Eternal - Die Geliebte des Vampirs
durchgeknallt diese Jungen gewesen waren. Katy war keine schlechte Person. Sie hatte eben nur gern Spaß und dachte manchmal nicht an die Konsequenzen ihres Verhaltens.
»Also: Willst du hingehen und dir selbst ein Bild machen? Vielleicht war es ja eine einmalige Sache. Trotzdem glaube ich, dass sich das mal ein Verantwortlicher anschauen sollte.« Katy zögerte. »Morgen um Mitternacht. Wir treffen uns an der Ecke.«
Kaleigh öffnete die Zimmertür. Der Generalrat hatte zurzeit schon genug Sorgen. Sie konnten nicht auch noch ein paar halbwüchsige Vampire gebrauchen, die Amok liefen. »Ich komme.«
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Kapitel 13
D er Abend endete besser, als er begonnen hatte. Die Kahills benahmen sich, obwohl sie neugierig auf Fins Menschenfreundin waren. Alle stimmten darin überein, dass seine Wahl den Regeln des Clans zuwiderlief, aber sie konnten es trotzdem nicht erwarten, sich die Frau näher anzuschauen. Noch nach all den Jahrhunderten hegten sie eine gewisse Faszination für die Menschen, beneideten sie. Nicht ein einziger Angehöriger seiner weitläufigen Familie begann zu schweben, setzte per Gedankenkraft Dinge in Brand oder erörterte die geschmacklichen Vorzüge haitianischen Blutes vor Elena. Und damit nicht genug: Mary Kay kaute Elena
nur ein Ohr
ab, und Fins Vater blieb ziemlich nüchtern.
Das Geklapper von schmutzigem Geschirr, das jemand spülte, verklang allmählich, während Fin und Elena durch den Garten spazierten, über den Rasen dorthin, wo die Schatten am schwärzesten waren. Elena hatte vorgeschlagen, sich ein wenig die Beine zu vertreten, aber er fühlte, dass sie ebenso erpicht wie er darauf war, endlich allein zu sein. Den ganzen Abend über hatte sich eine pulsierende elektrische Spannung zwischen ihnen aufgebaut. Sex lag in der Luft.
Die Nachtluft war schwer und schwül und voll von den Gerüchen einer Sommernacht nach der Geisterstunde: von den letzten Resten eines Gartengrillfestes, nassem Hund, frisch gemähtem Gras und den ersten Rosen der Saison. Darunter kam der tiefere, dunklere Duft der Nacht zum Vorschein – der von Menschen, die unter den Vampiren lebten. Fin konnte Menschenkinder riechen. Konnte riechen, wie die Menschen miteinander schliefen. Er roch den Gin in ihrem Atem und das Blut, das aus einer Wunde floss. All diese berauschenden Gerüche gaben ihm das Gefühl, lebendig zu sein. Es erinnerte ihn an seine Mission in der Welt.
»Es war ein schöner Abend, Fin. Danke.« Elena blieb stehen, um aus ihren Sandalen zu schlüpfen. Ihre Füße sanken in das weiche, duftende Gras ein. Fin, der immer schon das sinnliche Gefühl von Gras unter seinen Füßen genossen hatte, hatte seine Flipflops auf der Veranda gelassen. Sie fasste ihre Sandalen an den Riemchen mit der einen Hand und seine Hand mit der anderen. Ein paar Minuten spazierten sie schweigend um Vogeltränken und gepflegte Blumenbeete herum. Während sie so Seite an Seite gingen, ebbten die Frauenstimmen aus der Küche ab und ließen sie allein mit ihren Gedanken und dem Schlag ihrer Herzen.
»Ich bin froh, dass du gekommen bist. Dass mein Bruder dich eingeladen hat.« Fin hob ihre Hand an seinen Mund und küsste sie. »Ich habe wirklich nicht versucht, dich zu meiden. Ich habe die ganze Woche an dich gedacht.«
Elena blieb vor dem Schuppen in der äußersten Ecke des Grundstücks stehen. Eine hohe, undurchdringliche Hecke schirmte auf zwei Seiten den Blick gegen die rückwärtige Straße ab und bettete den Schuppen in undurchdringbare Stille.
»Es war sehr nett mit den anderen.« Sie lehnte sich an die hellgelb bemalte Schindelverkeidung. Im Mondschein sah sie golden aus. Ein passender Hintergrund für ihre dunkle Schönheit.
»Ich fühle mich manchmal sehr … allein.« Sie sah auf das weiche Gras hinab und strich mit ihren bloßen Füßen darüber. »Zu Hause.« Sie blickte durch ihre langen Wimpern zu ihm auf. »Es kann dort sehr einsam sein. Wir wohnen weit voneinander entfernt.«
Er rückte näher an sie heran und legte ihr wie zufällig die Hand auf die Hüfte. Hier im Garten, im Dunkeln, konnte er fast vergessen, was um ihn herum vorging – in der Stadt und auf der ganzen Welt. Hier fühlte er sich vom Rauschen der Bäume und dem weichen Gras unter seinen Füßen umfangen und geborgen. »Darf ich dich etwas fragen … Bist du geschieden?«
Ihr Blick suchte seinen, dann senkte sie ihn wieder. Ihre Lippen lösten sich. »Verwitwet.«
»Das tut mir leid«, sagte er ruhig. Er genoss den Frieden des
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