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Eternal - Die Vampire von Clare Point

Eternal - Die Vampire von Clare Point

Titel: Eternal - Die Vampire von Clare Point Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: V. K. Forrest
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anzusehen.«
    Fia starrte auf den Umschlag. Schon wieder dieses seltsame Gefühl. Sie sah Sutton an. »Verstehen Sie mich nicht falsch, aber …« Sie unterbrach sich und setzte wieder an. Dabei dachte sie, dass es in jedem Fall unhöflich klingen würde, egal wie sie es formulierte. »Ich bin mir nicht sicher, ob ich Ihnen helfen kann.«
    »Ich weiß. Nicht Ihr Fall. Nicht Ihre Zuständigkeit.« Sutton gestikulierte mit der freien Hand, das Sandwich in der anderen. »Der andere Agent, der mit mir Kontakt aufgenommen hat, war allerdings auch keine große Hilfe.«
    Fia runzelte die Stirn. »Wirklich? Hat er nichts Brauchbares gefunden?«
    Sutton lachte. »Rein gar nichts. Ich bin mir nicht mal sicher, ob er überhaupt gesucht hat, aber das ist auch ohne Belang.« Sie blickte auf den Umschlag hinunter, dann wieder hoch zu Fia. »Ehrlich gesagt – ich weiß nicht, warum ich Sie angerufen habe.« Sie seufzte. »Es klingt albern, aber ich komme bei diesem Fall nicht weiter. Es beunruhigt mich, und … ich hatte das Gefühl, dass Sie und ich in dieser Nacht am Tatort einen Draht zueinander hatten.« Sie griff nach einer Serviette und senkte die Stimme. »Und nein, ich stehe nicht auf Sie, Special Agent Kahill. Ich bin hetero, obwohl ich nicht annähernd so oft Gelegenheit habe, es zu demonstrieren, wie ich es gern hätte.«
    Nun war es an Fia zu lachen. In einem anderen Leben – wenn sie ein anderes Leben gehabt hätte –, wäre sie gern mit dieser Frau befreundet gewesen. »Ich hatte auch nicht angenommen, dass Sie vom anderen Ufer sind. Ich heiße übrigens Fia.«
    »Ann«, sagte sie. »Fia, ich habe Sie angerufen, weil ich bei diesem Fall an den Punkt angelangt bin, an dem man die Beweisstücke in eine Schachtel steckt und in irgendein Regal packt. Das will ich nicht. Ich hoffte, dass Sie einen Blick auf diesen anderen Fall werfen« – sie tippte auf den braunen Umschlag – »und mir sagen würden, ob Sie denken, dass es sich dabei um denselben Kerl handelt.«
    Wieder fasste Fia den Umschlag ins Auge. Ihr fiel ein, dass sie in jener Nacht das Gefühl gehabt hatte, das Mädchen … die Gasse … irgendetwas davon schon einmal gesehen zu haben. »Wie lange liegt er zurück?«
    »Im Oktober fünfzehn Jahre. Der Tatort war nur zwei Blocks von dem im Mulvine-Fall entfernt. Ich hätte gern, dass Sie sich die Fotos ansehen. Es ist mir damals nicht aufgefallen, aber wenn Sie die Fotos mit denen von Mulvine vergleichen, denke ich, dass diese Mädchen vielleicht bewusst so abgelegt wurden.« Sie zögerte. »Vom selben Killer.«
    »Ein Serienmörder, der sich fünfzehn Jahre lang ruhig verhält?« Fia versuchte, nicht zu sehr nach der arroganten, zweifelnden FBI -Agentin zu klingen, die sie manchmal herauskehrte, wenn sie es mit der Polizei zu tun hatte.
    Sutton zuckte mit den Achseln. »Ich habe Ihnen ja gesagt, ich klammere mich an jeden Strohhalm. Aber in meinem Büro hält es niemand lange genug mit mir aus, um auch nur die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, und Sie … Sie waren dort. Sie haben es auch gespürt.«
    Fia wollte einen Witz darüber machen, aber sie ließ es. Suttons Beobachtung traf es genau. Genau genug, dass Fia sich unwohl fühlte.
    »Serienmörder«, wiederholte Fia.
    »Hören Sie … ich weiß, dass Sie mich nicht kennen«, sagte Sutton. »Aber meine Nase ist gut, und ich sage Ihnen, dass es derselbe Mann ist. Ich weiß nicht, ob er andere Opfer in der Gegend getötet hat und wir nur die Puzzleteile nicht richtig zusammengesetzt haben. Oder er war woanders oder im Gefängnis oder glücklich verheiratet, bis seine Frau ihn letzten Monat betrogen hat. Er hat es jedenfalls schon einmal getan.« Sie machte eine Pause. »Und ich fürchte, er wird es wieder tun.«
    »Ich sehe es mir an«, nickte Fia und griff nach dem Umschlag. Als ihre Fingerspitzen ihn berührten, fühlte sie wieder dasselbe unheimliche Kribbeln wie in jener Nacht, als sie die Gasse betreten hatte, um sich mit Sutton zu treffen.
    Ging es hier eigentlich um das Verbrechen oder um die Polizistin?
     
    Es ist erwachsen, was ich tue,
sagte Fia zu sich, als sie den Block auf der Suche nach einem Parkplatz umkreiste.
Es ist die einzige Möglichkeit, die Sache zwischen uns zu klären. Die einzige Möglichkeit, diese Beziehung hinter mir zu lassen, damit ich wieder nach vorn schauen kann.
    Sie hatte sich ihre Mantras nicht selbst ausgedacht. Im Grunde wiederholte sie nur, was Kettleman in ihrer Sitzung gestern gesagt hatte.
    Fia

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