Eternal - Die Geliebte des Vampirs
Minuten zusammen. Dann tauchte Pete auf und hat mir gegenüber groß auf Gefühl gemacht.« Sie verdrehte die Augen und ließ sich auf ihr Kissen zurücksinken. Sie starrte zu dem Popstarposter hinauf, das sie an der Zimmerdecke aufgehängt hatte. »Ich weiß nicht, ob ich Beppe wirklich mag. Er ist irgendwie komisch.«
»Wie komisch? So in der Art, dass er dir die Zunge in den Hals stecken will?«
Katy lachte. »Das ist es ja gerade. Er … hat überhaupt noch nichts in dieser Richtung unternommen. Er hat noch nicht mal versucht, Händchen zu halten.«
»Vielleicht denkt er, du hast Körpergeruch.«
Katy streckte Kaleigh die Zunge heraus.
Kaleigh schraubte ihrerseits die Verschlusskappe auf den pinkfarbenen Nagellack; sie beschloss, an dieser Stelle lieber mit dem Lackieren aufzuhören. Bisher hatte sie nur ihre Nägel, ein paar Zehen und ihren Knöchel mit einem Fleck bemalt. Sie wusste ganz genau, dass Katys Tagesdecke als Nächstes an der Reihe war. »Oder Pete hat ihn auf dem Klo gestellt und gedroht, ihn zu beißen und bis auf den letzten Tropfen auszusaugen, falls er dich anrührt.«
»Pete!« Katy zog an ihrem Haar, als wollte sie es sich ausreißen. »Fang bloß nicht mit Pete an. Er dreht gerade total durch.«
»Inwiefern?«
»Er folgt mir auf Schritt und Tritt. Ruft mich zwanzigmal am Tag an und schreibt mir SMS . Heult meinen Freunden die Ohren voll. Gestern hat er beim Einkaufen mit meiner Mutter gesprochen. Mit meiner Mutter! Er will mich zurück. Er vermisst mich. Er liebt mich. Blablabla.« Sie öffnete und schloss ihre Hand, als wäre es ein Mund.
»Na ja, vielleicht stimmt es ja.«
»Vielleicht stimmt was?« Katy ließ ihre Hand aufs Bett sinken.
»Dass er dich liebt, dich vermisst.«
»Er liebt mich nicht«, spottete Katy. »Er liebt mein Blut. Er liebt es, mir an die Wäsche zu gehen.«
»Katy!« Kaleigh schnappte nach Luft.
»Was?« Katy setzte sich abrupt auf. »Jetzt erzähl mir nicht, dass du und Rob noch nicht –«
»Wir haben noch nicht«, unterbrach sie Kaleigh. Sie hatte keine Ahnung gehabt, dass Katy und Pete
es taten
. »Sex ist verboten, bis wir einundzwanzig und wieder voll entwickelt sind. Es ist gefährlich.«
»Gefährlich?« Katy ließ sich wieder zurückfallen und kicherte. »Ich habe Neuigkeiten für dich. Diese alten Sesselpupser im Rat haben uns angelogen. Es ist nicht gefährlich. Es geht vielmehr darum, dass es Spaß macht. Deshalb wollen sie nicht, dass wir es tun. Weil es ein gutes Gefühl ist.«
Kaleigh stand vom Bett auf, wobei sie darauf achtete, den Lack auf ihren Nägeln nicht zu verschmieren. Das war alles, was sie brauchte – eine Ablenkung, mit der sie sich beschäftigen konnte. »Ich muss jetzt heim. Ich hab’s meiner Mom versprochen.« Sie schlüpfte vorsichtig in ihre Flipflops. »Wir sehen uns morgen.«
Katy wartete, bis Kaleigh an der Tür war. »Und – willst du hingehen?«
Die Hand am Türknauf, drehte sich Kaleigh noch einmal um. »Wohin?«
»Zu der Party bei Tomboy.«
»Ich werde dir nicht dabei behilflich sein, Menschenjungs zu treffen. Ich würde Pete das nicht antun.«
Katy setzte sich kerzengerade auf. »Komm schon. Du willst doch nicht, dass ich allein gehe, oder? Was, wenn Beppe ein irrer Killer ist?« Sie erhob einen Finger. »Was, wenn er derjenige ist, der die beiden Burschen an der Strandpromenade ermordet hat, hm? Was, wenn ich die Nächste bin?«
Kaleighs Hand verharrte auf dem Türknauf. »Das ist nicht witzig.« Es konnte gar nicht sein, wenn der Killer tatsächlich ein menschenmeuchelnder Vampir war, aber das wusste Katy ja nicht.
»Ich habe gehört, dass ein paar Vampire neulich Nacht ungezogen waren«, säuselte Katy in dem Versuch, Kaleigh zu ködern.
»Wovon redest du?«
Katy schlang die Arme um ihre Knie. »Es war nur ein Gerücht, da bin ich mir sicher, aber ich habe gehört, dass einer von den Jungs sich nicht ganz im Griff hatte, als er mit einer betrunkenen Tussi rumgeknutscht hat. Und da hat er ihr ein bisschen Blut abgezapft.«
»Wer?«, wollte Kaleigh wissen.
Katy fiel wieder auf ihr Kissen zurück. »Das sage ich nicht. Wir verpetzen uns nicht gegenseitig. Das ist der Deal. Ich habe es ja auch niemandem verraten, als du im Wald mit diesem verrückten Vampirschlächter herumpoussiert hast.«
»Das hättest du aber besser tun sollen«, blaffte Kaleigh. Dann, als sie Katys verletztes Gesicht sah, tat es ihr leid, dass sie das gesagt hatte. Niemals hätte Katy oder jemand anders ahnen können, wie
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