich an und stellte sich auf einen Kampf ein. Es war ihr unmöglich, sich dagegen zu wehren.
    Dieser beeindruckende Berglöwe lief die Lichtung ab, schnupperte hier und da und hielt die Nase in die Luft. Schließlich schaute er in ihre Richtung und ihre Blicke trafen sich. Olivia zog sich intuitiv in ihrer aufkeimenden Panik weiter in ihr Versteck zurück.
    Ein Instinkt in ihr warnte sie alarmiert: Sei auf der Hut!
    Ihr Herz rief dagegen: Es ist doch nur Lenno!
    Der Instinkt siegte.
    Je näher der Berglöwe auf sie zukam, umso aggressiver wurde sie. Als er nur wenige Schritte von ihr entfernt war, begann Olivia unwillkürlich zu knurren. Es war ein wütendes, angstvolles Knurren, das aus den Tiefen ihres Körpers zu dringen schien. Der Berglöwe duckte sich und näherte sich in Lauerstellung. Seine Bewegungen waren zwar fließend und geschmeidig, doch seine gesamte Körperhaltung verriet ihr, wie stark und angespannt er war.
    Ein eiskalter Schauer, der sich mit der gleißenden Hitze ihrer Wut einen Machtkampf lieferte, durchfuhr ihren Körper.
    Würde er wirklich angreifen?
    Sie legte ihre Ohren an, fauchte so bösartig, wie es ihr möglich war, hob ihre Pranke und versuchte, ihn mit ihren Krallen und Schlägen von sich fernzuhalten. Dieser Berglöwe, egal wie anziehend er auch war, sollte es ja nicht wagen, ihr noch näher zu kommen.
    Was tat Lenno da nur?
    Der Berglöwe legte ebenfalls seine Ohren an, gab einen wilden, gefährlichen Schrei von sich, der Olivia durch Mark und Bein ging und ihr augenblicklich klarmachte, wer in dieser Situation das Sagen hatte. Dann setzte er zum Sprung an.
    Ihr Herz trommelte in einem wahnwitzigen Tempo gegen ihren Brustkorb und sie versuchte, weiter nach hinten auszuweichen. Dabei stieß sie an die harte, begrenzende Felswand, und eine verrückte Idee regte sich in ihr. Nur durch einen Angriff nach vorn würde sie sich aus dieser misslichen Lage bringen können.
    Geduckt fokussierte der Berglöwe sie und registrierte jede ihrer Bewegungen.
    Olivia fühlte sich ausgeliefert und bedrängt. Diese beiden Empfindungen vermischten sich mit dem unbändigen Freiheitsdrang der Berglöwin, der genauso stark in ihr tobte wie ihre eigenen Gefühle. Alles zusammen zwang sie immer mehr dazu, sich aus dieser Enge zu befreien. Schließlich gewann die blutrünstige Wut der Raubkatze die Oberhand. Wenn nötig, würde sie diesen Berglöwen sogar umbringen. Einfach ihre Zähne in seinen Hals versenken und ihn zerfleischen, auch wenn sein Duft sie davon abhalten wollte. Es würde ein erbitterter Kampf werden, in dem sie sich nicht allzu schnell unterwerfen würde, obwohl er ihr sicherlich weit überlegen war.
    Noch bevor der Berglöwe angreifen konnte, setzte sie selbst zu einem Sprung an, um nach ihm zu schnappen. Allerdings wich ihr Gegner einfach zur Seite aus, umrundete sie blitzschnell, packte sie im Nacken und drückte sie mit seinem Gewicht, halb auf ihrem Körper liegend, zu Boden.
    Olivia versuchte, sich selbst auf den Rücken zu drehen, um ihre Krallen ausfahren und sich mit aller Kraft wehren zu können. Doch es war sinnlos! Der Berglöwe verstärkte seinen Biss in ihrem Genick derart, dass eine Gegenwehr unmöglich wurde. Trotz ihrer unbändigen Angriffslust hielt sie schwer atmend still und spürte ihren wilden Herzschlag unter sich gegen die feuchte Erde hämmern.
    Nachdem sie einige Zeit in dieser Position auf der Lichtung gelegen hatten, bemerkte Olivia, dass Lenno den Biss etwas lockerte. Das war

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