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Eternal - Die Geliebte des Vampirs

Eternal - Die Geliebte des Vampirs

Titel: Eternal - Die Geliebte des Vampirs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V. K. Forrest
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Stadt?«, überlegte er laut.
    Kaleigh zuckte die Achseln und beäugte die Häppchen. »Wie ist der Käse?«
    »Trocken.«
    Sie nickte und verschränkte die Arme über der Brust. Wie die Hälfte der pubertierenden Kleinstadtmädchen Amerikas trug auch sie an einem Freitagabend einen Jeansrock und ein Tanktop. Aber sie sah nicht wie die anderen Teenager aus. Wenn Fin ihr in die Augen blickte, sah er kein Mädchen, das knapp siebzehn war. Er sah eine Frau, die viel älter und weiser war. Eine Vampirwahrsagerin, die ihr eigenes Erbe antrat.
    »Deine Mom meinte, dass du wohl nicht kommen würdest.
Die Ermittlungen.
«
    »Ich habe ihr doch gesagt, dass ich komme.« Fin lehnte sich zurück, bis er ans Verandageländer stieß. »Mindestens sechsmal.«
    »Und dass du eine Frau mitbringst.«
    »Und dass ich eine Frau mitbringe.«
    »Eine Menschenfrau«, fügte sie amüsiert hinzu.
    »Eine Menschenfrau«, wiederholte er mit tiefem Bedauern.
    Er hatte Elena in erster Linie eingeladen, weil Regan ihn in diese Verlegenheit gebracht hatte. Er hatte auf ein ungezwungenes Essen nur mit seinen Eltern und Geschwistern gehofft. Als er angekommen war, hatte er allerdings die halbe Stadt auf der großen Veranda angetroffen, die um das viktorianische Haus lief. Mary Kay, die geborene Gastgeberin, hatte für alles gesorgt. Votivkerzen erstrahlten auf der Veranda, Weihnachtslichterketten leuchteten in den Bäumen, und sie hatte diverse Tische voller Horsd’œuvres strategisch plaziert. In der Nähe der Haustür mixte sein Onkel James Margaritas.
    Fin hatte einen Blick auf diesen ganzen Zirkus geworfen und wäre beinahe postwendend umgekehrt. Auf dem Bürgersteig vor dem Haus seiner Eltern hatte er den Plan ausgeheckt, ins Büro zu fahren. Von dort wollte er seine Mutter und Elena anrufen und das Abendessen absagen, weil er noch an dem Fall arbeiten müsse.
    Aber da hatte Mary Kay ihn schon entdeckt, und die Schlacht war verloren. Allerdings hätte er besser wirklich an den Mordfällen gearbeitet, denn er kam einfach nicht voran.
    »Die Ermittlungen laufen nicht gut, hm?« Kaleigh, die an einem Selleriestengel mümmelte, kam um den Tisch zu ihm.
    »Hey, bleib bloß raus aus meinem Kopf!«
    Wenn Fin sich konzentrierte, konnte er die Gedanken von Dutzenden Leuten hören; doch er versuchte, ihre Stimmen zu einem leisen Rauschen abzudämpfen. Es machte ihn einfach verrückt, vor allem in einer Menge wie heute Abend.
    Kaleigh lächelte unschuldig. »Ups, tut mir leid.«
    »Ja, richtig: ups. Das mag bei deiner Mutter funktionieren, aber nicht bei mir.« Er fasste sie ins Auge. »Aber wenn du es unbedingt wissen willst, Miss Naseweis, die Ermittlungen laufen tatsächlich nicht gut.« Er wischte einen Farbfleck auf dem Dielenboden mit seinem Flipflop weg. Er hatte sich in Vorbereitung auf das Dinner mit Elena zweimal umgezogen. Anschließend war er sich wie ein Dummkopf vorgekommen. Er war fast tausendsechshundert Jahre alt, nicht sechzehn. Und er hatte sich für den lässigen Sommerlook entschieden: Poloshirt, Khakishorts und lederne Flipflops. »Ich dachte, ich hätte ein Puzzleteilchen gefunden, aber dann habe ich heute entdeckt, dass ich zu voreilig Schlüsse gezogen habe.«
    »Und die wären …?«
    Er runzelte die Stirn. »Kaleigh, ich kann mit dir nicht –«
    »Denk daran, ich kann deine Gedanken lesen, wenn ich will«, unterbrach sie ihn.
    Sein Gesichtsausdruck wurde düster. »Nicht, wenn ich es dir nicht erlaube. Dann kannst du es nicht.«
    Sie sah ihn mit einem Blick an, der ihn anderes argwöhnen ließ. Die meisten Kahills konnten die Gedanken eines anderen nur dann lesen, wenn er es zuließ, aber einige wenige von ihnen waren in der Lage, auch mentale Blockaden zu durchbrechen. Fin wusste aus der Vergangenheit, dass Kaleigh zu ihnen gehören würde, wenn sie so weit war.
    Fin senkte die Stimme. »Der erste Junge hatte Geschlechtsverkehr, kurz bevor er starb. Der zweite auch, und da musste ich an so etwas wie –«
    »Eine ›Schwarze Witwe‹ denken?«, fragte sie aufgeregt. »Sie lockt ihn in ihr Spinnennetz, hat Sex mit ihm und dann …« Sie fuhr sich mit der Hand quer über die Kehle.
    »So etwas in der Art. Aber dann habe ich heute bei der Vernehmung der Freundin des zweiten Opfers herausgefunden, dass
sie
mit ihm in der Nacht seines Todes geschlafen hat.«
    »Er hatte Sex mit der Ex?«
    »Offenbar wurde sie erst nach dem Sex seine Ex.«
    »Aha.« Sie nickte. »Also hast du zuerst gedacht, es könnte eine Frau sein, und jetzt

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